Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde
hatte.
Ein paar Indios hatten sich am Flussufer in Schilf verborgen. Sie sprangen auf, als eine Monsterlibelle über sie hinschwirrte, und rannten zu einer Furt, die durch den Fluss führte. Dort schäumte das Wasser an Steinen und erhöhten Stellen.
Es floss schnell über die Furt. Wasser platschte und spritzte unter den Füßen der rennenden Indios, zwei Männer und zwei Frauen, von denen eine ein Kind auf dem Arm trug, und zwei größeren Kindern.
Savage hob die Hand. Ehe wir etwas tun konnten, feuerten einige von seinen Soldaten mit Laserwaffen. Von einer Kampfdrohne zuckte ein Laserstahl.
Damit war die Sache schon fast erledigt. Von der Indiofrau mit dem Kind auf dem Arm blieb nichts übrig, die Drohne hatte sie völlig zerstrahlt. Die anderen fielen, mehr oder weniger verstümmelt. Ein Indiojunge lebte noch.
Er schwamm flussabwärts. Er war verwundet und matt. Plötzlich kochte das Wasser um ihn herum. Silbrige Leiber mit sägezahnbewehrten Rachen waren zu sehen. Blut verfärbte das Wasser. Der Junge ging unter, richtete sich in dem flachen Wasser noch einmal auf und sank mit einem letzten Schrei nieder.
»Sind das Genmonster?«, fragte Nick erschüttert. »Sind sie jetzt auch im Fluss?«
»Nein, das sind Piranhas«, antwortete ich. »Doch dass in den Gewässern keine Genmonster sind, darauf würde ich nicht wetten. Im Wasser, zu Lande und in der Luft, überall sind die Gencoys und ihre Kreaturen.«
»Das ist das Ende der Welt«, sagte Nick.
Ich unterdrückte den Impuls, ihn barsch anzuschnauzen. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
»Sag das nicht. Djalu, wo ist Choleca? Was ist mit euren telepathischen Wunderwaffen? Ist das ein Humbug wie bei den Hellsehern und Wahrsagern, die angeben, ihnen sei nichts verborgen? Wenn es darauf ankommt, liegen sie meist verkehrt.«
Der graubärtige Aborigine schaute mich betrübt an. Dann wich dieser Ausdruck. Er hob seinen mit magischen Zeichen verzierten Bumerang, schloss die Augen und gab einen tiefen, brummenden Laut von sich.
»Laubenvogelfrau und Kängurumann«, murmelte er, ich verstand ihn in meinen Gedanken. »Geister der Ahnen, die ihr in der Traumwelt seid. Helft mir, dem Schamanen. Ruft Choleca, ruft Chabiri. Oder die Machines werden Wangareen töten.«
Ich spürte die Kraft, die von ihm ausging. Es war ein energetisches Feld, wie ich noch keines erlebt hatte. Der kleine Mann war ein Träger kompakter Kraft.
»Ommmmmmmmmmmmmmm«, hörte ich.
Captain Savage schaute zu uns herüber, auch er spürte etwas. Seine Radaraugen glühten rötlich. Er ortete uns mit seinem speziellen Radar. Er sandte einen Befehl an seine Einheiten, und sie rückten an. Gendogs sprangen auf uns los, die spinnenartigen Monster mit den langen metallischen Laufbeinen flitzten näher.
Ich hatte Wangareen das Baby abgenommen, das jetzt nicht schrie, legte es nieder und ergriff meine Laserwaffe. Nick stand neben mir. Doch bevor wir schossen, geschah es.
*
Gendogs rasten über die Furt zu den niedergeschossenen Indios, um sich zu überzeugen, dass sie nicht mehr lebten. Eins der zwei Biester rannte ins Wasser und schwamm zu der Stelle, an der die in dieser Gegend nicht üblichen Piranhas den Indiojungen bis auf die Knochen gefressen hatten.
Ein Piranhaschwarm hängte sich an den Gendog. Es mussten Hunderte von Piranhas sein. Die uns angreifenden Soldaten und Genmonster hielten inne. Es gab eine kurze Kampfpause. Captain Savage als Einsatzleiter gebot sie.
Er beobachtete interessiert den Kampf zwischen dem Gendog der letzten Generation und den Piranhas. Die Mörderfische hängten sich an das Monster und rissen ihm große Fetzen von seinem genmanipulierten Material heraus, dass das Fleisch ersetzte.
Der Gendog brüllte und schlug mit den Klauen, biss zu und ließ seine Säurezunge vorschnellen. Er peitschte das Wasser und erledigte die Piranhas zu Dutzenden. Doch es waren zu viele.
Sie ließen nicht locker. Obwohl Dutzend toter Piranhas den Fluss hinabschwammen, erledigten sie das Monster. Nur Knochen oder Knorpel blieben übrig. Ich sah, dass der Schädel des Gendogs aus einem einzigen knorpeligen Stück bestand, was bei einem Hund anders war. Was würden die Gencoys noch alles züchten und ihren Labors entnehmen?
Während Captain Savage betroffen stand und per Funk die Meldung weiterleitete, dass ein Gendog von den Piranhas des Rio Araca gefressen worden war, jubelte ich.
»Ich liebe diese Killerfische!«, sagte ich zu Nick und Djalu. »Die Genmonster sind
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