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Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Titel: Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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sie vor Jahrmillionen vernichtete und niemand sie sonderlich quälte.
    Der hauptsächliche Werbespruch des Gentec-Konzerns fiel Mark ein: »Ein glücklicher Planet für glückliche Menschen – Fortschritt für eine neue Welt – durch Gentec. Der Schritt in die Neue Zeit.«
    Für ihn war etwas anderes vorgesehen als das Aufgeschlitzt werden. Er wurde nicht kopfunter zur Abschlachtung und Verwertung befördert, sondern auf einem Band in einer Reihe mit anderen in eine Anlage geschickt. Dort senkte sich ein Metallhelm über seinen Kopf und spitze Antennen drangen in sein Gehirn. Mark Snipe verfluchte Hiram Oldwater und alle Gencoys und -monster.
    Dann fluchte er nicht mehr, er spürte nur noch Schmerz, als ihm die Gencoys bei lebendigen Leib die Endorphine und die Gehirnflüssigkeit abzapften, sein Gehirn aufschnitten und entnahmen und dann seine Körpersalze und -flüssigkeiten verwerteten. Was von Mark übrig blieb, gelangte in Behälter, wo es aufbereitet wurde, als Ressourcen für die Gencoys und Technos und als Grundstoff für Genchips.
    Was nicht gebraucht wurde, verbrannten die Gencoys oder sprühten es in die Gegend. Mark war unter Qualen gestorben, und sein letzter klarer Gedanke war: Die Menschheit ist verloren!
     
*
     
    Ich hatte mich von dem Schock erholt und schlief in der luxuriösen Zelle, gefesselt, doch in Nicks Arme geschmiegt. Mein gepeinigter Körper und Geist brauchten Ruhe. Doch sie dauerte nicht sehr lange. Die Tür wurde aufgerissen, bewaffnete Söldner Crozeiros drangen ins Zimmer ein und rissen mich und Nick auseinander.
    Ich ordnete meine Kleidung. Man ließ mir nicht einmal die Zeit, meine wirren Haare zu kämmen. Ich kam mir vor wie eine aufgewärmte Leiche, als wir, von Waffen bedroht, vor Crozeiro geführt wurden.
    Er erwartete uns in seinem Rollstuhl sitzend in der Halle mit der großen Dachkuppel darüber.
    »Wo ist er?«, brüllte er uns an wie ein Wahnsinniger. »Wie konnte er entkommen?«
    »Wer?«, fragte ich.
    »Der … der Nigger. Der Australier, der Aborigine. Dieser bemalte Primitivling mit der Stülpnase und den Wulstlippen.«
    Mein Herz schlug höher. Djalu Wangareen war die Flucht gelungen. Deshalb spielte Crozeiro verrückt, der offenbar nicht vertrug, wenn etwas seine Pläne durchkreuzte. Ich lächelte innerlich, doch ich verzog keine Miene. Ich konnte mir sogar denken, wie Wangareen geflüchtet war.
    Es musste mit seiner Gabe der Bilokation zusammenhängen. Er hatte seinen Doppelgänger-Körper einfach wegversetzt. Ich schaute Nick an, denn er war nicht dumm und würde sich dasselbe zusammenreimen wie ich.
    »Ich weiß es nicht, Sir«, sagte ich. »Mir ist es ein Rätsel. Wangareen ist weg? Aus seiner Zelle verschwunden? Vielleicht hat ihn jemand befreit.«
    Der grauhaarige Milliardär mit dem gepflegten grauen Kinnbart schaute mich durchbohrend an. Ich setzte meine unschuldigste Miene auf.
    »Er ist ein Mutant, Sir«, sagte ich. »Doch ich kenne seine Kräfte nicht. Er tat sehr geheimnisvoll.«
    Crozeiro trommelte mit seinen klauenartigen Fingern auf die Lehne des Rollstuhls mit den Bedienungskonsolen.
    »Der Fakir ist weg, der Schamane ist weg. Die Medizinfrau habe ich noch in meiner Gewalt. Bald landet Coleman, wie soll ich ihr das erklären? Ich stehe vor den Gencoys wie ein Versager da. Sie werden sich überlegen, ob sie mir einen Superkörper geben. Ich will aber kein Krüppel mehr sein, sondern ein Halbgott, mehr noch, ein Gencoy.«
    »Sir, ich kann Ihnen nicht helfen.«
    »Das werden wir sehen. Führt sie in den Hof.«
    Die bis an die Zähne bewaffneten Söldner führten uns hinaus. Es war heiß, die Sonne brannte vom Himmel. Ihrem Stand nach war es kurz vor Mittag, die Uhren hatte man uns abgenommen. Breit und schlammig strömte der Rio Negro dahin.
    Crozeiro rollte die Rampe herunter. Seine Leute brachten die gefangenen Indios herbei. Auch Chicago. Iquiri hielt das nackte Baby mit dem blonden Flaumhaar. Chicago greinte, sie musste viel erdulden. Hitze und Stress. Wenigstens hatte sie eine Amme, die sich gut um sie kümmerte, und die genug Milch für sie hatte.
    Die Söldner führten Choleca herbei. Die Medizinfrau hatte einen Metallhelm auf dem Kopf, trug einen positronischen Kragen um den Hals und war außerdem mit dünnen Ketten gefesselt. Diese erlaubten ihr nur kleine Trippelschritte. Ein Wächter führte sie und hielt den Elektroschocker bereit, wenn sie nur eine falsche Bewegung machte.
    Der Zweite zielte mit seiner Maschinenpistole auf sie. Die

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