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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Krankheitserreger sollte vermutlich nur bei vielen Menschen ein harmloses Fieber auslösen, was die Warnsysteme verrückt spielen lässt. Genau so hätte Anna die Horizon aus dem Tritt gebracht, ohne Menschen wirklich Schaden zufügen zu wollen. Die Notfallprozesse der Horizon sahen in einen solchem Fall eine lückenlose Diagnose vor. Und die dauerte Stunden, Stunden, die sie nicht hatten. Nein, das war auch nicht richtig, Anna hatte noch genau drei Stunden und zweiundvierzig Minuten Zeit, aufzuräumen. Sie hatte das vier Stunden Fenster vorhin selbst ermittelt. Das war ihre Reserve.
    »Peter, das ist kein ABC Angriff«, sagte sie mit beiden Fingern am Hals und verließ die Dekontaminierung vorzeitig.
    »Wie bitte? Sie haben doch selbst den ABC-Alarm empfohlen. Auch Irene hatte Ihre Entscheidung bestätigt. Alles weist auf einen Angriff hin, wir müssen warten, bis die Systeme den Kampfstoff ermittelt haben.« Peter hörte sich verwirrt an.
    »Wir haben keine Zeit und unsere Feinde wissen das. Die kennen auch unsere Notfallprozesse. Die Bestätigung der Diagnosen, die folgerichtige Behandlung aller Menschen an Bord dauert 6-8 Stunden. Durch einen potenziell fortgeschrittenen Krankheitsverlauf würden die Menschen zudem 12-18 Stunden benötigen, bevor wir sie wieder sicher für den Transport vorbereiten können.«
    »Irene bestätigt gerade Ihr Szenario ... wir wären dann aus dem Spiel. Der Start wäre abgebrochen und wir erledigt...«, antwortete Peter konsterniert. Immerhin war die KI schlau genug, Anna zu folgen. »Und wenn es doch ein Kampfstoff ist?«
    »Würden die Sensoren der Klimaanlage auf Kampfstoffe sogar in kleinsten Konzentrationen reagieren?«, fragte Anna.
    »Das sollten sie.«
    »Würden die Sensoren auch wegen ein paar eher harmloser grippeähnlicher Erreger verrückt spielen?«
    »Vermutlich erst bei höheren Konzentrationen. Die Atemluft ist nie völlig keimfrei.«
    »Diese Toleranzen sind unseren Feinden bekannt. Leider haben wir keine Zeit, auf eine Warnung unserer Bordsysteme vor einer Erkältungswelle zu warten.«
    »Ich bestätige die Ausführungen von Major Sanders-Robinson. Die Bedrohungsanalyse und der Ansatz der Gegenmaßnahmen sind plausibel. Ich sehe keine bessere Strategie«, bestätigte sie Irene erneut. Mit der Kooperation hatte Anna nicht gerechnet.
    »Ich würde gerne die Erde kontaktieren. Das dauert sechs Minuten ...« Peter zeigte Angst.
    »Sechs Minuten reine Übertragungszeit. Die Reaktionszeit meines Vaters ist unbekannt. Peter, die Zeit haben wir nicht. Ich übernehme die volle Verantwortung. An die Diagnose Teams, wir machen weiter, findet den Erreger. Für die AMENS Einheiten, wir behandeln sofort, wir warten auf keine Diagnose. Ich verordne die sofortige Vergabe von synthetischen Antibiotika und Tri-Paracetamol für alle Besatzungsmitglieder. Wir halten trotzdem Atropin [9] bereit, für alle Fälle. Los jetzt! Wir haben ein Zeitfenster von drei Stunden. Daher werden wir die Reihenfolge der Transportvorbereitungen ändern, die Dehydrierung beginnt mit den Siedlern, deren Temperatur wieder unter 38 Grad Celsius liegt. Irene, bitte optimieren Sie den Einsatz aller Kräfte, wir müssen die Zeitvorgabe einhalten, alle 2.500 Siedler fieberfrei für den Start vorzubereiten«, erklärte Anna, während sie sich vergeblich nach einem Handtuch oder Kleidung umsah. Ihren weißgrauen Einteiler würde sie nicht mehr anziehen können, den hatte sie vorhin zerrissen. Das war aber nicht der richtige Zeitpunkt sich zu genieren - Anna öffnete die Tür und ging nackt mit den Resten ihrer Kleidung in der Hand über den Flur zu ihrem Quartier. Zwei Offiziere aus Peters Sicherungsteam kamen im Laufschritt auf sie zu, in ABC-Schutzanzügen, einer stolperte kurz, sie liefen aber weiter.
    Wenn Anna recht hatte, würde sie einen Nachweis noch schneller finden können. Der Kapitän musste sich früh infiziert haben, ansonsten wären andere vor ihm auffällig geworden.
    »Sequoyah, ist bei den ersten sieben auffälligen Siedlern eine blonde Doppel-D dabei?«, fragte Anna, mit beiden Fingern am Hals, während sie ihre Kabine betrat.
    »Verdacht auf Silikonallergie?«, antwortete Sequoyah zynisch. »Die wäre aber nicht ansteckend.«
    Anna dachte an die Fernsehshow und an die junge blonde Frau, die Favelli eine Spur zu kamerawirksam um den Hals gefallen war.
    »Und? Ist sie dabei?«
    »Ja. Woher wusstest du das?«
    »Nicht wichtig. Sie ist Patient null. Untersuche ihr Blut! Unterrichte auch Colonel

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