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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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gestöhnt. „Männer sollen nicht hübsch sein“, protestierte er, als Nora ihm über seine hohen Wangenknochen strich.
    „Aber Engel sind es“, sagte sie und gab ihm einen weiteren sanften Kuss. Dann legte sie ihre Lippen an sein Ohr und flüsterte: „Samstagnacht.“
    „Was ist Samstagnacht?“, hatte er gefragt.
    „Das ist die Nacht, in der ich dich erneut schlagen und ficken werde. Wenn du bereit bist. Bist du bereit?“
    „Sehr bereit, Ma’am.“
    Ein gequältes Stöhnen entfuhr ihm. Allein beim Gedanken an Samstagnacht hatte er einen Steifen bekommen. Dabei war es noch zwei lange Tage bis dahin. Und Nora hatte ihn bereits gewarnt, dass er nicht ohne ihre Erlaubnis kommen dürfe. Offensichtlich hatte Father S. ihr während der zwei Jahre, in denen er sie ausgebildet hatte, die gleiche Regel auferlegt. Sie hatte es als die schlimmste Folter ihres Lebens beschrieben: Als achtzehnjährige Jungfrau mit einer überbordenden Libido ohne vorherige Erlaubnis von ihrem Priester noch nicht einmal masturbieren zu dürfen. Dagegen seien Stockschläge auf den nackten Hintern der reinste Kindergeburtstag.
    Langsam krabbelte Michael aus dem Bett, zog sich Boxershorts und T-Shirt an und ging in sein Badezimmer. Nein, korrigierte er sich in Gedanken, Griffins Badezimmer. Alles hier gehörte Griffin. Michael war nur ein Gast in seinem Haus. Er durfte und würde sich nicht an den Luxus gewöhnen. Am Ende des Sommers würde er von dem kleinen Haus seiner Mutter in ein noch kleineres Zimmer im Studentenwohnheim ziehen, wo er dann wieder alleine wäre. Wenn er sich an dieses Haus und die Menschen gewöhnte, würde der Abschied im August noch viel mehr wehtun.
    Michael beugte sich über das Waschbecken und spritzte sich kaltes Wasser in sein erhitztes Gesicht. Dann putzte er sich die Zähne und kämmte sein Haar mit den Fingern – reine Routineaufgaben, die ihm halfen, seine Erregung ein wenig zu dämpfen. Sein Magen knurrte. Wie lange war es her, dass er etwas gegessen hatte? Gestern vielleicht? Griffin hatte ihm erklärt, wo die Küche zu finden war und dass er sich alles nehmen konnte, was er wollte. Essen . Essen war gut. Essen würde ihn ablenken.
    Er schlich sich aus seinem Zimmer und ging zur Haupttreppe. Griffin hatte ihm den Weg auf seine ungewöhnliche Art beschrieben: „Du gehst die verfickt große Treppe in der Mitterunter, dann an dem blöden Marmording, das ich schon längst entsorgt hätte, wenn meine Mom mich dann nicht umbringen würde, links. Weiter am Esszimmer mit dem Analtisch vorbei, und dann liegt die Küche auf der rechten Seite.“
    „Der ‚Analtisch‘?“, hatte Michael gefragt.
    „Er hat die perfekte Höhe für Analsex“, hatte Griffin erklärt.
    Also ging Michael die verfickt große Treppe hinunter und wandte sich an der Marmorstatue, die eine Art Pferd darstellte, nach links. Eine Tür auf der linken Seite stand leicht offen. Von dahinter erklangen gedämpfte, lustvolle Geräusche.
    Ganz leise schlich er sich an die Türöffnung heran. In dem weiträumigen opulenten Esszimmer sah er Nora und Griffin. Nora lag nackt in der Mitte des riesigen Tisches. Mit langen Kordeln aus roter Seite waren ihre Handgelenke an die Tischbeine gefesselt, ihre Oberschenkel waren weit gespreizt, ihre Beine hingen über die Tischkante. Griffin, der nichts außer einer Lederhose trug, die tief auf seiner schmalen Hüfte saß, stand zwischen ihren Knien und war dabei, seine Hand in Nora hineinzustecken. Vorsichtig drückte er erst drei, dann vier und dann alle fünf Finger in ihren angespannten Körper. Michael zuckte zusammen, aber Nora schien es zu genießen. Sie bog den Rücken durch und hob ihre Hüften vom Tisch, als Griffins ganze Hand in ihr verschwand.
    Selbst wenn eine Kanone hinter ihm losgegangen wäre, hätte Michael es nicht geschafft, seinen Blick von der Szene loszureißen. Nora hatte so wunderschöne Brüste, die sich mit jedem angestrengten Atemzug hoben und senkten. Der Anblick von Griffins muskulösem, tätowiertem Arm, der bis zum Handgelenk in Nora steckte, hätte Michael beinahe nur vom Zusehen zum Orgasmus gebracht. Er hätte nie gedacht, einen Lederfetisch zu haben oder so, aber der Anblick von Griffin in Lederhose, mit einem leichten Schweißfilm auf dem Oberkörper, der im Kerzenlicht schimmerte und ihn wie einen Rockstar aussehen ließ, brachte alle Nervenenden in Michaels Körper zum Vibrieren.
    Er hörte, dass Griffin sinnliche Ermutigungen flüsterte, während Nora seine Hand mit

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