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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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wandte sich mit gelassener Miene an Madam Nainci. »Wie interessant!«

    Sarah nickte. »Das ist sehr interessant. Ich frage mich, wer das wohl ist.«
    »Das ist mir egal«, sagte Hope.
    »So jung und schon so eine strikte Haltung!« Madam Nainci spähte wieder zum Fenster hinaus. »Da steigt jemand aus. Es ist die Tante von diesem netten jungen Mann, Miss Cecily.«
    Hope machte die Augen zu. Zack fuhr die großen Geschütze auf.
    Madam Nainci seufzte trübsinnig. »Es ist ja so traurig. Sie möchte zu uns, aber sie ist zu verkrüppelt, um die Treppe hinunterzugehen.«
    »Das letzte Mal hat ihr Chauffeur sie getragen.«
    »Vielleicht hat er heute seinen freien Tag«, sagte Sarah.
    »Ja, bestimmt.« Vielleicht hatte er ja tatsächlich frei. Nur weil Zack ein Lügner und eine Ratte war, durfte Hope nicht annehmen, dass seine Tante ihm glich.
    »Ich gehe und rede mit ihr«, sagte Madam Nainci. »Ich sage ihr, dass du mit niemandem sprechen möchtest. Das ist besser, als wenn sie da draußen fröstelnd im Schnee steht und vergeblich auf dich wartet.«
    »Schön.« Hope zupfte an ihrem Rollkragen. Der Pullover schien beim Waschen eingelaufen zu sein. »Tun Sie das.«
    Madam Nainci zog die aufgemalten Augenbrauen hoch. »So vehement! Man darf sich nicht von Schuldgefühlen das Herz erweichen lassen.«
    Sarah stimmte ihr zu. »Wenn man Prinzipien hat, sollte man sich auch daran halten.«
    »Ich gehe.« Übertrieben behutsam öffnete Madam Nainci die Tür, ging hinaus und schloss die Tür wieder.
    Der kalte Windzug versetzte Hope einen Schlag. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, ignorierte Sarah und
beugte sich über den Laptop, den Zack ihr geschickt hatte.
    Den Laptop, der, wenn er hochfuhr, Zacks Gesicht als Hintergrundbild zeigte und dazu seine tiefe warme Stimme abspielte. Ich liebe dich, Hope. Bitte heirate mich.
    Hope war gut im Programmieren, aber sie konnte nicht herausfinden, wie sie das Hintergrundbild austauschen oder die Stimme entfernen konnte - sie hatte es lange genug versucht.
    Madam Nainci kehrte mit einem weiteren eisigen Luftzug zurück und verkündete mit trauriger Stimme: »Die Tante, sie begreift es einfach nicht! Sie sagt, sie möchte mit dir sprechen. Sie sagt, sie wird schon jemanden finden, der sie die Stufen hinunterträgt.«
    »Sie muss doch jemanden dabei haben, der die Limousine fährt«, entgegnete Hope.
    »Eine Aushilfskraft«, sagte Madam Nainci. »Der Mann hat ein schlechtes Herz. Ich werde schon jemanden aus der Nachbarschaft finden.«
    »Aber erst streue ich Salz auf das Eis, denn es wäre eine Tragödie, wenn derjenige, der Miss Cecily trägt, ein ungeschickter Kerl ist, ausrutscht und hinfällt.« Sarah sprang auf und spähte zu Hope hinüber. »Und das bei ihrer Arthritis und mit zwei künstlichen Hüftgelenken.«
    »Also gut!« Hope rang die Hände zum Himmel. »Ich gehe und rede mit ihr.«
    Sarah eilte voraus. »Das ist schön! Ich helfe dir in den Mantel.«
    »Was für einen schönen neuen Mantel Mr. Givens dir geschenkt hat! Wirklich sehr schön. Leg deinen Schal um. Auch neu. Auch von Mr. Givens. Hier sind deine Stiefel!« Madam Nainci und Sarah steckten Hope mit brüsker Effizienz in ihre Wintersachen. »Ich verstehe ja, warum du
dich weigerst, mit diesem schrecklichen Mann zu sprechen, auch wenn er reich ist, wie jeder in seiner Familie, aber ich habe Mitleid mit der armen Lady.«
    Hope knirschte mit den Zähnen. Sie knirschte in letzter Zeit viel mit den Zähnen, vermutlich sogar im Schlaf. »Dieser schreckliche Mann und seine ganze Familie sind eine Bande von Erpressern, aber ihr beide seid keinen Deut besser.«
    »Ich?« Madam Nainci bemühte sich, verletzt zu wirken. »Ich bin ganz auf deiner Seite.«
    »Ja, so wie Sheriff Pat Garrett auf der Seite Billy the Kids!« Hope warf sich mit großer Geste den Schal um den Hals. »Machen Sie sich keine Sorgen. Ich bin gleich wieder da und mache meine Schicht fertig.«
    »Da bin ich mir sicher«, sagte Madam Nainci.
    Hope sah ihre verräterischen Freundinnen finster an.
    Madam Nainci breitete die Arme aus. »Was denn? Ich habe doch gesagt, da bin ich mir sicher.«
    »Ich passe schon auf das Schaltbrett auf«, rief Sarah ihr hinterher.
    Hope machte die Tür auf und lief die Stufen hinauf, die nicht im Geringsten vereist waren. Der Wind pfiff den Gehsteig entlang, und schwere graue Wolken hingen am Himmel. Hope wickelte sich fester in den Mantel. Die Fenster der Stretchlimousine waren so dunkel getönt, dass Hope nicht

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