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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Meredith verabschiedete, und dachte die ganze Zeit über, zu spät . Die beiden Worte hämmerten in seinem Kopf. Es war zu spät. Er hätte Hope die Wahrheit sagen sollen, als er die Chance dazu gehabt hatte, und nicht warten, bis der Bastard Baxter die Sache in die Hand nahm. Baxter würde jahrelang im Gefängnis sitzen, aber was nutzte Zack die Rache? Er hatte Hope trotzdem verloren.
    Meredith kam über die Gegensprechanlage: »Sir, Mr. Griswald ist auf Leitung zwei.«
    »Gut.« Er hatte seit über achtundvierzig Stunden nichts mehr von seinem Butler gehört. Nicht seit Griswald in Texas angekommen war.
    Mit seinem properen britischen Akzent verkündete Griswald: »Sir, ich befinde mich nicht mehr in Hobart.«
    »Warum nicht?«
    »Ich wurde aufgefordert zu verschwinden.«
    Zack richtete sich auf. »Warum?«
    Griswald erklärte es ihm mit der ihm eigenen Akribie. »Als Erstes bin ich zum Gerichtsgebäude gegangen. Es ist ein neues Gerichtsgebäude, das im Zeitraum der letzten fünf Jahre erbaut worden ist. Das alte Gerichtsgebäude ist abgebrannt. Bis auf die Grundmauern, hat man mir gesagt, und sämtliches Material, das mit der Familie Prescott zu tun hat, ist dabei zerstört worden.«
    »Sind die anderen Akten auch alle verbrannt?«
    »Nicht alle, auf jeden Fall aber die, die die Familie Prescott betreffen. Das wusste die Sekretärin ohne nachzusehen.« Griswald machte eine Pause, damit die Neuigkeit sich setzen konnte. »Wie sie sagte, wurden die Akten gesondert oder irgendwie zusammengepackt aufbewahrt.

    »Irgendwer hat sie also.«
    »Es war aber niemand willens, sein Wissen mit mir zu teilen.« Aus Griswalds Stimme triefte die Ironie. »Als ich mich im Gericht aufhielt, habe ich die Aufmerksamkeit des Polizeichefs erweckt, der vorschlug, ich solle mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern. Ich sagte, das sei eine gute Idee, und habe das Gerichtsgebäude verlassen.«
    Zack hatte Griswald förmlich vor Augen, höflich, stilvoll angewidert und entschlossener denn je, die Wahrheit herauszufinden. »Und dann?«
    »Dann bin ich zur High School, um Miss Prescotts Unterlagen einzusehen. Es waren keine mehr da, aber ich habe mit Miss Prescotts Kunstlehrerin gesprochen, einer Miss Campbell. Sie sagte, die Art, wie mit den Prescott-Kindern umgegangen worden sei, wäre sehr sonderbar gewesen. Sie konnte nicht verstehen, dass man die Kinder getrennt hat. Die Art, wie man die Eltern inoffiziell für das Vergehen verurteilt hat, ohne Prozess und ohne Untersuchung, habe ihr nicht gefallen. Sie wollte übrigens, während sie sich mit mir unterhielt, nicht gesehen werden.«
    »Verdammt.«
    »Ja, Sir. Miss Campbell sagte noch, sie hätte eine alte Mutter zu unterstützen und könne es sich nicht leisten, ihre Stelle zu verlieren.« Griswalds tiefe Stimme veränderte nie den Ton, aber Zack wusste, wie tief erzürnt er war. »Als ich die Schule verließ, behauptete der Polizeichef, der mir gefolgt war, ich stifte Unruhe, und man hat mich aus der Stadt hinauseskortiert. Ich hielt es für vernünftig, keinen Widerstand zu leisten.«
    »Sie sind ein guter Mann, Griswald. Danke. Ich hatte keine Ahnung, welchen Dreck ich Sie aufrühren lasse.« In Hobart war tatsächlich etwas geschehen, etwas Furchtbares.
»Gibt es irgendeinen Weg, herauszufinden, wo die anderen Kinder hingeschickt wurden?«
    »Weil ich mit dieser Frage gerechnet habe, halte ich mich derzeit in Austin, Texas auf. Mit Hilfe meines Laptops und meiner Recherche-Erfahrung, die ich mir bei der Genealogischen Gesellschaft erworben habe, ist es mir gelungen, den Aufenthaltsort eines der Kinder zu ermitteln.«
    Zack stand so schwungvoll auf, dass sein Stuhl gegen die Wand krachte. »Welches?«
    »Der Pflegesohn. Er wurde in ein Heim geschickt, und diese Aufzeichnungen sind öffentlich zugänglich. Er ist in Houston aufgewachsen, wurde sehr schnell sehr erfolgreich und hat seinen Namen geändert, er heißt jetzt Jake Jones.«
    »Wo lebt er jetzt?«
    »Er wohnt derzeit in … Boston.«
    »Boston!«
    »Ich glaube, er hat Miss Prescotts Spur bis nach Boston verfolgt. Ich glaube, er versucht, sie zu finden.«

26
    Eine Woche später ging Madam Nainci in ihrem Basement auf und ab und schaute immer wieder aus dem Fenster, während Sarah auf der Couch saß und auf ihrem Daumennagel kaute. Endlich richtete sich Madam Nainci starr wie ein Wachhund auf und verkündete: »Draußen steht eine Stretchlimousine.«
    Hope hatte gerade eine Nachricht für Miss Siamese aufgenommen und

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