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Georg Büchner - Gesammelte Werke: Dantons Tod, Lenz, Leonce und Lena, Woyzeck, Lucretia Borgia, Maria Tudor (Gesammelte Werke bei Null Papier) (German Edition)

Georg Büchner - Gesammelte Werke: Dantons Tod, Lenz, Leonce und Lena, Woyzeck, Lucretia Borgia, Maria Tudor (Gesammelte Werke bei Null Papier) (German Edition)

Titel: Georg Büchner - Gesammelte Werke: Dantons Tod, Lenz, Leonce und Lena, Woyzeck, Lucretia Borgia, Maria Tudor (Gesammelte Werke bei Null Papier) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Büchner
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erlassen. Es werden nur diejenigen Flüchtlinge ausgewiesen, welche als Teilnehmer an dem Savoyer Zuge schon früher waren ausgewiesen worden , und diejenigen, welche an den letzten Vorfällen Teil genommen haben . Dies ist authentisch . Die Mehrzahl der Flüchtlinge bleibt also ungefährdet, und es bleibt Jedem unbenommen, sich in die Schweiz zu begeben. Nur ist man in vielen Kantonen gezwungen, eine Caution zu stellen, was sich aber schon seit längerer Zeit so verhält. Meiner Reise nach Zürich steht also kein Hindernis im Weg. Ihr wißt, daß unsere Regierung uns hier chicaniert, und daß die Rede davon war, uns auszuweisen, weil wir mit den Narren in der Schweiz in Verbindung ständen. Der Präfekt wollte genaue Auskunft, wie wir uns hier beschäftigten. Ich gab dem Polizeikommissär mein Diplom als Mitglied der Société d’histoire naturelle nebst einem von den Professoren mir ausgestellten Zeugnisse. Der Präfekt war damit außerordentlich zufrieden, und man sagte mir, daß ich namentlich ganz ruhig sein könne. (…)
    83
    An Wilhelm Büchner
    2. September 1836
    Aus Straßburg nach Darmstadt
    (…) Ich bin ganz vergnügt in mir selbst, ausgenommen, wenn wir Landregen oder Nordwestwind haben, wo ich freilich einer von denjenigen werde, die Abends vor dem Bettgehn, wenn sie den einen Strumpf vom Fuß haben, im Stande sind, sich an ihre Stubentür zu hängen, weil es ihnen der Mühe zuviel ist, den andern ebenfalls auszuziehen… Ich habe mich jetzt ganz auf das Studium der Naturwissenschaften und der Philosophie gelegt, und werde in Kurzem nach Zürich gehen, um in meiner Eigenschaft als überflüssiges Mitglied der Gesellschaft meinen Mitmenschen Vorlesungen über etwas ebenfalls höchst Überflüssiges, nämlich über die philosophischen Systeme der Deutschen seit Cartesius und Spinoza, zu halten. – Dabei bin ich gerade daran, sich einige Menschen auf dem Papier totschlagen oder verheiraten zu lassen, und bitte den lieben Gott um einen einfältigen Buchhändler und ein groß Publikum mit so wenig Geschmack, als möglich. Man braucht einmal zu vielerlei Dingen unter der Sonne Mut, sogar, um Privatdozent der Philosophie zu sein. (…)
    84
    Von Eugène Boeckel
    4. September 1836
    Aus Würzburg nach Straßburg
    Mein lieber Büchner, wo Du bist weiß ich nicht gewiß, und darum muß ich aufs neue mich an Deine Geliebte wenden (sous enveloppe) um Dir den Brief zukommen zu lassen – Ich ließ zwar Deine adresse bei Mademoiselle Jägle begehren, allein ich erhielt sie nicht, wie mein Bruder versichert durch die Nachlässigkeit v. Mademoiselle – Du wirst hoffentlich den Brief erhalten haben welchen ich Dir den 18 ten Juni v. Wien aus schrieb, mit d. adresse bei Hr. Siegfried etc – Meine jetzige adresse ist bis Ende Oktobers – Würzburg. E. B. bei Hr. Broili, erstes Distrikt No 262 – Bist Du noch in Straßburg so gebe meine adresse unserm vielgeliebten dickbauchigen Pädagog. – Vielleicht hat er wieder einmal Lust zu schreiben. Was freilich äußerst selten vorkömmt. Zweimal seit meiner Abreise v. Straßburg. Ich habe ihm 4 mal geschrieben. Jetzt mache ich es aber wie d. pädagog, und schreibe nicht mehr – Mit Dir mein lieber bin ich um so mehr zufrieden da ich aus der Kenntnis Deines Karakters kaum einen Brief zu hoffen wagte. Ich habe mich gänzlich geirrt, dies ist mir sehr lieb und angenehm – Ich denke Du weißt daß ich den zehnten Juli v. Wien wegreisete über Graz nach Triest, eine angenehme gebirgige interessante Gegend. V. Triest nach Venedig dann Verona, Mantua, Mayland und über d. Garda-See, Roveredo, Trient und Botzen nach Inspruck, v. Inspruck nach Salzburg, dann München und endlich Würzburg – Diese Reise wenigstens wirst Du nicht für langweilig und trocken halten, wie die tournée durch die Hörsaale der teutschen Professoren. Ich würde Dir eine detaillierte Reise-Beschreibung machen allein ich habe schon soviel davon geschrieben daß ich mich nicht dazu entschließen kann. An Baum schrieb ich v. Triest, an meinen Schwager v. Trient, an mein. Bruder v. München, und an meine Schwester v. hier aus – In Teutschland befinde ich mich sehr wohl, es ist nicht halb so schlimm wie Du glaubst. Ich glaube es gibt keinen besser organisierten Staat in Europa wie Preußen beinahe in aller Beziehung – Die Regierung herrscht nach den bestehenden Gesetzen kraftvoll und energisch, und von eigendichem Despotismus habe ich wenig od. nichts gesehn – Über Politik darf man sich, und

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