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Geraeuschkiller - Mutige Liebe

Geraeuschkiller - Mutige Liebe

Titel: Geraeuschkiller - Mutige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Severini
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jetzt?
    Sie schaute
zum Himmel. Er war stockschwarz.
    Sie sagte:
»Gib mir deine Hand, Pedro. Wir gehen zurück, ich kenne den Weg gut, wir ...«
    »Warten wir
lieber, bis der Mond wieder kommt.«
    »Das kann
noch lange dauern!«
    Plötzlich
spürte sie Pedros warme Hand in der ihren. »Okay, gehen wir!«, sagte er.
    Die schwarzen
Silhouetten der Bäume halfen ihr sich zu orientieren. Und wenn sie sich entlang
der Wegeinfassung an der Grenze zum Rasen bewegten, konnten sie sich nicht
verirren.
    Noch aus
der Ferne hörten sie das Knurren des Panthers. Er beruhigte sich nicht. Am
liebsten wären sie losgelaufen - aber in der Finsternis konnten sie nur langsam
vorwärts tappen.
    Mit einem
Mal glaubten sie das gespenstische Geräusch vom See her wieder zu hören.
    »Psst!«,
hauchte Clara.
    Sie blieben
stehen, horchten.
    Für einen
Moment hörten sie es, dann hörten sie wieder nur den Wind in den Bäumen
flüstern. Spielte ihre Fantasie verrückt?
    »Und ... wenn
es hier spukt?«, flüsterte Pedro. Gänsehaut schauerte über seinen Rücken.
    Die Wolken
lichteten sich, der Mond tauchte die Gehege und Tierhäuser in sein bleiches
Licht. Hinter den schwarzen Bäumen schimmerte der See.
    „Holen wir
meinen Beutel?“ sagte Clara. Sie schaute zum Mond. Die Wolkendecke würde sich
so bald nicht schließen.
    »Ich will
weg hier!«, drängte Pedro.
    »Und mein
Handy?«
    »Das holt
Anton ... morgen!«
    »Das hat
mir Papa zum Geburtstag geschenkt!«
    »Was kann
schon damit passieren bis morgen früh! ... Und regnen wird es heute Nacht auch
nicht.«
    »Dann geh
ich allein... !«, sagte Clara.
    Sie nahm
ihren ganzen Mut zusammen. Den Platz am Ufer, dort, wo sie ihre Füße gebadet
hatten, kannte sie gut. Was sollte da schon...
    »Clara! ...
Warte!«, rief Pedro und griff nach ihrer Hand. Das Klackern der Uferkiesel unter
ihren Schritten übertönte das unheimliche Klirren. Sie hielten einen Moment
inne, schauten schaudernd über den See.
    Im Wasser
spiegelte sich nur der Mond. Sonst war nichts zu sehen.
    Ein paar
Schritte weiter zeichnete sich ein schwarzes unförmiges Ding auf den weißen
Kieseln ab.
    »Da ist
mein Beutel!«, sagte Clara.
    »Jetzt
gehen wir aber! Ich bleibe keine Sekunde länger!«, sagte Pedro, als sie sich
vergewissert hatte, dass ihr Handy im Beutel steckte. Und Hand in Hand liefen
sie zur kleinen Pforte hinter dem Affenhaus. Der Schlüssel quietschte, als sie
ihn im Schloss drehten.
    Bei Anton
brannte noch Licht. Er war erleichtert , dass die beiden wohlbehalten und früher als erwartet bei ihm eintrudelten.
    Staunend
hörte er ihren Bericht über Timos Unruhe und das unheimliche Geräusch am See,
während er einen Früchtetee aufsetzte. »Ja, Kinder, die Dunkelheit erhitzt die
Fantasie.», sagte er und schenkte ihnen Tee ein. »Der wird euch gut tun, ein
warmer Magen vertreibt die Gespenster!«
    I m
Wohnzimmer kuschelte sich Clara auf das gemütliche Sofa, und Pedro machte es
sich auf der Klappliege bequem. Anton hatte beides schon mit Bettzeug, Kissen
und Decken  ausgerüstet.
    Wenig später drang Antons Schnarchen durch die offene Schlafzimmertüre
zu ihnen herein.
    Clara
wälzte sich unruhig hin und her, die spukige Stimmung ließ sie nicht los.
    »Gib
mir deine Hand, Pedro ...«, flüsterte sie, und Pedro setzte sich auf den
Sessel, der neben dem Sofa stand, rollte sich ein und war im Nu eingeschlafen.
Der warme Druck seiner Hand und seine tiefen Atemzüge beruhigten sie.

Die Vögel
     
    Am anderen
Morgen holte Anna, Claras Mutter, die beiden bei Anton ab.
    »Wie war’s heute
Nacht im Zoo?«
    »Mmmhh.«
Clara war noch
nicht richtig wach, und
Pedro döste auf dem Rücksitz vor sich hin. Clara blinzelte zum offenen
Autofenster hinaus. Leute mit verschlafenen Mienen hasteten in die Büros und
Geschäfte. Kinder eilten zur Schule, und vom Bäckerladen an der Ecke wehte der
Duft von frischem Brot herein.Es war ein Tag wie jeder andere, und doch
spürte sie eine unbestimmte Furcht, als droh t e
ein unvorstellbares Unheil.
    »Heute
Abend komme ich später heim wegen der Chorprobe«, sagte Anna. »Du weißt schon,
morgen ist es so weit! Live-Auftritt im Fernsehen. Das ist wie die Nacht im
Tierpark für dich.« Sie drückte ihrer Tochter liebevoll den Arm.»Im Kühlschrank
ist eine Pizza, die kannst du dir aufwärmen – okay?«
    Vor der
Schule hielt sie an und gab Clara einen Kuss auf die Nase. »Macht’s gut ihr
zwei Abenteurer!«
    Die beiden
schälten sich mit ihren dicken Schultaschen aus dem Auto und

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