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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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dass er dafür überhaupt kein Händchen hatte, und bat Ellie, ihm bei Aussuchen zu helfen. Sie verbrachten Tage damit, nach Fortuna, Eureka und sogar Redding zu fahren, um sich umzuschauen und einzukaufen.
    Während der Fahrten und beim Mittagessen ergaben sich viele Gelegenheiten, miteinander zu reden. Noah war erleichtert, als er hörte, dass Arnie ihr bei den Samstagsbesuchen keinen Ärger mehr machte. Allerdings war er auch enttäuscht, dass Ellie nicht mehr Informationen über Arnie hatte. „Er hat erzählt, dass er in Südkalifornien aufgewachsen und dort zur Schule und aufs College gegangen ist. Seine Eltern sind tot. Und dass er von einer großen Privatschule in Arizona hierhergekommen ist. Ich habe seine eingerahmten Diplome gesehen, erinnere mich aber nicht mehr an die Namen der Schulen.“
    „Ich habe einen Verdacht seine Vergangenheit betreffend, Ellie. Ich habe ihn im Internet gesucht, aber nichts gefunden. Ich muss überlegen, wo ich als Nächstes suchen soll.“
    Ellie hatte aber auch Neuigkeiten, die ihn sehr beruhigten. Sie hatte Brie Valenzuela angerufen. „Sie wird sich meinen Sorgerechtsfall ansehen und mir sagen, ob und was da zu machen ist. Ich
liebe
diese Frau! Als ich ihr erzählte, was passiert ist, war sie richtig sauer! Ich habe ihr gesagt, dass ich sie irgendwie bezahlen würde, aber sie sagte, ich solle mir ruhig Zeit damit lassen – sie glaubt nämlich, dass ich gewinnen könnte. Und sie hat mir versprochen, mir einen günstigeren Tarif zu berechnen, weil ich im Moment nicht so viel Geld habe. Sie sagte, ein richterliches Urteil anzufechten, sei riskant. Ich vermute mal, weil diese Typen dann echt sauer werden.“
    Noah lachte. „Übernimmt sie den Fall denn jetzt?“
    „Sie will das Jugendamt anrufen und dafür sorgen, dass man Arnie einen Besuch abstattet. Sie kennt da ein paar Leute, mit denen sie vorher schon mal zusammengearbeitet hat. Die werden Arnies Umgang mit den Kindern genauer unter die Lupe nehmen. Auf dem Papier sieht es vielleicht nicht so aus, als ob Arnie ein schlechter Vater ist – Sie wissen schon, dass er sie bestraft, wenn sie sich seiner Meinung nach schlecht benehmen. Das Ding ist nur, sie werden vermutlich nicht verstehen, dass die Kinder sich gar nicht schlecht benehmen. Ich weiß, dass das voreingenommen klingt, aber diese Kinder sind einfach schrecklich lieb.“
    Noah kannte sich selbst bestens mit so etwas aus. Sein Vater wirkte nach außen hin immer perfekt. Wie sollte so ein Gericht auch in der Lage sein, die Geringschätzung eines Vaters abzubilden? Die zusammengekniffenen Augen, wenn er seinen Sohn einen Dummkopf nannte? Die unverhohlene Freude im Gesicht, wenn er einem die Sommerferien strich, weil man den Gartenschlauch nicht richtig aufgerollt hatte? Und Noahs Vater war einer der tollsten Männer Gottes, die der Mittelwesten je gesehen hatte. Güte, Ergebenheit und liebenswürdige Zuwendung hätten ihm eigentlich tief in den Knochen stecken müssen. Doch in Wirklichkeit war er grausam und arrogant. Wie konnte so etwas sein?
    Und woher wollte Noah wissen, dass Ellie so eine tolle Mutter war? Eigentlich konnte er es nicht wissen, und doch war er sich vollkommen sicher. Es lag an der Art, wie sie ihre Kinder berührte und wie sie mit ihnen sprach. Sie suchten Sicherheit und Trost in Ellies Armen, und Ellie nahm sie so tapfer und selbstlos in Schutz. Die Sehnsucht ihrer Kinder, die Liebe, die sie für ihre Mutter empfanden, ließ sich unmissverständlich am Tonfall und den Mienen der Kinder ablesen. Eine Frau, die die ganze Nacht wach blieb, um ihren Kindern beim Schlafen zuzusehen und sie in den Armen zu halten, weil es bis zur nächsten Begegnung so lange hin war … Ach, Gott stehe ihm bei, es war Noah egal, ob sie für fremde Männer getanzt hatte, um die Kinder so gut wie möglich versorgen zu können. Wenigstens war es ihr wichtig gewesen, dass es ihnen gut ging und sie ordentlich zu essen hatten.
    Dann fiel ihm plötzlich etwas ein. „Ellie, darf ich Ihnen eine sehr persönliche Frage stellen?“, bat er.
    „Tun Sie, was Sie nicht lassen können“, sagte sie. „Es gibt sowieso kaum noch etwas, worüber Sie nicht Bescheid wissen.“
    Es fiel ihm nicht leicht, die Frage zu stellen. „Ihre Arbeit. Die Tanzerei. Hat Ihnen das eigentlich gefallen?“
    Ellie musterte Noah vom Beifahrersitz aus, während er seinen Blick unverwandt auf die Straße gerichtet hielt. „Ja“, sagte sie. „Die Arbeit war ganz okay.“ Dann holte sie tief Luft

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