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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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Sie für Ihren Sohn? Ich schreibe Ihnen auf der Stelle einen Scheck aus, um Sie für immer aus seinem Leben herauszukaufen.“
    „Griffin, gib ihm nicht einen Penny.“ Die Worte sprudelten aus Michael hervor. „Er hat es nicht verdient.“
    Er hat es nicht verdient . Hatte er das wirklich laut ausgesprochen? Bisher hätte er gesagt – oder zumindest gedacht: Ich verdiene es nicht, dass du auch nur einen Cent für mich ausgibst . Aber Griffin schätzte ihn so sehr, er behandelte ihn wie seinen seltensten und kostbarsten Besitz … Michael fing langsam an zu glauben, dass er es vielleicht doch wert war.
    „Nein, er verdient es nicht“, sagte Griffin und zog seine Brieftasche aus der hinteren Hosentasche. „Aber du hast ein Leben ohne ihn verdient. Hast du mir nicht erzählt, dass er genau Buch darüber führt, wie viel Unterhalt er bisher für dich bezahlt hat? Wo stehen wir da? Wie lautet die Summe?“
    „Griffin …“, flehte Michael.
    „Zweiundvierzigtausenddreihundert Dollar“, sagte Michaels Mutter mit lauter, klarer Stimme, die Augen fest auf Griffin gerichtet. „Und wenn ich das Geld hätte, würde ich es ihm auch zurückgeben, nur um ihn loszuwerden.“
    Michael beobachtete, wie die Blicke von Griffin und seiner Mutter sich trafen. Irgendetwas geschah zwischen ihnen, das Michael sah, aber nicht verstand.
    „Runden wir es auf. Fünfzigtausend?“ Griffin nahm Michaels Vater an den Schultern, drehte ihn um und drückte ihn mit der Brust gegen die Wand. Dann benutzte er seinen Rücken als Unterlage und füllte den Scheck aus. „Ich bin heute großzügig. Machen wir neunundsechzigtausend draus. Ich liebe es einfach, 69 zu schreiben. Ich schreibe das sogar in die Betreffzeile. Für ganz viele 69er mit Ihrem wunderschönen Sohn.“
    Griffin wirbelte Michaels Vater wieder herum, riss den Scheck heraus und stopfte ihn in seine Hemdtasche.
    „Der ist gedeckt“, sagte Griffin. „Nicht wahr, Michael? Hast du nicht gesagt, dieser Kerl hier arbeitet als Aktienhändler?“
    Michael nickte. „Bei Hamiltons.“
    „Nett“, sagte Griffin. „Mein Vater ist John Fiske. Schon mal von ihm gehört?“
    Michaels Vater antwortete nicht mit Worten, aber seine aufgerissenen Augen bestätigten, dass er genau wusste, wer Griffins Vater war und wie viel Geld Griffin hatte.
    „Geh, Dad“, sagte Michael. „Du willst genauso wenig, dass ich dein Sohn bin, wie ich dich zum Vater haben will. Und jetzt musst du das auch nicht mehr sein.“
    „Sie sind gerade sitzen gelassen worden.“ Griffin tätschelte den Kopf von Michaels Vater. „Ist Scheiße, ich weiß. Oh, auf Nimmerwiedersehen.“
    Erneut machte Griffin die scheuchende Handbewegung. Michaels Vater bedachte jeden im Raum mit einem hasserfüllten Blick.
    Er stürmte aus der Küche und den Flur hinunter. Griffin folgte ihm auf den Fersen, um sicherzugehen, dass er das Hausauch wirklich verließ. Michael und seine Mutter folgten ihnen langsam.
    Auf dem Rasen drehte Michaels Vater sich noch einmal um.
    „Es ist eine Sünde, das wisst ihr, oder?“ Er schaute zwischen Michael und Griffin hin und her. „Sex zwischen zwei Männern. Es ist gegen die Natur und gegen Gott. Es ist eine Abscheulichkeit sondergleichen. Du gehst zur Kirche, Michael. Du weißt das.“
    „Wenn es abscheulich ist, Dad, machst du es falsch. Erst anspannen, dann entspannen. Dann geht es ganz leicht.“ Michael schrie die Worte fast.
    Michaels Vater schüttelte angewidert den Kopf, ging zu seinem Auto und fuhr davon. Griffin schaute Michael an, und sie brachen beide in befreiendes Gelächter aus.
    „Brüllst du immer Beischlaftipps für Schwule über den Rasen?“, fragte Griffin und zog Michael für einen kurzen Kuss an sich.
    „Was? Du etwa nicht?“ Michael löste sich immer noch lachend aus Griffins Umarmung. Erst da bemerkte er seine Mutter, die schweigend auf der Veranda stand. „Mom … oh Mom, es tut mir so leid …“ Michael hatte das Gefühl, sein Herz sinke in ein Loch in der Erde. „Ich habe nicht nachgedacht … und die Nachbarn … Ich bin …“
    Michaels Mutter trat zwei Schritte vor und zog ihn in ihre Arme.
    Er erstarrte. Wann hatte seine Mutter ihn das letzte Mal so gehalten?
    „Mom?“ Zögernd erwiderte er die Umarmung.
    „Ich habe dich vermisst, Junge. Der Sommer war lang ohne dich.“
    Michael schaute Griffin an, der nur mit den Schultern zuckte und lautlos Frauen sagte.
    Seine Mutter schien noch nicht gewillt oder bereit, ihn loszulassen. Also lehnte Michael sich an

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