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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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weiter.
    »Steven?!«, kiekste Gilley. »Was ist los!«
    »Ich sehe ihn! Ich sehe ihn! Er ist hinter mir!«, brüllte Steven.
    »Renn!«, rief ich zurück. »Zum Steg, Steven, renn um dein Leben!«
    »Er hat mich gleich!«, schrie Steven. »Ich nehme die Granate!«
    »Nein!«, brüllte ich, während das Brett sich endlich ganz löste und zu Boden fiel. »Du bist fast da! Renn zu mir!«
    Ganz schwach hörte ich auch durch das freie Ohr trommelnde Schritte und das Klatschen von Wasser. Steven war auf dem Instadock, und ich brauchte nur noch die Fensterscheibe einzuschlagen. Ich holte mit der Brechstange aus. Das Glas zerbrach in tausend Scherben.
    »M.J.!«, brüllte Steven. Ich hörte ihn gleichzeitig durchs Headset und aus der Ferne. »Ich – bin – fast – da!«
    Mein Herz pochte so heftig, als müsste meine Brust gleich zerspringen. Ich zog die Brechstange heraus und schlug auf die verbliebenen Glaszacken ein. »Komm!«, schrie ich.
    »Er hat den Steg hinter sich!«, rief Gilley. »M. J., er ist fast bei dir!«
    Ich packte den Fensterrahmen an beiden Seiten und zog mich hastig hinein. Etwas bohrte sich in mein Bein, aber einen Sekundenbruchteil später kam ich auf dem Boden auf und rollte mich weg.
    »Ich kann das Häuschen sehen!«, schrie Steven. »M.J.! Mach die Tür auf!«
    Ich rappelte mich auf und hastete zur Tür. Sie war verriegelt. Ich schob den Riegel zurück und zerrte am Knauf. Die Tür klemmte. Ich rutschte ab und taumelte rückwärts. »Shit!«
    »Mach die Tür auf, M. J.! Aufmachen!« Das war Gilley.
    Ich sprang zur Tür und umklammerte den Griff. Mit zusammengebissenen Zähnen stemmte ich einen Fuß an den Türrahmen und zerrte mit aller Kraft. Die Tür gab ein wenig nach. Ich schrie: »Steven! Nimm die Granate! Jetzt!«
    Endlich lockerte sich das verkantete Mistding und öffnete sich mit einem Ruck. Ich sah Steven auf mich zurennen, nur noch wenige Meter entfernt. Hatchet Jack war ihm dicht auf den Fersen – in voller sichtbarer Gestalt, das Gesicht wild verzerrt und das blutige Beil hoch erhoben. Steven zerrte die Granate aus der Tasche, zog den Deckel ab und schüttete sich den Magnetstift in die Handfläche.
    Die Luft um ihn schien Wellen zu schlagen. Jacks Gestalt flackerte und wirbelte von Steven weg, der plötzlich stolperte und in die Knie brach. »Den Stift nicht loslassen!«, rief ich ihm zu. Irgendwie gelang ihm das, und er rollte sich vom Pfad weg.
    Hass und Verwirrung mischten sich in Jacks Gesicht, und er schlug einen weiten Bogen um Steven und den Magnetstift, der ihm starkes Unbehagen verursachte. »Hey!«, schrie ich ihn an. »Schweinebacke! Komm mal her!«
    Jack hob nickartig den Kopf und sah mich mit diesen Augen an, in denen kein Funken Menschlichkeit war. Er gab ein Knurren von sich, und ich sah ihm an, wie er in mir Hernandos Retterin erkannte. »Sehr gut!«, rief ich und zog mich rückwärts in die Hütte zurück. »Komm zu Mama!«
    Jacks Gestalt verflüchtigte sich, aber seine schweren Schritte dröhnten auf die Hütte zu, und ich zerrte meine eigene Granate aus der Jackentasche. Ich spürte ihn, als er die Hütte betrat, wie eine wabernde elektrische Spannung, die vor Hass und Bösartigkeit triefte. Ein staubiger alter Stuhl vor dem gemauerten Kamin fiel um, und ein Bild, das an der Wand hing, krachte zu Boden.
    »Hier bin ich!«, stachelte ich ihn auf und glitt hinter den Küchentisch. »Komm schon, krieg mich, Hackebeil!«
    Ohne jede Warnung rammte mich der Küchentisch. Mit lautem »Uff!« fiel ich nach vorn auf die Tischplatte und wurde gleichzeitig nach hinten geschoben. Das Bleirohr mit dem Magnetstift glitt mir aus der Hand, und entsetzt musste ich zusehen, wie es über die Tischplatte rollte und mit einem dumpfen Schlag zu Boden plumpste. »Der Stift!«, schrie ich. Im nächsten Augenblick knallte ich mit dem Rücken gegen die Wand, dann stellte sich der Tisch auf und quetschte mich mit unbeschreiblicher Kraft dagegen. Ich bekam keine Luft mehr und hatte keine Möglichkeit, die Arme zu bewegen.
    »M.J.?«, schrie Gilley in Panik. »M.J.! Sag was, M.J.!«
    Ich konnte nicht antworten. Mein Kopf wurde zur Seite gedrückt, und mein Brustkorb war unfähig, sich auszudehnen, um Luft zu holen.
    »Er zerquetscht sie mit dem Tisch!«, hörte ich Steven rufen. Und auf einmal polterte der Tisch zu Boden, und ich war frei.
    Ich holte tief Atem und sah zu Steven hinüber, der in der Tür stand und den Stift vor sich hielt. Jacks Energie hatte sich in die Ecke beim Kamin

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