Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)
und bereits in Kryobetten eingelagert. Peter, das ist nicht mein Fachgebiet, was erwarten Sie von mir? Wenn ich die Ausführungen richtig verstehe, besteht von uns aus während des Fluges kein Zugang zu den Modulen der Kinder.«
»Das sehen Sie richtig. Kapitän Favelli möchte, dass Sie aufgrund der Daten eine Prognose ermitteln, mit welchen Ausfällen wir zu rechnen haben.«
»Kann das Irene nicht besser?«, fragte Anna aufgewühlt. Diese Schweine! Dagegen war die Unterbringung der Siedler First Class - die wollten viel mehr Menschen günstig in das andere Sonnensystem bringen als offiziell bekannt. Und denen war es scheißegal, wenn dabei die Hälfte draufging. Warum hatte sie nichts davon gewusst?
»Wir möchten eine zweite Meinung einholen«, erklärte Peter, ohne eine Regung zu zeigen.
»Natürlich. Ich werde das übernehmen und Ihnen die Ergebnisse übergeben.« Anna hätte Peter am liebsten die Nase gebrochen. Nach der Geschichte mit dem Staatsanwalt konnte sie sich allerdings kein weiteres Foulspiel leisten.
»Danke.« Peter drehte sich um und ließ Anna demonstrativ stehen. Was für ein Arsch, ob es ihm gefallen hatte, sie mit dem Schicksal der Kinder zu treffen? Sie war gerade in der Stimmung etwas Dummes zu tun, am besten mitten in Peters Gesicht! Aber sie wusste, dass die Reise nicht einfach werden würde, es blieb nur, die Zähne zusammenbeißen und weiter.
»Alarm, mittlere Dringlichkeit, das AMENS Modul der Replikanten meldet eine Toleranzüberschreitung«, erklärte ihre Steuerung und projizierte eine Fieberkurve auf ihr Auge. Das war Elias, seine Körpertemperatur überstieg 39 Grad Celsius.
»Martin, beweg dich, ich will dich in zwei Minuten bei den Replikanten sehen! Los!«, rief Anna mit beiden Fingern am Hals. Notfälle geschahen selten zu genehmen Zeiten.
»Ähm ... ja, ja ... ich sehe es auch gerade ... ich laufe los!«, bestätigte er ihre Order.
Auch Anna lief los. Sie konnte niemanden mit Fieber gebrauchen! Von ihrer Position aus würde sie länger als Martin brauchen. Die Replikanten befanden sich vier Decks über ihr.
»Alarm, mittlere Dringlichkeit, drei AMENS Module der Siedler melden Toleranzüberschreitung. Sieben Kryobetten diagnostizieren Temperaturanstiege während der Transformation. Der Entzug der Körperflüssigkeiten wurde automatisch gestoppt, die Siedler werden weiterhin im künstlichen Koma gehalten.«, meldete ihre Steuerung und projizierte auch diese Werte auf ihr Auge. Was ging denn jetzt ab? Gab es einen Zusammenhang?
»Anna ... ich brauch deine Hilfe ... die Temperatur steigt bei noch viel mehr Menschen an! Es sind bereits über dreißig, nein fünfzig, oh mein Gott, das sind noch mehr! Wir haben vermutlich einen Systemfehler! Martin ist gleich bei den Replikanten. Aysegül und ich überwachen die Siedler. Ich bitte um eine Order! Anna, was soll ich jetzt tun?«, rief Sequoyah hektisch von ihrer Station, Martin hatte sie direkt zu ihr durchgestellt.
»Weise alle AMENS Systeme an, den Flüssigkeitsentzug zu stoppen und das künstliche Koma zu stabilisieren! Bei allen, auch bei den Menschen, bei denen sich keine Symptome zeigen. Alle drei Minuten möchte ich euren Status sehen!« Anna lief schneller.
»Major, wir haben medizinische Notsituationen bei über der Hälfte aller Menschen an Bord. Wir können uns keine Verzögerungen leisten. Was ist passiert?« Das war Favelli. Schlechte Nachrichten verteilten sich immer schnell. Es wurden immer mehr Menschen krank und Anna wusste nicht warum.
»Kapitän, ich habe die transportvorbereitenden Prozesse gestoppt und Betroffene im künstlichen Koma stabilisieren lassen. Wir haben die Ursache noch nicht identifiziert. Wir vermuten einen Systemfehler. Ich starte unsere Notfall Diagnoseprozesse und werde laufend berichten«, erklärte Anna, während sie lief.
»Major, wenn Sie mir die Freigabe für Ihren Bereich erteilen, kann ich vielleicht helfen.« Jetzt quatschte auch noch Peters vorlaute KI dazwischen. Für die würde sie ihre Firewall bestimmt nicht öffnen. Auch jetzt nicht. Ihr Team würde mit der Notsituation klarkommen.
»Vielen Dank. Ich lege die Daten in einem dedizierten virtuellen Raum ab. Wir können parallel arbeiten. Ich empfehle Ihnen, eine Differenzialdiagnose zu stellen. Sie können auch unsere Arbeit auf Fehler überprüfen. Bitte legen Sie Ihre Erkenntnisse umgehend für uns ab ... uns läuft die Zeit weg!« Damit würde sie Irene sinnvoll in die Untersuchung einbinden können, ohne 'Vater' zu
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