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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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unter ihrem Kopf. Seine Finger streichelten ihr Haar. Ihr Bademantel war weg.
    Er würde sie jetzt lieben.
    Sie sah es in seinen Augen und in den gespannten Muskeln seiner Arme und seiner Brust.
    Doch seine Stimme hörte sich ruhig und geduldig an. »Sie haben vermutlich Durst.«

    Das hatte sie, aber woher er das wusste, war ihr unbegreiflich.
    Er stützte sie gegen einen Berg aus Kissen, als sei sie invalide, griff auf den Nachttisch und hielt ihr die Wasserflasche an die Lippen.
    Sie versuchte, ihm die Flasche wegzunehmen.
    Er weigerte sich wortlos, als müsse er es für sie tun, also ließ sie ihn gewähren. Er wollte sie umsorgen, und heute Nacht würde sie ihm das gestatten. Sie trank gierig, den Geschmack des Wassers kühl und klar auf den Lippen. Als sie fertig war, nahm er die Flasche weg und trank den Rest selber aus. Sie starrte ihn an, seltsam berührt, dass der zimperliche Griswald mit ihr aus derselben Flasche trank.
    Als er sich wieder zu ihr drehte, wusste sie, warum. Er wollte ein Zeichen setzen, ihr zeigen, was er vorhatte. Sie beide würden verschmelzen … ganz und gar.
    Aber seine Stimme war beruhigend und leise. »Brauchen Sie sonst noch etwas?«
    »Nein.«
    Der Unterschied zwischen seiner Umsicht und seinen primitiven Absichten erschreckte sie. Seltsam, wie ein angebetetes, fragiles Wesen behandelt zu werden und gleichzeitig zu wissen, dass er skrupellos plante, sie in Besitz zu nehmen. Seine Zwiespältigkeit faszinierte und verängstigte sie gleichermaßen.
    Sie schaute sich in dem prächtigen Raum um und fragte mit gesenkter Stimme, um die Stille nicht zu stören: »Sind Sie sicher, dass wir überhaupt hier sein dürfen?«
    »Bin ich.« Er holte sich eines der Kissen. Die Zimmerdecke war stuckverziert, und Schatten lauerten in jedem Winkel. »Wie viel Uhr ist es?«
    »Das spielt keine Rolle.«

    Nein, wurde ihr klar. Das tat es nicht. Denn er würde nicht länger warten.
    Er lehnte sich über sie und legte die Hand an ihre Wange. Der Schein der Lampen ließ seine gebräunte Haut in einem wundersamen Goldton schimmern, und unter seiner Haut spannten sich die Muskeln. Sein dunkles Haar jedoch fing keinen einzigen Lichtstrahl ein. Er war eine fabelhafte Mischung aus Stärke und Sanftmut, Licht und Schatten. Sie kannte ihn nicht, aber er gab ihr ein Gefühl der Sicherheit.
    Also tat sie es ihm gleich und legte die Hand an seine Wange. Sie berührte sein Haar, um zu spüren, wie Dunkelheit sich anfühlte.
    Als sei dies das Zeichen, auf das er gewartet hatte, beugte er sich über sie, sperrte das Licht aus und nahm sich einen Kuss.
    Einen Kuss wie kein anderer, den sie getauscht hatten. Ein Kuss, der sie als sein Eigentum markierte, in Besitz nahm und verschlang. Die Geduld, die er zuvor an den Tag gelegt hatte, war dahin. Er öffnete sofort ihre Lippen und drang mit der Zunge in die Intimsphäre ihres Mundes. Er gab ihr kaum eine Chance zur Erwiderung, während er sie streichelte, erkundete, verzehrte.
    Sie begriff sogar, warum. Er wollte sie. Er mochte sie. Und sie war fast ums Leben gekommen.
    Das war es schließlich, weshalb sie hergekommen war. Um zu erleben, was sie nie zuvor erlebt hatte. Um sich ihrer Lebendigkeit zu versichern. Ihrer und seiner.
    Ihre Hand klammerte sich in sein Haar, als hätte die Lust sie dorthin geführt. Jede Zelle ihres Körpers reagierte auf seine Dominanz. Ihre andere Hand glitt um seine Schulter und zog ihn näher.
    Sein Knie presste sich zwischen ihre Beine und spreizte sie mit langsamem, unnachgiebigem Druck. Die Härchen
auf seinen Oberschenkeln rieben rau an ihrer weichen Haut, und das unbekannte Gefühl verschlug ihr den Atem.
    Er wusste es. Seine Lippen bogen sich; er hob den Kopf und lächelte auf sie herab.
    Sein Schweigen war intensiv und bedeutungsschwer, es hüllte sie ein und zog sie an einen geheimen Ort, wo Leidenschaft und Eroberung einander trafen. Er legte die Hand an ihren Hals, drückte leicht auf die Halsschlagader, fühlte ihren Herzschlag und machte ihr ihre Verletzlichkeit bewusst. »Sie sind am Leben … du bist am Leben«, flüsterte er mit tiefer, bebender Stimme. »Sie hätten dich beinahe umgebracht und deine Leiche irgendwohin geworfen, dann hätte ich nie erfahren, was mit dir geschehen ist.« Er liebkoste die Kontur ihres Kinns, ihrer Lippen, und seine dunklen Augen sahen sie mit der ganzen Intensität eines Mannes an, der liebte.
    Liebte. Sie schluckte. Liebte . Er liebte sie nicht. Sie durfte sich nie mehr erlauben, so etwas auch

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