Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

manchmal so sehr.“ Ellie schluckte. „Es erscheint so ungerecht. Jason …meine Oma … ausgerechnet die beiden Menschen, die ich am liebsten hatte, sind schon tot.“
    Noah tat etwas für ihn Untypisches. Er griff nach ihrer Hand und drückte sie. Denn er verstand sie so gut.
    In der darauffolgenden Woche hatte Noah verschiedene Termine. Einer davon war ihm ein Vergnügen – das Gespräch mit Shelby MacIntyre und Luke Riordan. Es ging darum, ihre Trauung zu planen. Die zweite Verabredung bedeutete eine größere Herausforderung für ihn. Paul und Vanessa benötigten einen Rat bei der Entscheidungsfindung, ob sie Hannah behalten sollten oder nicht. Der dritte Termin bestand darin, mit Gloria, der Krankenschwester, Kaffee zu trinken. Er hatte den letzten Termin so lange wie möglich vor sich hergeschoben.
    Als Noah sich mit Shelby und Luke traf, hatte er das Gefühl, er würde nie wieder aufhören können zu lächeln, so zauberhaft waren die beiden. Auf den ersten Blick wirkte es, als würden sie überhaupt nicht zueinanderpassen. Luke war erheblich älter als Shelby, und sie waren vollkommen unterschiedliche Charaktere. Doch nach zwei Minuten wusste Noah, dass der erste Eindruck getäuscht hatte.
    „Das Wichtigste bei dieser Trauung ist Lukes Familie“, erklärte Shelby. „Meine Familie ist bereits hier und bleibt auch hier. Aber Lukes Mutter ist Witwe. Sie wartet schon seit einer Ewigkeit darauf, dass ihre Jungs endlich sesshaft werden. Zwei von Lukes vier Brüdern haben im Mittleren Osten gedient. Anfang Oktober gibt es genau ein Wochenende, an dem wir sie alle zusammenbekommen können. Falls die Kirche bis dahin fertig ist, würden wir gerne hier heiraten, wo wir später auch wohnen werden. Die Feier selber findet in einem großen Zelt auf Onkel Walts Weide neben dem Fluss am Fuß der Berge statt. Das klingt sehr zwanglos, aber wir haben einen Caterer und ein gesetztes Essen, wunderbaren Blumenschmuck und eine Tanzfläche mit DJ. Ich hatte ja etwas Kleineres im Sinn, aber Luke will, dass unsere Hochzeit etwas ganz Besonderes wird.“
    „Ich glaube, Paul, der Mann Ihrer Cousine, und ich bekommen die Kirche rechtzeitig fertig“, sagte Noah.
    „Wir brauchen natürlich auch noch einen anderen Pfarrer. Ich werde zwar nicht katholisch, aber Lukes ganze Familie ist katholisch, und das ist seiner Mutter sehr wichtig.“
    „Das ist auf jeden Fall machbar“, erklärte Noah. „Das habe ich schon einmal gemacht. Eine ökumenische Hochzeit. Der Pfarrer und ich werden uns die Ehre, Sie zu trauen, teilen.“
    „Perfekt“, sagte Shelby.
    „Wunderbar“, erwiderte Noah. „Wollen Sie über Ihre Ehegelöbnisse sprechen?“
    „Wir hatten darüber gesprochen, uns selbst welche auszudenken, aber wir stecken irgendwie fest. Wie sich herausstellt, sind wir nicht besonders gut darin.“
    Noah lachte. „Ich schon. Also, vermutlich wollen Sie kein übliches Ehegelöbnis, sondern etwas ganz Besonderes. Und es fällt Ihnen schwer, sich so etwas auszudenken?“
    „Genau so ist es“, sagte Shelby.
    „Ich wäre auch mit einem normalen Ehegelöbnis einverstanden“, erklärte Luke. „Hauptsache wir werden endlich getraut. Ich will, dass Shelby die Pille so schnell wie möglich absetzt.“
    „Luke!“, ermahnte sie ihn.
    Noah lachte erneut. „Ich vermute, als Nächstes wollen Sie eine schöne Taufe?“
    „Ich denke da an neun Monate nach der Hochzeit“, sagte Luke. „Shelby hat gerade mit der Krankenschwesterschule angefangen. Und im Sommer hat sie Ferien. Wir sollten unser erstes Kind im ersten Sommer kriegen, wenn möglich. Das wäre ein schöner Start. Und dann können wir weitermachen.“
    Shelby sah Luke prüfend an. „Unser erstes?“, fragte sie. „Vor ein paar Monaten hast du noch behauptet, niemals heiraten zu wollen, und jetzt willst du mehr als ein Kind?“
    „Du darfst bei der Anzahl der Kinder mitreden“, sagte er. „Aber jetzt, wo du mich endlich herumgekriegt hast, habe ich keine Lust mehr zu warten. Und außerdem machen wir meine Mutter sehr glücklich, wenn wir so schnell wie möglich loslegen.“
    Shelby schaute Noah an. „Ich glaube, wir brauchen eine schnelle Trauungszeremonie, Noah“, erklärte sie. „Meine Dienste werden verlangt.“
    „Absolut“, erwiderte Noah mit einem glücklichen Lachen. „Schnell, einzigartig und rechtmäßig. Kann man es so zusammenfassen?“
    „Genau“, entgegnete sie. „Sobald Ihnen etwas für das Gelöbnis eingefallen ist, reden wir noch einmal darüber,