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Gesetzlos - Roman

Gesetzlos - Roman

Titel: Gesetzlos - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthes und Seitz Verlag GmbH
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Stellvertreterin, von dem Toningenieur aus Bologna Renato Germi, von Maryse Étrelat und von Mathilde (ansteckendes Lächeln und zögernder Gang), von Antoine Gusta, dem Cellisten und von Rina Masuda (ihrem Haar), von Hujo Mamita, dem Polizeiinspektor, der rein gar nichts aufgeklärt hatte, von Dominique Grospierre, dem feinsinnigen Dichter, von Marie-Pierre Valet-Michelet und Laura (aus Grenoble), und von Claire, die ich zu lieben glaubte. Von Irène Maggie Perking (deren Name ich Clara jedoch verschwieg: ich, Clara etwas verbergen!), Irène Maggie Perking mit ihrer Blutweiße. Von Armand Nathal, der sie zärtlich liebte, von Inès Herbé (Haarspange) und ihrem Bruder Miguel, von Marie-Jeanne Jalley, und vielen anderen, dem schwer auszusprechenden und auf mich neidischen Reginald Drarège, und dem schmierigen Petrus Lebaz, dem Mann mit der unmelodischen Stimme – und in Claras Geschichte (die ich im Laufe ihres Berichts zu meiner machte) spulten sich die Namen von Clara Nomen, ihrer Großeltern, der kälteempfindlichen Éva auf (die an zwei Tage in der Woche behinderten Kindern Nachhilfeunterricht in Spanisch gab), und Albin (des Malers mit dem weißen welligen Haar, der seine Bilder verbrannte), und von X, der sie aus reiner Mordlust umbrachte, von Lucie Nomen, ihrer Märtyrermutter, von der Katze Kolia, für die Lucie die große Liebe war, von Michel Nomen, dem Maler (der sie auf so katastrophale Weise vergöttert hatte: Sie sagte mir alles, alles!), von Bertrand, dem besten Freund von Michel de Valette (dessen Vornamen Michel nie in den Mund nahm), von Marie Dubost, von den Tormonds, Hugues, Huguette, Marie-Jeanne und Marie (die ebenso eingebildet war wie Marie-Jeanne), von Sylvie und demromanhaften Paar, das sie und der Schriftsteller Maurice Duplat abgaben, von Alma Perez und von Marcus, dem spät verliebten Ehemann, von Vincent Leroy, von Mireille Bel (die trotz Medikamenten am ersten Tag der Regel immer krank war), von Jules Bainchoy, dem sehr alten Vizedirektor von Madrigal, von Mathieu Pipelare (dem Mann ohne Frauen, mit Bürstenschnitt und dicken Brillengläsern), der stolz auf die Bäume seines Grundstücks war, vor allem auf seinen Ahorn, dessen ungewöhnliche Blätter mit dem schwarzen Rand Michel Nomen verraten und den Tag des 24. Mai ’08 zum Unglückstag für die schöne Clara gemacht hatten, und vielleicht Axel am Himmel auftauchen ließen – von Axel, von Renata Salomone, von Rafi, von Marieski, von Axel 2 (der »Telepathie-Steuerung«
dixit
Axel), von Vizol, von Mahul und von Luc und Guy Meranclano und der ganzen Bande von
Stkousprs
Heimatplaneten – von Tony Tugsa, der sich per Telefon in Mireille Bel verliebt hatte, und von vielen anderen, vom Gitarristen Reginald Drarège, den wir beide kennengelernt hatten – und schließlich von Petrus Lebaz.
    Die Fernsehbilder waren unsere Hauptverbindung zur Welt. Am 4., nach den Nachrichten, sahen wir uns eine Reportage über den Trompeter André Bernard an, der am selben Abend im antiken römischen Theater von Fourvière in Lyon spielte – André Bernard, der im Amphitheater von Karthago, wo wir, Maxime und ich, ihn gesehen hatten, so heroisch gewesen war – Maxime, wieder sein Gesicht, sein Lachen! (Bei der Gelegenheit möchte ich erwähnen, dass die Ermittlungen zu dem Mord an meinem Freund auf der Stelle traten und der nette, ernsthafte Hijo Mamita im Trüben fischte – aber lassen wir Hijo Mamita.)
    Am späteren Abend, als wir Hand in Hand durch den Park spazierten, kamen wir an jener Stelle vorbei (dem Spalt in der Hecke), der mir an dem besagten 24. ermöglicht hatte, von Maximes Grundstück auf das von Clara zu gelangen. Gern wäre ich mit Clara durch diese Öffnung geschlüpft, zu Maximes Hausgegangen und hätte mit ihr eine kleine Besichtigung gemacht, eine Art Besuch, den wir meinem Freund gemeinsam abgestattet hätten – aber sein blutüberströmtes Gesicht und das grausame schwarze Loch, das an Stelle seines rechten Auges klaffte, waren noch zu nahe, nein, nein, ich hätte um keinen Preis der Welt in umgekehrter Richtung durch diese Hecke schlüpfen können!
    (Ein anderes unerträgliches Bild nutzt die Gelegenheit, mich zu quälen, das von Cathy, ihres von Henkershand misshandelten Körpers, ihrer Fesseln, ihres rasierten Schädels, ihrer Lippen und ihrer Wangen, die die abscheulichen Spuren der Schläge davontrugen, ihres Lächelns und ihre Tränen, als sie mich in der Klinik von Saint-Louis wiedererkannt und ich mich neben sie

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