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G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

Titel: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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lehren.“
    „Wirklich?“
    „Wirklich und wahrhaftig.“ Jamie hielt Cindy ihre erhobene Handfläche zum Einschlagen hin. Wenn sie sich doch bloß halb so sicher fühlen würde, wie sie vorgab.
    Eine böse Vorahnung machte sich breit und ließ sie Galle auf der Zunge schmecken.

Sechs Monate später: Mittwoch, 6. Juli – in der Nähe von Denver
    D ix saß mit geschlossenen Augen an einem Campingtisch im Zelt. Die Ellbogen hatte er auf die wackelige Platte gestützt und seinen Kopf in den Händen vergraben. Er wusste, die Zeit drängte. Ein Schweißtropfen von seiner Stirn landete auf dem Tisch und es hörte sich an, als klatschte ein dicker Haufen Walrossmist auf nackten Betonboden.
    „Dixon, strengen Sie sich gefälligst an!“
    Verdammt, was dachte sich dieser gestriegelte FBI-Korinthenkacker? Dass er mit den Hühnern der Farm in zwei Meilen Entfernung kommunizierte? Sackgesicht!
    Sie befanden sich eine gute Fahrtstunde nordwestlich von Loveland in Colorado, inmitten der Bobcat Ridge Natural Area in über 6.500 Fuß Höhe. Zwischen dem Basiscamp und der Stadt lag das Nest Masonville und in den Wäldern zwischen dem Lager und dem Village waren von Wildhütern im vergangenen halben Jahr drei Mädchenleichen gefunden worden. Indizien führten in das Dorf. Den männlichen Bewohnern hatte man Speichelproben entnommen, und noch bevor die Laborergebnisse den Beweis erbrachten, dass die DNA eines 29-Jährigen in allen drei Fällen mit den Spuren an den Toten übereinstimmte, floh der Verdächtige in die Wälder. Auf dem Weg dorthin hatte er mutmaßlich eine junge Frau überwältigt, deren verlassenes Fahrzeug man aufgefunden hatte. Blutspuren ließen darauf schließen, dass es einen Kampf gegeben hatte und das Einsatzkommando hegte kaum noch Hoffnung, die Entführte lebend aus den Fängen des Serienkillers zu befreien. Man hatte ein weitflächiges Gebiet auf der Landkarte abgesteckt, das der Flüchtende im Zeitraum von drei Tagen hätte erreichen können. Die Fahnder des FBI wussten, dass der Killer per Funk mit einem Freund in Masonville in Verbindung stand. Dort verharrte ein weiteres Team, um den Mann unter Kontrolle zu halten und ihn notfalls zu hindern, Informationen über die Fahndung preiszugeben. Selbst wenn er es schaffte – für den Gesuchten würde es zu spät sein. Sobald ein Kontakt zustande kam, startete Dix’ Part. Er befand sich mittels seiner Gabe in der Lage, das sendende Funkgerät binnen Sekunden zu orten. Eine halbe Hundertschaft verbarg sich in den Wäldern und wartete darauf, dass der Mann sein Versteck verließ. Man vermutete ihn in einer Höhle. Die Einsatzkräfte würden nur Minuten benötigen, um zuzuschlagen.
    Holy cow, manchmal hasste er seine Fähigkeit. Besonders dann, wenn ein Menschenleben davon abhing, dass er nicht versagte. Dann hätte er den verdammten Genforschern, die für seine Andersartigkeit Verantwortung trugen, am liebsten den Hintern bis zur Halskrause aufgerissen. Doch das war ein anderes Thema. Er musste sich konzentrieren, zur Hölle. Konzentrieren! Nach und nach schaltete er die Nebengeräusche aus. Zwar verhielt sich jeder der Männer im Zelt mucksmäuschenstill, aber sie gaben dennoch nervtötende Geräusche von sich. Selbst einen leisen Wind, der sich klammheimlich zwischen den Backen hervorschlich, hörte er, bevor andere ihn rochen. Wann immer er in diesen Zustand abtauchte, gerieten leise Atemgeräusche zu Orkanböen und mischten sich mit den Wellen, die er zu ordnen versuchte. Radio, Funk, Datenverkehr. Ein Teil seines Gehirns war sogar in der Lage, TV-Frequenzen in Bilder umzusetzen, als hätte man ihm die entsprechende Technik implantiert. Doch so verhielt es sich nicht. Eher verglich er seine Suche nach bestimmten Wellen mit einem Läusekamm, mit dem man eine verstrubbelte Mähne bearbeitete, bis das Haar seidig durch die engen Zinken strich und man Flöhe oder Nissen entdecken und herauspicken konnte.
    Er versank tiefer in einer Art Trance. Langsam trennten sich die Schwingungen und Wellen und gerieten zu einer leisen Melodie, die niemand außer ihm verstand oder hörte, in jeglicher Form wahrnahm und erst recht nicht zu sondieren wusste.
    Die wie perlendes Wasser vor sich hintröpfelnden Sekunden stellten seine Geduld auf eine harte Probe. Längst war ihm jegliches Zeitgefühl abhandengekommen. Es mussten Stunden sein. Hunger und Durst verirrten sich in den Tiefen seiner Eingeweide und jegliches menschliche Bedürfnis hatte hintenanzustehen. Ein Ruck

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