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Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training

Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training

Titel: Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thies B¿ttcher
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geschafft, kommen Gerten und Sporen zum Einsatz, um das Pferd wieder zu veranlassen, vorwärtszugehen.
    Takt und Losgelassenheit, die ersten Phasen in der Ausbildungsskala, sind nur zu erreichen, wenn wir die Bewegung des Pferdes erhalten und in geregelte Bahnen lenken.

Die richtige Distanz ist eines der Schlüsselelemente in der Pferdeausbildung.
     
    Distanz
    Distanz
    10 Grad Celsius kaltes Wasser tut gut – vor allem, wenn man seine geschwollenen, blauen Zehen darin abkühlen kann. Aber irgendwie hatte ich mir meinen Sommerurlaub auf Gran Canaria doch anders vorgestellt: schön am Pool liegen, ein kühles Getränk in der Hand …
    Vier Tage vorher: Auf dem Weg zum Unterricht fiel mir nach fünf Minuten ein, dass ich meine Reitstiefel mit Stahlkappe vergessen hatte – egal. Ich war zu faul zum Umdrehen, und das Pferd war bereits einige Zeit im Training, wo also war das Problem? In Gedanken war ich schon am Packen.
    Der Unterricht verlief normal, ich stand bei der Reitschülerin, und wir plauderten noch etwas über meinen Urlaub. Aus irgendeinem Grund machte der Friese, stolze 725 Kilogramm schwer, einen Schritt vorwärts, „rein zufällig“ auf meinen rechten Fuß. Nun gut, ich schob das Pferd wieder herunter, es war nichts weiter passiert und der Fuß weder blau noch schmerzempfindlich, also vergaß ich die Geschichte. Dieses leichte Puckern kam erst im Flugzeug auf …
    Drei Dinge lernte ich in diesem Urlaub, an den ich gar nicht gerne zurückdenke:
    • Sei nicht faul, dreh um, wenn du wichtiges Equipment vergessen hast.
    • Sei aufmerksam, egal was los ist.
    • Sorge für Distanz, deine Zehen danken es dir.
     
    Doch Distanz ist weit mehr als ein Sicherheitsaspekt im Umgang mit Pferden. Sehr viele Probleme und Widersetzlichkeiten entstehen dadurch, dass man dem Pferd nicht genügend Raum lässt. So löst man eventuell den Fluchtinstinkt aus, weil Sicherungsverhalten für das Pferd so nicht mehr möglich ist und es sich zu „Gegenmaßnahmen“ herausgefordert fühlt. Bei einer zu großen Distanz hingegen verliert man schnell die Kontrolle. Wir alle kennen Pferde, die an der Longe plötzlich umdrehen und somit die Kontrolle übernehmen. Das Wissen um die richtige Distanz kann daher das gesamte Training und den Umgang mit Pferden erheblich erleichtern.
    Weichheit
    Weichheit
    Falls Ihnen schon einmal ein Pferd den Strick durch die Hände gezogen hat, wissen Sie genau, dass Weichheit oder Nachgiebigkeit etwas sehr Schönes ist. Ein gut nachgebendes Pferd ist ein Genuss, es lässt sich gut führen und longieren, anbinden und beim Reiten gut stellen und biegen. Für mich ist dies nicht ein Ausbildungsziel in weiter Ferne, sondern Grundlage für das Training. Diese Weichheit sollte möglichst schnell entwickelt und erhalten werden. Dabei ist Weichheit keine Frage der Gymnastizierung, sondern zumeist eine mentale beziehungsweise emotionale Eigenschaft. Dies sehen wir deutlich daran, dass sich jedes Pferd enorm biegen kann, wenn es nur will, zum Beispiel wenn es an der Seite einen Juckreiz spürt und sich mit dem Maul dort „kratzt“.
    Diese drei Grundlagen – Bewegung, Distanz und Weichheit – sind für mich die wichtigsten Prinzipien überhaupt. Es gibt kaum Probleme, die nicht im Zusammenhang mit diesen Dingen stehen.
     

    Besonders im Halt und Schritt erkennt man die Bereitschaft zur Nachgiebigkeit.
     
    Falls Sie diese Prinzipien für einfach halten – Sie haben recht, sie sind einfach. Sie müssen lediglich durchgehend aufmerksam beachtet und konsequent durchgeführt werden. Wie alle Dinge: Wenn Sie zum Beispiel abnehmen wollen, werden Sie wahrscheinlich auch konsequent jeden Morgen laufen gehen und gesünder essen. Eigentlich ganz einfach.



Kommunikation und Lernen
    Kommunikation und Lernen
    Von unserem Pferd haben wir eine ganz be­stimmte Vorstellung, eine Idee, wie wir uns wünschen, dass es sein soll, und wie wir es formen wollen. Dieses Bild zeichnen wir bewusst oder unbewusst. Unsere vierbeinigen Partner unterscheiden dabei nicht zwischen Training und Freizeit, sondern nur zwischen „Mensch da – Mensch nicht da“.
    Es spielt nicht nur das eine Rolle, was wir dem Pferd beibringen wollen, sondern auch das, was wir ihm nicht sagen. Lassen wir ein leichtes Drängeln des Pferdes zu, hat es gelernt, dass genau dies erlaubt ist. Aus seiner Sicht wird dies zu einem normalen Verhalten.
    Dieser Informationsfluss ist Kommunikation. Die meisten Pferde sind hochgradig verwirrt oder schalten ab, weil

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