Gespenster Kuesst Man Nicht
»Ach du liebe Güte!«, quiekte er genüsslich. »Ist das etwa Mr John Dodge, der zu seiner Angebeteten zurückkehrt?« Gilley liebte romantische Augenblicke.
Karen stellte ihr Weinglas ab und meinte verschmitzt: »Also, ich würde sagen, diesmal ist das eure Mitfahrgelegenheit.«
Wir alle standen auf und folgten ihr neugierig zur Tür, wo Charlie, der Pilot, der sie vor einigen Tagen abgeholt hatte, mit dem Helm unter dem Arm stand. »Hallo, Miss O’Neal. Ich soll hier drei Passagiere mitnehmen.«
Karen drehte sich um und grinste uns in die ungläubigen Gesichter. »Alle Mann an Bord nach Cabo San Lucas!«
Gilley juchzte so laut auf, dass ich dachte, mein Trommelfell würde platzen. Im nächsten Moment stürzte er schon wie ein Irrer in sein Zimmer, um seine Sachen zu packen. Steven und ich blickten perplex zwischen Karen, dem Hubschrauber und Charlie hin und her. »Wirklich?«, gelang es mir zu fragen.
»Wirklich«, sagte sie. »Nach allem, was ihr durchgemacht habt, habt ihr euch definitiv einen Urlaub verdient. John hat da ein Plätzchen in einem wunderschönen All-inclusive-Hotel. Er würde euch gern die nächsten zehn Tage als seine persönlichen Gäste einladen.«
»Ich hole meine Sachen«, sagte Steven und eilte Gilley hinterher.
Ich konnte noch immer kaum glauben, dass sie es ernst meinte. »Aber was ist mit Doc?«
»Nimm ihn mit. Ich habe das unbestimmte Gefühl, er wird sich in den Tropen wie zu Hause fühlen.«
Ich umarmte sie stürmisch. »Tausend Dank, du Süße!«
»He, nur eines noch«, sagte sie, als ich mich schon abwenden wollte, um ebenfalls zu packen.
»Was?«
»Komm bloß nicht zurück, ohne dass du das zwischen dir und Steven endlich geklärt hast.«
»Das ist ein bisschen viel verlangt«, beschwerte ich mich.
»Naja, du hast zehn Tage Zeit. Das sollte doch üppig reichen, M.J.«
»Okay.« Ich verengte die Augen. »Wenn ich die Sache mit meinem Herrn Doktor klären soll, klärst du in der Zeit gefälligst die Sache mit deinem Herrn Bauunternehmer.«
Charlie räusperte sich und entfernte sich diskret ein, zwei Schritte. Karen warf einen Blick auf ihn und gab einen kleinen Seufzer von sich. Dann sah sie mich wieder an und hielt mir die Hand hin. »Abgemacht.«
Da wusste ich, dass ich verdammt tief in der Tinte steckte.
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