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Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Titel: Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Ausbilder gewesen war. Damals hatte er entweder westliche Kleidung oder einen weißen Dhoti getragen, das traditionelle lange Männergewand der Inder.
    Jetzt hatte der äußerst magere Fakir nur einen Lendenschurz an. Er trug einen Turban auf dem Kopf und hatte die Hände knapp über Brusthöhe gefaltet. Ein kurzer schwarzer Bart umrahmte sein Gesicht mit den tiefliegenden dunklen Augen. Seitlich von uns, die Äste des Baumriesen verdeckten die Sicht, geschah etwas. Genmonster brüllten. Mehrere Gencoy-Soldaten brachen zusammen, als hätte der Blitz sie getroffen. Wer oder was das bewirkte, wusste ich nicht.
    Chabiri trat aus dem Lichtbereich, der hinter ihm dunkler wurde. Er schaute Captain Savage an, der seinen Waffenarm gegen ihn hob. Der Androide hatte kein gesondertes Lasergewehr, es war in seinen Arm eingebaut, ein Kaliber, das den Fakir hätte zerstrahlen und in seine Atome auflösen können.
    Doch auch Chabiri hob seinen Arm. Eine unsichtbare Kraft traf Savage und die Soldaten und Genmonster wie eine Schockwelle und fegte sie hinweg. Sie flogen durch die Luft, überschlugen sich und purzelten über den Boden.
    Einige stürzten in den Fluss, wo die Piranhas sie angriffen. Schreie und Kommunikationslaute gellten.
    »Der Geist ist stärker als die Materie«, sprach Chabiri, wobei ich nicht hätte sagen können, welche Sprache er benutzte. Doch wir verstanden ihn. »Ich grüße dich, Wangareen.«
    »Sei mir gegrüßt, Erleuchteter.«
    Auf einen Wink des Fakirs folgte ihm der Schamane. Wir gingen hinter ihnen her. Chigaco verstummte für kurze Zeit. Sie hatte bestimmt Hunger oder die Windeln voll.
    Im zerstörten Indiodorf bot sich uns ein seltsamer Anblick. Von den Rauchschwaden brennender Hütten umwölkt stand eine runzlige, uralte Indiofrau da. Sie hatte einen Knochen durch die Nasenscheidewand gesteckt, eine Hälfte ihres Gesichts war rot bemalt.
    Ihr Haar trug sie als eine rundum abgesäbelte Frisur mit einem nach oben zeigenden Zopf. Sie hatte nur einen Lendenschurz als Bekleidung am Leib. Ihr Körper war runzlig, die Brüste hingen herab wie leere Schläuche. Schlangenhäute und Tierzähne sowie ein paar Kupferringe schmückten sie.
    Man hätte auch sagen können, sie verunzierten sie. In der einen Hand hielt sie eine Rassel an einem Stab, in der anderen etwas Langhaariges, Runzliges, das ich erst auf den zweiten Blick als einen Schrumpfkopf erkannte. Die grauenvolle Trophäe der Amazonas-Indios.
    Die Frau musste Choleca sein, die Medizinfrau der Jacarandas. Sie hob die Arme. Da der Effekt erst jetzt auftrat, glaubte ich, dass sie ihre Kräfte mit denen Chabiris und Wangareens vereinigte. Sie hatte die Gencoys und Genmonster bereits psychisch in Schach gehalten, und es war ihr nicht leicht gefallen.
    Etwas Unglaubliches geschah. Blitze zuckten vom Himmel. Donner krachte, als ob die Welt untergehen sollte oder neu erschaffen würde. Wassermassen stürzten in Form von Regengüssen vom Himmel.
    Die Sicht war verschleiert, und wir wurden binnen Sekunden bis auf die Haut durchnässt. Der Regen war warm. Ich stellte mich unter einen Baum. Das Tropengewitter tobte, es war schlagartig losgebrochen, was nicht normal sein konnte.
    Mit meinem Körper schützte ich Chicago Hope. Dennoch konnte ich nicht verhindern, dass sie nass wurde.
    Die Sicht betrug gerade noch einen Meter, derart heftig regnete es. Nick stand an meiner Seite, das Lasergewehr im Anschlag. Doch die Gencoys griffen uns nicht mehr an. Sie hatten andere Sorgen.
    Djalu Wangareen war verschwunden. Dann tauchte Chabiri auf. Eine unsichtbare Sphäre schützte ihn. Die Regentropfen erreichten ihn nicht, sondern prallten an der unsichtbaren Sphäre ab.
    Er berührte meine Hand, die ich ihm entgegenstreckte, und es durchzuckte mich wie ein elektrischer Schock. Doch es war angenehm. Ein Gefühl der Kraft lud mich innerlich auf. Die energetische Welle übertrug sich auch auf Chicago, die trotz des Unwetters ihr Gesichtchen verzog und zufrieden gluckste.
    »Ich bin erfreut, dich zu sehen, Nita«, sagte der Fakir. »Flieht durch den Dschungel. Choleca und Djalu begleiten euch. Wählt diese Richtung, sie schließen bald zu euch auf.«
    »Was ist mit dir, Guru Rahanandra?«, fragte ich.
    »Ich bin anderswo tätig, sobald das hier erledigt ist. Wir sehen uns in der Traumwelt, wie Wangareen sie nennt. Ihr würdet sie als eine andere Daseinsebene oder Dimension bezeichnen, außerhalb des Einsteinschen Universums und des Raum-Zeit-Kontinuums. Geht, es ist Zeit. Wir

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