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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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mit ihm machte ihm mehr Angst. An den Sex musste er sich ein wenig gewöhnen, aber das unglaubliche Vergnügen, Griffin in sich zu spüren, war all die Arbeit und die gelegentlichen Grimassen wert. Die SM-Sache würde sich mit der Zeit einspielen. Und die Liebe … über die Liebe konnte er sich nicht beschweren. Michael badete in Griffins Liebe, suhlte sich darin, ließ sein Herz, das sich so sehr nach Zuneigung gesehnt hatte, jeden einzelnen Tropfen aufsaugen.
    An jedem Morgen sagte Griffin ihm: „Ich liebe dich.“ Und jeden Abend sagte er dasselbe.
    Seit seinem Selbstmordversuch hatte Michael sich eigentlich ständig einsam und unruhig gefühlt, hatte das Gefühl, dass Leute wie Father S. und Nora ihn zwar verstanden, aber niemand ihn wirklich liebte. Mit Griffin fühlte er sich endlich geliebt und beschützt.
    Doch am dritten Tag sagte Griffin die eine Sache, die Michaels Glück auf einen Schlag in tausend Scherben zerspringen ließ.
    „Ich habe keine geheimen Beziehungen, Mick. Wenn wir zusammen sind, will ich auch deine Mom kennenlernen. Pack deine Sachen. Wir fahren.“
    Er sagte es auf eine Weise, die keinen Widerspruch duldete. Michael hatte sowieso gewusst, dass es zu gut war, um wahr zu sein. Sobald Griffin sah, aus was für ärmlichen Verhältnissen er stammte – das winzige Haus, das zehn Jahre alte Auto in der Auffahrt, die schäbigen Möbel –, würde er erkennen, wie verschieden sie waren und wie wenig Michael in Griffins Welt gehörte.
    Während der Fahrt nach Wakefield starrte er schweigend aus dem Seitenfenster von Griffins Porsche. Griffin schien seine Angst zu spüren und ließ ihn allein mit seinen Gedanken.
    Als sie Wakefield erreichten, fuhr Griffin an der Sacred Heartvorbei, fand die Kirche jedoch leer vor. Mick schätzte, dass Father S. und Nora noch zusammen im Bett waren und ihre Wiedervereinigung feierten. Er wünschte, das Gleiche über sich und Griffin sagen zu können. Bevor sie die Kirche verließen, ging Michael zum Schrein der Jungfrau Maria, der in einer Ecke des Vorraums stand, und zündete betend eine Kerze an.
    Maria, Muttergottes , betete Michael in seinem Herzen. Bitte hilf meiner Mom. Bitte hilf mir und Griffin . Das war alles. Er hatte keine Ahnung, was er sonst beten sollte. Er wusste, dass er seiner Mutter keinen Schmerz zufügen wollte, doch er wollte auch Griffin nicht wehtun.
    Auf dem Weg zu ihm nach Hause gingen Michael viele grauenhafte Szenarien durch den Kopf. Seine Mutter würde ganz sicher ausrasten. Sie würde Michael vielleicht sogar verbieten, Griffin weiter zu sehen. Und Michael würde sich weigern. Und dann? Sollte er ausziehen? Mit Griffin zusammenwohnen? Das kam ihm ein wenig verfrüht vor. Natürlich – denn nachdem sie das hier hinter sich gebracht hätten, würde es in seinem Leben keinen Griffin mehr geben.
    Griffin bog in die Straße ein, und Michael schluckte die Übelkeit herunter, die von Minute zu Minute schlimmer wurde. Als sie Michaels Haus erreicht hatten, verwandelte sich die Übelkeit in Panik.
    „Ach verdammt“, fluchte Michael bei dem vertrauten und sehr unwillkommenen Anblick.
    „Was ist, Mick?“, fragte Griffin und legte seine Hand auf Michaels Bein.
    „Mein Dad ist hier.“
    Nora streichelte Sørens Brust und stieß einen glücklichen Seufzer aus.
    „Danke, Meister“, schnurrte sie und drehte ihren Kopf, um ihn in die samtene Haut unterhalb des Schlüsselbeins zu beißen.
    „Will ich wissen, wofür genau du mir dankst, oder soll ich einfach gern geschehen sagen?“Nora schob sich ganz auf Søren und presste ihren gesamten Körper an seinen, während er sie in die Arme schloss. Sie liebte seine Größe. Mit eins zweiundneunzig war er genau dreißig Zentimeter größer als sie. Sie konnte auf ihm liegen, Bauch an Bauch, und ihren Kopf unter sein Kinn stecken.
    „Nun, nach dem siebten Orgasmus habe ich aufgehört zu zählen. Und außerdem hast du diese Sache mit dem Ding gemacht, die ich so mag.“
    „Dafür musst du dich nicht bedanken. Ich hatte auch meinen Spaß.“
    Nora hob den Kopf und schaute Søren in die Augen.
    „Einfach danke … dafür, dass du du bist“, sagte sie. „Mit dir ist die Welt ein besserer, interessanterer Ort.“
    Er lächelte und gab ihr einen Kuss auf den Scheitel.
    „Und die Welt ist definitiv ein wilderer, schönerer Ort, weil du da bist, Kleine.“
    „Wirklich?“
    „Wirklich.“
    „Sag etwas Nettes über mich. Ich will grade Komplimente hören, falls dir das nicht aufgefallen sein

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