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Georg Büchner - Gesammelte Werke: Dantons Tod, Lenz, Leonce und Lena, Woyzeck, Lucretia Borgia, Maria Tudor (Gesammelte Werke bei Null Papier) (German Edition)

Georg Büchner - Gesammelte Werke: Dantons Tod, Lenz, Leonce und Lena, Woyzeck, Lucretia Borgia, Maria Tudor (Gesammelte Werke bei Null Papier) (German Edition)

Titel: Georg Büchner - Gesammelte Werke: Dantons Tod, Lenz, Leonce und Lena, Woyzeck, Lucretia Borgia, Maria Tudor (Gesammelte Werke bei Null Papier) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Büchner
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auch diese schicken, oder wenn Du sonst Bücher nötig hast, so mache mir solche namhaft und bemerke mir genau den Ladenpreis, um welchen Du solche in Zürich würdest erhalten können. Auch findest Du in der Kiste unter anderem 2 Exemplare meiner Nadelgeschichte, die mir beim Packen als altes Papier in die Hände fielen. Vielleicht kannst Du Deinen Schülern gelegentlich eine Erzählung davon machen. So dann legte ich auch eine Beilage zu unsrer Zeitung in die Kiste, worin eine Konkurrenzeröffnung von Zürich aus bekannt gemacht wird. Hättest Du früher meinen so wohlgemeinten Rat befolgt und Dich mehr mit Mathematik beschäftigt, so könntest Du vieleicht iezt mit konkurrieren. Doch dies sei bloß nebenher bemerkt. Deine Abhandlung hat mir recht viel Freude gemacht, und nicht weniger war ich erfreut über Deine Creierung zum Doctor der Philosophie, so wie überhaupt über Deine gute Aufnahme in Zürich. Sei nur recht vorsichtig in Deinem Benehmen und in Deinen Äußerungen gegen und über jederman. Bedenke stets daß man Freunde nötig hat und daß auch der geringste Feind schaden kann. Ich bin recht begierig zu hören, wie es Dir bisher mit Deinen Vorlesungen ergangen und worauf besonders Dein weiterer Plan gerichtet ist. Zoologie und vergleichende Anatomie sind Felder worin noch viel zu lernen ist und wer Fleiß darauf verwendet dem kann es nirgends fehlen, merks tibi . Auch Kaups systematische Beschreibung des Tierreichs, wovon das 10 Heft erschienen ist, könnte ich Dir schicken. –
    Bei uns ist alles wohl und es werden die nötigen Vorbereitungen zur Weinachten gemacht. Deine weitere Bescherung findest Du ebenfalls in der Kiste. In Reinheim ist kürzlich Oheim’s jüngstes Kind, ein schöner Knabe von 1½ J. gestorben. Deine Mutter wollte meinem Brief noch einige Zeilen beilegen, bei dem teuren Porto aber, wollen wir es unterlassen, zumal Du per Kiste Briefe erhälst. Mutter und Tante Helene sitzen oben bei der Großmutter, welche iezt beinahe völlig blind ist. Im Frühling soll das eine Auge operiert werden. Mathilde und Louise sind in der Oper »Die Stumme«. Louis ist wahrscheinlich mit Anfertigung von Weinachtsgeschenken beschäftigt und Alexander liest wie gewöhnlich sehr emsig die Geschichte. Dieser wird ein ruhiger Gelehrter werden in allem Ernste. Endlich ich sitze am Schreibtische und schreibe in diesem Augenblicke am Ende meines Briefes meinen Namen.
    E. Büchner

1837
    93
    An Wilhelm Büchner
    Ende 1836/Anfang 1837
    Aus Zürich nach Heidelberg
    (…) Ich sitze am Tage mit dem Scalpell und die Nacht mit den Büchern. (…)
    94
    An Wilhelmine Jaeglé
    1837
    Aus Zürich nach Straßburg
    (…) in längstens acht Tagen Leonce und Lena mit noch zwei anderen Dramen erscheinen lassen. (…)
    95
    Von Eugène Boeckel
    11. Januar 1837
    Aus Paris nach Zürich
    Mein lieber, il vaut mieux tard que jamais, allein es ist zu bemerken daß ich Deine adresse erst vor 14 Tagen erhielt, diejenige welche mir Mademoiselle Jägle gab verlor ich auf d. Reise hieher. Seit meinem Aufenthalt in Strasburg hab ich nichts mehr von Dir erfahren Du kannst Dir also denken wie begierig ich bin von Dir Nachricht zu erhalten. Ich hoffe Du wirst mit gutem Erfolg in Zürich aufgetreten sein und so Deinem Ziele nähergekommen. Schreibe mir doch wenn Du dieses Jahr nach Strasburg kommst, weil ich meine Reise darnach einrichten will, wenn Deine Vacanzen wie ich glaube im Mai statt haben so kann ich Dich auf jeden Fall sehn, aber früher werde ich wahrscheinlich nicht von hier fortgehn können. Ob ich durch die Schweiz nach Strasburg gehe ist noch ungewiß. Mit meinem Aufenthalt hier bin ich zufrieden, Du weißt übrigens daß ich ungefähr überall zufrieden bin. Im ganzen genommen hat es mir weit besser in Teutschland als in Frankreich gefallen. Ich gebe mich hier mit Syphilis, Auscultation und Chirurgie ab, dies wären anziehende Studien für Dich. Die Auscultation seh ich als eine sehr wichtige Entdeckung an. Übrigens ist es hier ziemlich leicht viele Übung im Auscultieren zu erlangen. Die syphilitische Kkht. werden besonders gut von Ricord behandelt. Für médecine opératoire sind gute privatissima und viele Cadaver’s vorhanden. Von der übrigen medizinischen Fakultät schreibe ich Dir nichts, weil Dich die praktische Medizin nicht interessiert und ich mich hier ausschließlich mit abgebe.
    Paris ist in Vergleich d. andern Städte welche ich gesehn, immens, grandios, und reich. Es wundert mich nicht mehr daß man von Paris d.

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