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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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alles ruiniert.« Zum zweiten Mal füllten sich seine Augen mit Tränen. »Skolaris erklärte, wenn ich ihm nicht mehr Geld geben würde, würde er mit den Plakaten zur Polizei laufen und auspacken. Ich flehte ihn an, mir das zu ersparen, weil ich gerade all meine Rücklagen in die Renovierung gesteckt hatte. Ich konnte einfach nicht mehr Geld aufbringen. Aber er ließ sich nicht erweichen – oh nein. Er wollte das Trauma, das ich durchgemacht hatte, zu seinem Vorteil nutzen. Er bat mich, ihn gestern Nacht vor der Schule zu treffen. Als ich kam, hielt er mir eines der Plakate vor die Nase. Ich wollte zurückweichen, da zog er ein Beil heraus und fing an, damit herumzufuchteln. Ich weiß nicht, was dann passiert ist. In mir hat etwas ausgesetzt, und ich verlor die Beherrschung. Ich riss ihm das Beil aus der Hand und schlug so lange auf ihn ein, bis er zu Boden ging.«
    »Also waren Sie es, der mir nachrannte?«, fragte ich. »Sie haben mich gejagt, nachdem Sie Skolaris umgebracht hatten?«
    »Nein«, sagte der Rektor müde. »Ich floh. Ich war auf der Flucht vor dem, was ich getan hatte. Mein Auto stand auf dem Verwaltungsparkplatz hinter dem Hauptgebäude. Ich dachte, Sie hätten mich unweigerlich erkannt und würden schnurstracks zur Polizei fahren. Ich wollte zu meinem Auto und verschwinden, da fand mich Nicky. In meiner Panik drückte ich ihm das Beil in die Hand und bat ihn, es zu vergraben. Währenddessen ging ich in seine Wohnung, um mir irgendwas zu überlegen. Dort bekam ich übers Handy den Anruf von Ihrer Zentrale, ich solle sofort zur Schule kommen, es sei etwas Schreckliches passiert. Da wurde mir klar, dass Sie mich doch nicht erkannt hatten und die Polizei vielleicht nicht nach mir suchte, sondern nach Hatchet Jack.«
    »Also haben Sie geduscht, sich einen Pyjama von Nicky angezogen und so getan, als kämen Sie gerade aus dem Bett«, sagte ich.
    Der Rektor senkte den Blick. »Ja. Aber da hatte ich noch keine Ahnung, dass der Verdacht auf Nicky fallen würde. Ich wusste ja nicht, dass man ihn mit dem Beil erwischt hatte.«
    Muckleroy steckte seinen Notizblock in die Tasche, griff sich hinten in den Gürtel und zog ein Paar Handschellen heraus. »Mr Habbernathy, Sie haben das Recht, jede Aussage zu verweigern …«
    Während der Detective Habbernathy abführte, fiel mir auf, dass er Owen auf seine Rechte erst aufmerksam machte, nachdem dieser schon ein volles Geständnis abgelegt hatte – mit anderen Worten, jeder Anwalt, der etwas taugte, könnte erreichen, dass es für null und nichtig erklärt wurde. Ich hatte das dumpfe Gefühl, dass Muckleroy das auch sehr bewusst war.
    Gilley und Steven halfen mir, die Ausrüstung zu säubern, und nachdem wir die Schlafzimmertür hinter uns geschlossen hatten – sollte sich die Polizei mit den Schrecken darin herumschlagen –, eilten wir aus der Hütte. Wir wollten nichts weiter, als Abstand zu dem scheußlichen Ort gewinnen.
    Gilley und Steven waren schon auf dem Weg zum Ufer, da blieb ich auf der Schwelle stehen, weil ich ein winziges Ziehen von der Schlafzimmertür her fühlte. Als ich zurückblickte, sah ich geradewegs in Erics wunderschönes, lächelndes Gesicht. Ich war etwas überrumpelt und starrte ihn nur an. Jetzt ist alles gut, sagte er. Und er blickte nach oben, und eine Lichtkugel kam herab und umschloss ihn. Ehe ich noch irgendetwas sagen oder tun konnte, war er verschwunden.
    »M. J.?«, fragte Gilley von draußen. »Alles klar? Können wir nach Hause fahren?«
    Ich sah noch einmal zurück und nahm mir dringend vor, Dory über das Schicksal ihrer Söhne in Kenntnis zu setzen. »Ja«, sagte ich und spürte, wie sich ein Lächeln auf meinen Lippen ausbreitete. »Lasst uns nach Hause fahren.«
    Stunden später saßen wir in Karens Skihütte vor dem Kamin, tranken den Wein, den ich bei Lance gekauft hatte, und waren einfach nur rundum zufrieden mit uns. »Unglaublich, wie vertrackt diese Geschichte war«, sagte Karen, als wir ihr alles erzählt hatten. »Und vor allem, dass ich hier den ganzen Showdown verpennt habe.«
    Ich grinste. »Was hättest du denn machen wollen? Die Wahrheit aus Habbernathy herausflirten?«
    Karen grinste zurück. »Hey! Du wirst nicht glauben, aus welchen verzwickten Situationen ich schon durch einen gekonnten Flirt wieder rausgekommen bin!«
    »Glaub mir, nicht das Flirten hat dich gerettet, sondern die Tatsache, dass du so unwiderstehlich bist.«
    Plötzlich wurde draußen ein vertrautes Dröhnen laut. Gilley horchte auf.

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