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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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und beschloss, nicht so streng mit ihm zu sein. „Okay, ich war jetzt nicht besonders wild darauf, mir die Kleider vom Leib zu reißen. Das macht man eher zu Hause für einen Mann oder einen Liebhaber. Ich habe es für Geld getan. Die anzüglichen Blicke fremder Männer machen mich nicht gerade an. Tatsache ist, dass es ziemlich demütigend sein kann, wenn man nicht gewaltig dagegen ankämpft.
    Aber es gab auch Dinge, die ich mochte“, fuhr sie fort. „Zum Beispiel, dass da ein paar echt nette Frauen gearbeitet haben. Sie waren nicht alle großartig – manche waren auch echte Nervensägen. Aber ich habe da ein paar nette Freundschaften geschlossen. Und ich mochte den Rausschmeißer, dessen Frau und den Klubbesitzer. Der Besitzer des Klubs ist ein guter Kerl, der immer auf alle geachtet hat. Er hat einen sauberen Klub und wollte keinen Ärger mit der Polizei bekommen, deshalb gab es dort auch keine Drogen. Falls er mal jemanden mit Drogen oder beim Anschaffen erwischte, war diejenige draußen. Und die Kunden waren auch vorsichtig, weil Clint, der Rausschmeißer, eine Bulldogge ist. Ich musste mich eigentlich nur ein bisschen winden und herumtänzeln, bis ich nur noch im G-String da stand, und das war es. Dafür hatte ich Geld, Schutz und Freunde. Das ist für ein Mädchen wie mich eine große Sache.“
    Ein Mädchen wie mich?
„Wie lange haben Sie dort gearbeitet?“
    „Nicht ganz drei Monate. Und bevor Sie fragen, ich hatte zum ersten Mal so einen Job. Ich habe sonst als Sekretärin und Kellnerin gearbeitet, Häuser und Büroräume geputzt, nachts im Lebensmittelladen gestanden und im Hafen bei einem großen Einzelhändler gejobbt. Aber der Job im Klub war am besten bezahlt und die Arbeitszeiten schienen mir als Mutter perfekt. Und Sie werden es nicht glauben – es gab sogar Sozialleistungen. Ich habe den Job schon deswegen nicht gerne gekündigt.“
    „Aber mussten Sie je Dinge tun, die Sie nicht mochten?“
    „Ich habe mich
nicht
gerne ausgezogen“, wiederholte sie angespannt. „Aber das war der Job, und ich brauchte ihn.“
    „Was war mit solchen Sachen wie Lap Dance?“, fragte er.
    „Meine Güte, Reverend! Sie wissen, was ein Lap Dance ist?“
    „Verarschen Sie mich nicht“, sagte er. „Es fällt mir nicht leicht, so etwas zu fragen …“
    „Dürfen Sie denn solche Kraftausdrücke verwenden?“, spottete sie.
    „Es ist gerade noch an der Grenze. Also?“
    Sie schwieg einen Moment. „Wollen Sie das wirklich wissen?“
    Er drehte sich zu ihr um und schaute ihr in die Augen. „Falls es Ihnen nichts ausmacht, es mir zu sagen, würde ich gerne wissen, was es Ihnen ausgemacht hat. Das ist alles.“
    „Nun, Noah, es war so“, begann sie. Noah hatte inzwischen gelernt, dass sie, wenn sie ihn beim Vornamen nannte, offen und ehrlich zu ihm war. „Das gehörte zum Job. Ich habe den String zwar nie ausgezogen, und es war den Männern auch nicht erlaubt, mich anzufassen, aber es war schrecklich. Ich habe es gehasst. Es ist etwas anderes, ob man das für einen Mann macht, wo man mit dem Herzen dabei ist, oder für einen zahlenden Kunden. Deshalb musste ich dabei den Kopf ausschalten. Und mich an einen anderen Ort denken. Ich habe gelernt, dabei lieber an Kreuzfahrtschiffe, Flugzeuge oder Heißluftballons zu denken als an das, was ich da gerade tat. Und wenn es vorbei war, vergaß ich es auch ganz schnell wieder. Ich habe die Einzelheiten aus meinem Gedächtnis verbannt – das Gesicht, das Lächeln, den Geruch, alles. Und ich habe mich auch nie wieder daran erinnert. Ich denke nicht mal im Traum mehr an den Lap Dance.“
    Noah sagte nichts.
    „Gibt es noch etwas, das Sie über mein Leben wissen wollen?“
    „Warum Flugzeuge, Kreuzfahrtschiffe und Heißluftballons?“
    „Weil ich noch nie irgendwo war. Ich bin noch nie verreist. Ich war noch nie irgendwo ganz weit oben, außer in einem Hochhaus und auf einer Brücke. Ich habe noch nie ein Abenteuer erlebt. Wann immer ich an einem schrecklichen Ort bin, verreise ich in meinem Kopf. Meine Oma sagte immer: ‚Man braucht nicht viel Geld, um ein ausgefülltes Leben zu leben – es reicht, wenn man eine blühende Fantasie hat, ein paar Bücher und eine anständige Haltung. Bücher kann man in der Bücherei ausleihen, aber eine blühende Fantasie muss man trainieren.‘“
    Er lächelte. „Ellie, Ihre Großmutter muss eine unglaubliche Frau gewesen sein. Ich wünschte, ich hätte sie kennengelernt.“
    Sie seufzte. „Sie war super. Ich vermisse sie

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