Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)
eigentlich, Ellie?“
„Momentan noch in Eureka, aber ich muss mir etwas Näheres suchen – ich kann mir das Benzin nicht leisten. Sie wissen nicht zufällig irgendwas hier in der Nähe?“
Mel setzte sich auf einen Stuhl. „Ich kann mich sicher mal umhören. Was suchen Sie denn?“
„Meine Kinder leben momentan bei meinem Exmann, deshalb brauche ich eigentlich nur ein Bett und ein Dach über dem Kopf. Ein Zimmer würde mir reichen. Irgendwas Günstiges, aber nichts zum Gruseln. Unser Reverend hier bezahlt nämlich nicht gerade viel.“
Mel lachte. „Ich wüsste etwas, das billig und wirklich hübsch ist, aber ich glaube, es könnte beim Gruseltest durchfallen. Gleich hier am Ende der Straße, das schönste Haus. Jo Ellen und Nick Fitch haben ein großes Einzimmerappartement über der Garage. Ich glaube, sie haben es schon lange nicht mehr vermietet. Jo Ellen ist ein Schatz, eine sehr nette Dame. Aber sie ist mit einem Grapscher verheiratet.“
„Tatsächlich? Wie ernst zu nehmend ist dieser Grapscher denn?“, fragte Ellie.
„Als ich ihm das erste Mal begegnete, hat er mir gleich mal ordentlich an den Hintern gefasst, sobald ich ihm kurz den Rücken zuwandte.“
Als er mitbekam, worum es in ihrer Unterhaltung ging, stellte Jack seiner Frau einen Kaffee hin und füllte die Tassen von Ellie und Noah ebenfalls noch einmal auf. „Mel hat ihn mit einem gezielten Tritt niedergestreckt“, schob Jack ein. „Das war ein wundervoller Anblick. Ich glaube, in dem Moment habe ich mich erst richtig in sie verliebt.“
Ellie grinste breit. „Was haben Sie mit ihm gemacht?“
„Ich hatte einfach nur ein bisschen Glück. Ich hatte in der Schule einen Kurs in Selbstverteidigung und hätte nicht gedacht, dass ich mich noch an irgendwas erinnere. Doch als er mich angrapschte, habe ich einfach nur reagiert. Ich stieß ihm den Ellbogen in den Magen und dann unter das Kinn. Dann noch ein kleiner Schlag gegen seine Fersen und er lag auf dem Arsch. Sorry, Noah, ich wollte eigentlich Hintern sagen. Hintern ist doch in Ordnung, oder?“
Noah sah Jack an. „Die Frauen hier bedienen sich definitiv einer derberen Sprache als die Männer.“
„Wem sagst du das?“, fragte Jack. „Wir haben jetzt eine süße kleine Fluchkasse zu Hause. Von deren Inhalt werden wir am Jahresende Davids Schule und noch eine Reise zu den Bermudas bezahlen können.“
„Ich sollte auch so eine Fluchkasse in der Kirche aufstellen“, sagte Noah.
„Ich könnte dir ein paar Selbstverteidigungstricks beibringen“, bot Mel Ellie an, bevor sie an ihrem Kaffee nippte.
„Danke. Ich kenne auch ein paar Tricks. Also, dieser Kerl – ist er gefährlich? Oder will er nur spielen?“, fragte Ellie.
„Ich glaube nicht, dass er gefährlich ist, aber garantieren würde ich es nicht“, antwortete Mel. „Ich würde es mir nie verzeihen, wenn er dir doch etwas tun würde. Aber die Gerüchteküche behauptet, dass er schon von mehreren Frauen aus Virgin River zusammengeschlagen wurde. Zu dumm, dass ihm Jo Ellen noch nie einen Knüppel über den Schädel gezogen hat. Ich kann einfach nicht begreifen, wie sie sein Verhalten erträgt. Sie ist wirklich eine so nette Frau.“
„Nick mag ja ständig irgendwelche Fantasien haben, aber ich glaube, er will nur spielen, wenn er getrunken hat“, mischte sich Jack wieder ein. „Seine Probleme tauchen normalerweise immer während einer Party auf. Meist finden solche Partys hier statt, vor allem, wenn die Bewohner von Virgin River mal wieder gemeinsam feiern wollen. Man isst und trinkt, und dann verliert Nick irgendwann den Kopf.“
„Kommt nicht infrage, Ellie“, sagte Noah. „Du solltest diese Möglichkeit nicht mal in Betracht ziehen.“
„Es könnte aber klappen“, entgegnete Ellie. „Mel, würdest du mich den Fitchs vorstellen und bei mir bleiben, wenn ich nach diesem Zimmer frage? Ihn muss ich mir natürlich auch ansehen. Und schauen, ob ich es mit ihm aufnehmen könnte.“
„Das darf nicht wahr sein“, murmelte Noah.
„Sicher“, sagte Mel. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass er immer noch Angst vor mir hat. Ich weiß, dass er mehrfach geschlagen wurde, aber ich halte dennoch den Rekord, weil es mir gelungen ist, ihn zu Boden gehen zu lassen.“
„Und sie hat ihm den Stiefel auf die Brust gestellt, um ihn unten zu halten, während sie sein Leben bedrohte“, ergänzte Jack. „Ich sage euch, ich bin vor lauter Wolllust fast explodiert. Ich musste sie einfach heiraten.“
Ellie nippte an
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