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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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klar, dass Simin klug genug war, ihr die passende Rolle vorzuspielen, trotzdem gefiel ihr das Bild, das sie von ihr an diesem Tag gewann. Sie war es wert beschützt zu werden.
    Lea hatte sich auch mit Hagen ausgetauscht und ihm über Felix Jäger berichtet. Hagen hatte sich köstlich amüsiert, sie aber auch zur Vorsicht ermahnt. Ihn sollte man nicht unterschätzen, der war nicht ohne Grund schon so lange im Geschäft. Über Noam und Kim würde Hagen versuchen ein paar Informationen einholen, die nicht in den Akten vermerkt waren. Leon hingegen war ein alter Bekannter von Hagen. Lea sollte zwar aufpassen, dass der Charmeur seine Finger bei sich behielt, aber ansonsten hielt Hagen ihn nicht für verkehrt. Ernstere Worte fand Hagen über einige Protagonisten, die im Hintergrund die Spesen bezahlten. Simin Navid eröffnete der Welt eine Technologie, radioaktive Abfälle rückstandslos zu verbrennen. Auch alle anderen Arten von hochgiftigen Stoffen konnten damit entsorgt werden, ohne dass auch nur ein Staubkorn davon übrig blieb. Für die Lobby der Energieerzeuger war sie damit der Messias, für die deutschen Dax-Riesen eine Goldgrube und für die weltweite Ölindustrie die Tochter des Satans. Neben den radikalen Islamisten, die sie für den Verrat ihres Glaubens töten wollten, scharrten sich auch unzählige andere Interessengruppen zusammen, die mit einem Rückgang des weitweiten Ölverbrauchs wirtschaftliche Nachteile erfahren würden. Und das waren viele. Zu viele. Und was noch schlimmer war, die Feinde von Simin Navid lebten direkt nebenan. Die Analysten der Nachrichtendienste hatten gerade in England und Nordamerika mehr motivierte Gegner ausgemacht als im nahen Osten. Simin Navid würde das gesamte Gefüge der weitweiten Energiegewinnung verschieben. Zwar hatten einige Politiker noch einen wählerfreundlichen Ausstieg aus der Atomwirtschaft auf den Lippen, den sie aber renditegerecht in das Jahr 2046 datierten. Bis dahin würde die Energiegewinnung mittels Kernspaltung sondergleichen aufblühen.
    Lea hasste die Politik, sie verabscheute arrangierte Wahrheiten, aber sie musste verstehen, warum ihre Gegner taten, was sie taten. Sie wollte nicht die Welt verbessern, sondern nur die nächsten Tage überleben. Hagen riet ihr, gut zuzuhören und niemand zu vertrauen. Noam, Peter, Kim und auch Jäger, jeder von denen könnte auch mit einer zweiten Agenda agieren. Sie musste Haken schlagen, die Konstanten brechen, wie es Simin so passend beschrieben hatte. Und sie würde gleich an diesem Morgen damit anfangen. Der kleine Mann in ihrem Ohr steckte ein Bajonett auf den Karabiner und machte es sich erneut im Schützengraben gemütlich.
     
    Lea gab beim Morgenbriefing die Route vor: „Der erste Konvoi nimmt die Nordroute, wir folgen fünfzehn Minuten später mit dem zweiten Wagenkonvoi.”
    „Yes Ma’am”, schmetterte Noam aus voller Brust. Er hatte sichtbar Spaß daran, sich von einer Frau kommandieren zu lassen, zumindest wenn er dabei in das lange Gesicht von Felix Jäger blicken durfte. Die beiden würden in diesem Leben keine Freunde mehr werden.
    Bei der Einsatzbesprechung waren neben Noam, Jäger und Lea, noch Kim und der Leiter der Hamburger Bereitschaftspolizei anwesend. Die Polizei übernahm die Verkehrssteuerung und die Sicherung von strategisch wichtigen Punkten in der Stadt. Der Flughafen, der Bahnhof, die lokale Energieversorgung, Wasserwerke, Kanalisation und IT-Netzwerkknoten galt es vor Manipulationen oder Angriffen zu schützen.
    „Jäger, ist der Luftraum sicher?”
    „Die Luftwaffe hat Abfangjäger in der Luft und von den Amerikanern liegt ein Lenkwaffenzerstörer mit Hubschraubern vor der Küste. Zudem sind mehrere Satelliten ausgerichtet, wir sehen alles!” Wenn sie das mal auch wirklich taten, alles sehen, aber das war Felix Jäger wie Lea ihn von früher kannte. Kim stand nur schweigend daneben und sah sich die Pläne an, aus ihr wurde Lea noch nicht ganz schlau. Zu verschlossene Menschen waren ihr immer unheimlich. Aber sie würde nachher erfahren, ob sie sich auf die Chinesin verlassen konnte.
    „Peter? Wie ist die Lage bei dir?”, fragte Lea und blickte auf einen Bildschirm. Peter war via Videokonferenz dazugeschaltet.
    „Alle Systeme online. Keine relevante Bedrohung aktiv.” Wenn es Peter gekonnt hätte, würde er hexadezimal antworten. Jede Computerstimme aus einer Telefonwarteschleife klang wärmer als er.
    „Leon, gibt es Neuigkeiten von unseren V-Leuten?”
    „Non, mon

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