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Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Titel: Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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auch über den Highway 88 – dröhnte eine unglaubliche Armada heran. Drohnen und Rochen in der Luft, zudem auf dem Boden Bulldozer, Raupenbagger und Caterpillars, Trucks, Autos und sogar landwirtschaftliche Maschinen wie Mähdrescher.
    Sie hatten allesamt Bordcomputer oder waren computergesteuert und wiesen Genchips auf. Die Gencoys kehrten sie gegen uns, ferngesteuert oder zur Menschenjagd programmiert. Das war eine weitere Finte und ein Trumpf, den sie gegen die Menschen in der Hand hatten. Ich begriff, was das bedeutete.
    Computergesteuerte Fertigungsanlagen, die nicht mehr funktionierten oder anders als vorgesehen. Die Rüstungs- und Versorgungsindustrie würde weltweit zusammenbrechen. Haushaltsapparate, die sich gegen die Menschen wendeten. Laserstrahlspuckende Bankautomaten.
    Automatisch gesteuerte Drehtüren, die Menschen zu Tode schleuderten. Lifte, die zu Todesfallen wurden. Flugzeuge und Hubschrauber, die sich in Todesfallen verwandelten, abstürzten, in Wohnviertel und Wolkenkratzer krachten oder Schiffe, die kollidierten oder auf Grund liefen.
    Oder die Flutungsventile öffneten und sich selbst versenkten. Waffen, die sich gegen die wendeten, die sie benutzen sollten. Die Elektrizitätswerke und Atomkraftwerke, alles war computergesteuert und automatisiert, überall gab es die verdammten Genchips.
    Was hatten wir uns da angetan, als wir den Gentec-Konzern zum größten Konzern werden ließen? Die E-Werke konnten sich in Starkstrom-Todesfallen verwandeln oder Kurzschlüsse mit Bränden hervorrufen.
    Atom-U-Boote konnten ihre Nuklearraketen auf die Städte und Machtzentren der Menschen schießen. Die Gencoys störte die radioaktive Verseuchung wenig, und selbst in einer strahlenden Hölle hätten sie noch existieren können.
    Ich lachte. Nick und General Ferber, ein rotgesichtiger Kommisskopf mit Stoppelhaar und eckigem Kinn, schauten mich irritiert an.
    »Was hast du?«, fragte Nick, der offensichtlich fürchtete, ich wäre verrückt geworden.
    »Es ist tragikomisch. Wir sind die Gans, die den Gencoys goldene Eier legt, und sie wollen uns nur in den Pferch treiben und nicht unnötig abschlachten.«
    Die beiden ungleichen Männer schauten mich irritiert an. Ich lachte, bis mir die Tränen kamen – es war eine Schockreaktion meiner überreizten Nerven. Zuviel war auf mich eingestürmt in den letzten Tagen, ich hatte zuviel Grauenvolles gesehen. Mein Weltbild war völlig zerschmettert.
    »Sollen wir ihr eine Beruhigungsspritze geben?«, fragte General Ferber.
    »Ich bin okay, General«, erwiderte ich. »Passen Sie auf, wir können unseren Waffensystemen nicht trauen. Die Gencoys werden die Anlagen, die mit Genchips versehen sind, außer Kraft setzen oder gegen uns wenden.«
    General Ferber fluchte.
    »Schlimmer kann es nicht mehr kommen!«, sagte er.
    Es kam aber doch schlimmer. Die Maschinen-Armada attackierte uns. General Ferbers Soldaten – er hatte dreitausend Mann – schossen mit allem, was sie hatten. Vielmehr sie wollten es. Denn die Waffensysteme versagten, nicht mal der Sprechfunk funktionierte mehr ordentlich.
    Falschmeldungen führten dazu, dass Soldaten sich gegenseitig beschossen. Die Raketenstände funktionierten nicht. Die Laserkanonen mussten kurzgeschlossen und außer Betrieb gesetzt werden, weil sie auf die eigenen Leute feuerten.
    Es war die Hölle, das perfekte Chaos. Die Drohnen und Rochen stürzten vom Himmel und beschossen uns. Laserstrahlen zuckten nieder, Maschinengewehre dröhnten und ratterten.
    Luft-Boden-Raketen schlugen ein.
    Wir kriegten unsere Hubschrauber nicht hoch. Die Air Force konnte nicht eingreifen. Statt des Ersatzes, den wir angefordert hatten, hörten wir nur, störungsfrei jetzt statt des vorherigen Geprassels im Äther, Meldungen von den angeforderten Staffeln.
    »Mayday, Mayday! Hier Tiger One, Staffelkapitän Cougar! Die Instrumente spielen verrückt, laut Höhenmesser sind wir mal in der Stratosphäre und mal am Boden. Der Antrieb setzt aus, arbeitet dann mit voller Schubkraft! – Oh mein Gott, gerade hat Flieger Drei die Maschine von Lieutenant Briggs abgeschossen – er stürzt ab! – Um uns herum ist ein milchiger Nebel. Die Steuerung funktioniert nicht mehr, wir stürzen ab. – Mayday, Mayday! – Grüßt meine Frau und die Kinder …«
    Die Verbindung brach ab. Schweigen herrschte.
    Ich stand in der Funkleitzentrale, die ich aufgesucht hatte. General Ferber war neben mir, sein sonst hochrotes Gesicht – durch seinen hohen Blutdruck – wirkte

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