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Genom

Genom

Titel: Genom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Stützpfosten im Wasser und versank im dunklen Matsch, bis sie nicht mehr zu sehen war. Nachdem er sich auf diese Weise des einzigen belastenden Beweises entledigt hatte, wischte er sich die nicht vorhandene Spucke vom Mund ab und war gleich sehr viel optimistischer, was seine Aussichten betraf, als er sich wieder zur Straße umdrehte.
    Der Schweber setzte lautlos auf der Straße auf und blockierte die komplette Spur in Richtung Süden. Mit über dem Kopf erhobenen Armen sah Jiminy blinzelnd hinüber, während er von Lampen angeleuchtet wurde. Erschreckt stellte er fest, dass wenigstens ein halbes Dutzend Lod-Cops auf ihn zugerannt kamen. Da er mit normalen Polizisten gerechnet hatte, kam ihre Anwesenheit überraschend. Zwei gewöhnliche Polizisten hätten mehr als ausgereicht, um die Grille, die keinen Widerstand leistete, zu verhaften.
    Alle Lods waren natürlich Melds. Vier von ihnen sahen besonders gigantisch aus. Sie waren vollgepumpt mit modifizierten Wachstumshormonen, besaßen genveränderte Hirnanhangsdrüsen, ihre Knochen hatte man mit organischem Titanpulver verstärkt, und sie verfügten über einen zusätzlichen Herzmuskel. Der kleinste von ihnen war zweieinhalb Meter groß und mochte knapp zweihundert Kilo wiegen. Trotz der ganzen Masse und Muskeln waren sie jedoch nicht langsam. Dank der Meldinjektionen befanden sich viele hochleistungsfähige Muskelfasern in ihrem Körper. Nur ein sehr mutiger Gesetzesbrecher oder einer mit einem hochspezialisierten Meld würde einen Lod direkt herausfordern.
    Das hatte die Grille ganz bestimmt nicht vor und hielt die Hände über den Kopf. Als sie näher kamen, überstieg ein plötzlich in ihm aufwallender Stolz kurzzeitig seine Sorge. Was auch immer sie von ihm wollten, so war er doch geschmeichelt von der Menge an Leuten und Technik, die sie einsetzten, um ihn zu fangen. Die Lods waren schwer gepanzert und bewaffnet. Er beobachtete sie, als sie näher kamen, und ihm war klar, dass seine Kraft nicht einmal ausreichen würde, um eine der Waffen anzuheben, geschweige denn damit zu zielen und sie abzufeuern.
    »Wunderschönen guten Abend, Leute.« Ein grelles Licht fiel ihm ins Gesicht. Anders als einige seiner Freunde hatte er nie Melds für seine Augen gekauft, um bei Nacht besser sehen zu können, oder sich zur Kompensation dieses Nachteils zusätzliche Okulare gekauft.
    Der ihm am nächsten stehende Lod war ein Sergeant. Ein Riese in Blau, der das Meldfluggerät überragte und sich vorbeugte. Für einen Lod klang seine Stimme albern, da sie so unnatürlich hoch war.
    »Wo ist es?«
    Die Grille reagierte mit einem amüsierten Grinsen. »Ich schätze, das hängt davon ab, wie Sie ›es‹ definieren.«
    Der Lod war nicht amüsiert. Er packte den Gefangenen mit einer Hand und hob ihn mühelos in die Luft. Die verlängerten und verstärkten Beine der Grille konnten heftig zutreten, sogar so heftig, um selbst einen Lod umzuwerfen. Doch er wagte es natürlich nicht. Falls er seine Beine gegen diesen Trupp einsetzte, dann würden sie sie ihm nur brechen, und wenn er als Erstes zuschlug, dann hätte er nicht einmal eine legale Rechtfertigung dafür. Doch ihn beruhigte das Wissen, dass bei einer Interaktion zwischen der Polizei und Zivilpersonen jeder Augenblick der Konfrontation aufgezeichnetwurde. Er würde ihnen nicht die Genugtuung verschaffen, sich provozieren zu lassen, wie hart sie ihn auch angingen.
    »Für Witze ist es schon viel zu spät, Insektenjunge.« Der Lod grinste nicht. »Gib es jetzt her.« Die dicken Finger packten den Kragen des Verhafteten noch etwas fester. »Sofort.«
    Jiminy grinste jetzt nicht mehr. »Nur zu, misshandeln Sie mich ruhig weiter.« Er deutete mit dem Kinn in Richtung des geparkten Schwebers. »Das Resultat wird vor Gericht nicht für Sie sprechen.«
    »Vor Gericht. Natürlich.« Der Lod setzte ihn ab, wandte sich zu seinen gewaltigen Kollegen um und sah den viel kleineren Meld dann erneut an. »Du hast recht, Insektenjunge. Es würde vor einem Schiedsrichter nicht gut aussehen, wenn ich dich durchschüttle. Ebenso wenig wie das hier.«
    Mit diesen Worten kam der Sergeant einen Schritt näher und trat mit seinem gigantischen Fuß gegen das rechte Schienbein des kleineren Melds. Der Knochen brach lautstark, das Geräusch klang fast so wie ein zerbrechendes Stück totes Holz, und Jiminy schrie auf. Er umklammerte die zertrümmerte Gliedmaße und stürzte zu Boden. Tränen stiegen ihm in die Augen, während er stöhnend dalag.

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