Generation Wodka
redete Florian schon von selbst los. Er räusperte sich. âDu, ich wollte mich entschuldigen, dass ich gestern nicht konnte. War wohl zu viel irgendwie.â Mehr kam nicht. Kein Wort über die Freundin.
Na, egal , dachte Maren und schaute im Kühlschrank nach etwas Trinkbarem. Sie öffnete eine Flasche Bier und leerte sie fast in einem Zug. âNachdurstâ nennt man das wohl. Dann legte sie sich zu ihrem Freund aufs Bett und kuschelte sich dicht an ihn heran. So verbrachten sie den Nachmittag miteinander.
Zwischendurch lief Florian zur Tankstelle in der Nachbarschaft und kaufte noch ein Sixpack Bier. Irgendwann schliefen sie dann miteinander. Es klappt also doch noch , dachte Florian erleichtert. Inzwischen war es schon 20:00 Uhr. Gegessen hatten die beiden den ganzen Tag noch nichts; der Kühlschrank war leer, Florian war pleite und Maren besaà noch stolze 8 Euro.
Die beiden gingen gemeinsam aus dem Haus. Der kleine russische Supermarkt war ihr Ziel. Dort gab es billigen Wodka und vielleicht fanden sie auch noch was Preiswertes zu essen.
Unterwegs trafen sie Mike. Er saà mit hochgezogenen Schultern auf einem Sockel vor dem Geschäft, eine Flasche Bier in der Hand. Mike verzog keine Miene, als er die beiden begrüÃte. Der Junge war gerade erst 16 Jahre alt geworden und lebte bei seiner Mutter.
âBei mir geht nicht, meine Mutter hat ânen neuen Loverâ, zischte Mike sichtlich wütend. Er hielt aber stolz einen 20-Euro-Schein in die Luft. âHab ich ihm geklaut. Der ist zu doof, um auf seine Kohle aufzupassen.â
Kollektives Aufatmen bei den drei Freunden: Der Abend war gerettet! Die drei gingen in den Supermarkt und kauften Wodka, Bier und Limo. Auch für was Essbares war noch genügend Geld vorhanden. Dann gingen sie die 200 Meter zurück zur Wohnung. Dort angekommen rauchten sie erst einmal eine Zigarette. Auf dem Tisch lag noch eine ganze Packung, die hatte wohl einer der Kumpels gestern vergessen. Sie öffneten die Wodkaflasche und nahmen jeder einen tiefen Schluck.
Wenn doch die Tage genauso schön wären wie die Abende! , dachte Maren und öffnete mit dem Feuerzug eine Flasche Bier.
Dieser Abend verlief so wie fast alle anderen. Um 2:00 Uhr morgens gingen sie ins Bett. Mike schlief auf dem Sofa. Hoffentlich höre ich morgen den Wecker , dachte Maren, denn am kommenden Morgen war sie für die Frühschicht eingetragen. Dann schlief auch sie ein.
***
Maren kam am nächsten Morgen natürlich wieder zu spät zur Arbeit. Doch sie hatte Glück: Ihr Chef lag krank zu Hause im Bett und auf ihre Arbeitskolleginnen konnte Maren sich verlassen. Die hielten dicht.
Einige Tage später feierte Maren zusammen mit ihrer besten Freundin deren 17. Geburtstag. Florian war nicht mit dabei. Er hatte noch einen dicken Kopf vom Vortag und zudem keine groÃe Lust, da er die Freundin nicht leiden konnte.
Der Abend verlief anfangs ganz lustig. Es wurde gekifft und vor allem viel getrunken. Dabei fiel Maren ein Junge auf, der, so fand sie, âvoll süÃâ aussah. Die beiden saÃen bald nebeneinander auf der Couch und hatten sich viel zu erzählen. Paul, so hieà er, zeigte groÃes Interesse an Maren. Die beiden wollten miteinander tanzen. Zögernd nahm Maren Pauls Hand. Sofort setzte sich Paul in Bewegung, umfasste ihre Taille mit seinen braun gebrannten Armen und begann, sich mit ihr im Rhythmus zu drehen. Die beiden hatten an diesem Abend schon sehr viel getrunken. Maren versuchte, sich den Tanzschritten von Paul anzupassen, doch das klappte nicht so ganz. Es dreht sich alles in ihrem Kopf.
Als sie nicht mehr konnte, nahm Paul sie auf seine Arme und trug sie von der Tanzfläche in das Schlafzimmer ihrer Freundin. Er legt sie auf das breite Bett und ging zurück ins Wohnzimmer. Dort holte er eine Flasche eines sehr süÃen Getränks, das es aber in sich haben sollte, und kam zurück zu Maren. Sie tranken, bis die Flasche halb leer war. Um Maren drehte sich alles. Trotzdem nahm sie wahr, dass Paul sich auszog. Seine Hände wanderten unter ihr Shirt und dann weiter unter ihren kurzen Rock. Sie lieà es sich gefallen. Die beiden schliefen miteinander. Kondome hatten sie nicht dabei und Maren war zu betrunken, um etwas zu spüren. Sie hatte das Gefühl, sich selbst zuzuschauen. Dann ging alles ganz schnell. Sekunden später war Paul fertig, stand auf und zog sich wieder an.
Maren tat, als ob nichts
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