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Gesammelte Werke 1

Titel: Gesammelte Werke 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Strugatzki Boris
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heiße Granit brannte durch die Shorts, und es war noch immer eine Minute vor zehn. Vielleicht mochten fünfzehn Sekunden vergangen sein, mehr nicht.
    Er zog die Schuhe wieder an, wischte sich den Schweiß vom Gesicht, doch da kam es anscheinend wieder über ihn: Abermals folgte er dem Pfad abwärts, ohne die Beine unter sich spüren zu können. Die Welt sah aus, als schaue er durch einen Neutralfilter, und im Kopf hatte er nur einen einzigen Gedanken: Jetzt komme ich wieder ganz und gar ungelegen … Abermals kam links die lustige Laube vorbei; auf dem Fußboden lag eine Puppe, der beide Arme und ein Bein fehlten. Auch der Gleiter kam wieder vorbei; an die Bordwand war ein freches Teufelchen gemalt, und etwas weiter weg stand ein zweiter Gleiter, ebenfalls mit offener Motorhaube. Der Hund allerdings hatte seine Zunge zurückgezogen und döste vor sich hin, den schweren Kopf auf seine Pfoten gelegt. (Irgendwie sonderbar, dieser Hund, ja, war das überhaupt ein Hund?) Die knarrenden Stufen. Die Kühle der Veranda. Und wieder blickte der Mann unter den grauen Augenbrauen hervor, runzelte die Stirn und sagte in einem gespielt drohenden Ton, so, wie man mit einem übermütigen Kind spricht: »Was hab ich dir gesagt? Ganz und gar ungelegen! Kusch!« Und wieder kam Sandro zu sich, doch diesmal saß er nicht auf dem Stein, sondern daneben im trockenen, stachligen Gras. Ihm war übel.
    Was ist denn heute mit mir los? - dachte Sandro voller Angst und Missmut und versuchte sich zusammenzureißen. Die Welt schien noch immer farblos, und in den Ohren klang es ihm; doch hatte er sich jetzt wieder völlig im Griff. Es war fast punkt zehn. Er hätte sehr gerne etwas getrunken, doch
Schwäche fühlte er nicht mehr; er musste zu Ende führen, weswegen er hierhergekommen war. Er stand auf, und im selben Moment sah er, wie unten aus dem dichten Grün ebenjener Mann auf den Pfad trat und stehen blieb, den Blick auf Sandro gerichtet, und gleich hinter ihm kam der zottige Hund aus dem Dickicht, verharrte zu Füßen des Mannes und blickte ebenfalls zu Sandro herauf. Er nahm wie beiläufig wahr, dass der Hund kein Hund, sondern ein junger Kopfler war, hob dann die eine Hand, ohne zu wissen, warum - vielleicht zum Gruß, vielleicht auch, um sich bemerkbar zu machen -, doch jener Mann wandte sich ab, und die Welt vor Sandros Augen wurde schwarz und stürzte schräg nach unten links.
    Als er erneut zu sich kam, fand er sich auf einer Bank wieder. Ringsum lag das Kurstädtchen Rosalinda, und neben ihm stand dieselbe Null-Kabine, mit der er hierhergekommen war. Noch immer war ihm übel, und er hatte großen Durst - doch die Welt war licht und freundlich. Seine Uhr zeigte 42 Minuten nach zehn. Unbeschwerte, schön gekleidete Menschen gingen an ihm vorüber, musterten ihn besorgt und verlangsamten den Schritt. Da aber rollte plötzlich ein Kellnerkyber heran und servierte ihm ein eisgekühltes Getränk in einem hohen Glas.
    Nachdem er Sandro zu Ende angehört hatte, schwieg Toivo eine Weile. Dann, die Wörter sorgfältig wählend, riet er ihm: »Das musst du unbedingt in den Bericht aufnehmen.«
    »In Ordnung«, sagte Sandro. »Aber mit welchem Akzent?«
    »Wie du es mir erzählt hast, so schreibst du es auf.«
    »Ich habe es dir so erzählt, als wäre mir vor Hitze schlecht geworden und das alles eine Halluzination gewesen.«
    »Also bist du nicht sicher, dass es eine war?«
    »Woher soll ich das wissen? Ich könnte dasselbe auch so erzählen, als sei ich unter Hypnose geraten und die Halluzination gezielt hervorgerufen worden.«
    »Meinst du, es war der Kopfler?«

    »Ich weiß nicht. Vielleicht. Ich glaube aber, eher nicht. Er war zu weit von mir entfernt, siebzig Meter mindestens. Und er war auch zu jung für so etwas. Außerdem, warum sollte er?«
    Sie schwiegen. Dann fragte Toivo: »Was hat Big Bug gesagt?«
    »Der hat mich gar nicht zu Wort kommen lassen und mich keines Blickes gewürdigt. ›Ich habe zu tun, geh und hilf Glumow. ‹«
    »Sag mal«, erkundigte sich Toivo, »bist du eigentlich sicher, dass du nicht bis zu dem Haus gekommen bist?«
    »Es gibt nichts, was ich sicher weiß. Nur, dass etwas mit diesen ›van Winkles‹ nicht stimmt. Seit Anfang des Jahres beschäftige ich mich mit ihnen, und es ist nach wie vor nichts klar. Im Gegenteil, mit jedem Vorfall wird es undurchsichtiger. So etwas wie heute ist mir aber noch nie passiert, das war etwas Besonderes.«
    Toivo sagte gepresst: »Aber du verstehst, wonach es aussieht, falls

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