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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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das ehemalige Kryobett Kiras mit der kleinen Anna aus dem Habitat hinaus.
    »Delta ... wir gehen zu meinem Kryobett.« Der Anzug ging los. »Jeremie, das Habitat versiegeln und sofort in die Startroutine einreihen. Das Habitat startet mit der höchsten Sicherungspriorität.«
    »Bestätigt« , antwortete Jeremie.
    Bei all den Gedanken zum weiteren Schicksal der kleinen Anna hatte Anna sich keine Zeit genommen, um sich von Elias zu verabschieden. Vermutlich hatte sie sogar ein wenig Angst, ihn zu sehen. Aber sie würde ihm wieder begegnen. Nur anders. Das musste ihr genügen. Es gab viele Dinge, für die ihr verbleibendes Leben nicht mehr ausreichte.
    »Ich hatte mich bisher geweigert zu glauben, dass du so vermessen sein könntest«, ging Irene sie barsch an. »Du glaubst, in einer Replikantin weiterleben zu können?«
    »Ja. Mehr oder weniger schon. Irene, du hast ziemlich lange dafür gebraucht.« Anna lächelte zufrieden.
    »Du bist nicht nur Ärztin, du bist die Forschungsleiterin dieses gottverfluchten Programms! Wer sollte es besser wissen als du, dass dein Plan nicht funktionieren kann. Ich verstehe dich nicht, warum tötest du aus blinder Eitelkeit eine gesunde Replikantin?« Irene klang ratlos. Man könnte beinahe meinen, dass es ihr wirklich um das Leben der Replikantin ging.
    »Nicht, dass du auf deine letzten Stunden noch moralisch wirst ... aber wie du schon sagtest, wer sollte es besser wissen als ich ... da stimme ich dir zu.«
    Eine KI auf der Suche nach der Erkenntnis, vermutlich konnte man Irene mit nichts Schlimmeren traktieren, als ihr ein für sie nicht lösbares Rätsel aufzugeben.
     
    »Major, Ihre Order?«, fragte die mobile AMENS Einheit in Annas Kryoraum. Neben ihrem leeren Kryobett schwebte das der kleinen Anna, die bald Kira heißen würde.
    »Lade meinen kompletten Gedächtnisspeicher in das System des Kindes. Dann verlade das Kryobett wie geplant auf das wartende Landungsschiff. Beeile dich bitte.«
    »Bestätigt. Darf ich anmerken, dass das Kind durch den Transfer Ihrer Erinnerungen sterben wird?«
    »Danke für den Hinweis.«
    »Es wäre auch verwunderlich gewesen, wenn du auf die AMENS Einheit hören würdest« Irene blieb am Ball. Die Suche nach dem logischen Bindeglied schien sie in den Wahnsinn zu treiben.
    »Stimmt. Aber ich möchte höflich bleiben. Die AMENS Einheit weiß wenigstens, worüber sie spricht.« Anna zog ihren Plan durch. Es war nicht mehr genug Zeit, um überflüssige Diskussionen zu führen. »Delta, in die Kommandozentrale bitte!«
     
    »Das ist keine Übung. T - 09 Stunden 18 Minuten. Begeben Sie sich sofort zu ihren Notausstiegspositionen. Das ist keine Übung!« , tönte es sachlich aus einem der zahlreichen Lautsprecher. Immer noch. Inzwischen klang das für Anna beinahe wie der Refrain eines Liedes.
    »Ist die kleine Anna deine Tochter?«, fragte Irene. Anna hatte auf diese Frage bereits gewartet. Sie stand in dem Delta-7 Anzug in der Kommandozentrale. Die ersten Einschläge in die Kugel am Bug kamen jetzt als Vibrationen bei ihr an. Irene hatte bereits 172 größere Meteoriden abgeschossen. Jeder Schuss ein Treffer und noch nicht ein Einschlag im Hauptschiff.
    »Lass sie uns Kira nennen.« Das würde ihr neuer Name werden, so wollte Anna sie zukünftig nennen.
    »Ist Kira deine Tochter?« Irene wiederholte die Frage.
    »Irene ... ich bin ein Kind aus gutem Hause. Den ersten nackten Mann in meinem Schlafzimmer habe ich mit zwanzig gesehen. Du kannst doch rechnen, oder?« Anna amüsierte sich.
    »Ist sie es?« Irene blieb dran.
    »Nein.«
    »Sogar wenn es deine Tochter wäre, die Unterschiede würden immer noch genügen, um das Kind zu töten.« Irene bemühte sich redlich, das Rätsel zu lösen.
    »Das ist medizinisch gesehen richtig. Es klappt noch nicht einmal bei eineiigen Zwillingen. Diese Brain Scans für eine spätere kognitive Revitalisierung sind eine sehr private Angelegenheit.« Anna musste ihr fachlich zustimmen.
    »Nur bei einem Klon würde es funktionieren können«, folgerte Irene zögerlich.
    »Naja, so halbwegs. Zumindest theoretisch. Eine kognitive Revitalisierung bei einem Klon führt mit einer Wahrscheinlichkeit von circa 4,89 % in den sicheren Wahnsinn.«
    »Was dein Handeln kaum erklärt.«
    »Stimmt. Mit einer Wahrscheinlichkeit von circa 24,21 % werden nur Teilfragmente aufgenommen und zu ungefähr 68,967 % entstehen zuerst nur Teilerinnerungen, die sich mit der Zeit zu einer kompletten Gedächtnisstruktur des Spenders entwickeln

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