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Gespensterjäger in der Gruselburg

Gespensterjäger in der Gruselburg

Titel: Gespensterjäger in der Gruselburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Funke
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den Schnee. Knurrend schwebten sie durcheinander. Tom riß das Netz auseinander, und die kleinen Geister stoben ins Freie.
    Erschrocken sah die Baronin sich um.
    »Iiiih, WIBEIGEIs!« kreischte sie.
    Wütend versuchte sie, die kleinen Biester abzuschütteln, aber die hatten sich schon in ihren wallenden Geistergewändem verbissen. Knurrend schnappten sie nach ihren bleichen Gliedern. Die Baronin schlug mit ihrer Reitpeitsche nach ihnen, aber das machte sie nur noch wütender. Ganze Stücke bissen die WIBEIGEIs aus dem großen Gespenst. Und die Blutige Baronin sah plötzlich aus wie ein löchriger Käse.
    Mit letzter Kraft liefen die Wurms auf Tom und Hedwig Kümmelsaft zu und versteckten sich hinter den beiden.
    »Fressen die kleinen – icks – Dinger sie auf?« fragte Frau Wurm hoffnungsvoll.
    »Leider nicht«, sagte Hedwig Kümmelsaft. »Aber sie lenken sie eine Weile von uns ab. Also nehmen Sie die Beine in die Hand. Wenn wir Glück haben, ist sie die WIBEIGEIs erst los, wenn wir in der Waffenkammer und in Sicherheit sind.«
    Mit schweren Beinen rannten sie los. Schnee wirbelte ihnen in die Augen, das Hauptportal der Burg schien Meilen entfernt, und hinter ihnen erklang immer noch das ärgerliche Kreischen der Baronin. Als Tom sich hastig umsah, fiel gerade ihr Kopf in den Schnee. Wütend setzte sie ihn wieder auf, trat nach einem WIBEIGEI, daß er wie ein Fußball über die Burgmauer flog, und schluckte einen anderen kurzerhand herunter.
    »Wo ist eigentlich Hugo?« rief Frau Kümmelsaft, während sie neben Herrn Wurm die Burgtreppe hinaufstolperte.
    »Sie hat ihn über die Burgmauer geblasen!« rief Herr Wurm zurück. »Danach haben wir nichts mehr von ihm gesehen.«
    Atemlos öffnete er die schwere Burgtür.
    »Sie kommt – icks – wieder hinter uns her!« rief Frau Wurm.
    »Tom, spritz Salzwasser, schnell!« rief Frau Kümmelsaft.
    Sie rannten.

    Sie rannten durch die dunklen Flure der Burg, bis sie dachten, daß ihnen die Lunge platzte. Hinter sich hörten sie die Baronin heulen und fluchen, aber das Salz hielt sie etwas auf. Halb tot vor Erschöpfung erreichten sie die Tür der Waffenkammer.
    Mit letzter Kraft schlüpften sie hinein. Tom schmierte hastig die Türpfosten frisch ein, streute das letzte Salz vor die Tür und ließ sich erschöpft auf das alte Sofa sinken.
    »Und was, wenn sie durchkommt?« fragte er leise. »Was machen wir dann?«
    »Dann«, sagte Hedwig Kümmelsaft, »dann können wir nur noch hoffen, daß sie zu schwach ist, um einen von uns zu verflüssigen. Denn um sie noch einmal und diesmal endgültig zu vertreiben, dazu brauchen wir Zeit – und noch ein paar andere Dinge.«
    »O Gott!« rief Herr Wurm. Der GEMEG-Seismograph in seiner Hand surrte und blinkte wie verrückt. »Sie kommt näher.«
    »Verteilen wir uns!« rief Frau Kümmelsaft. »Herr Wurm, zünden Sie ein paar Scheite Holz im Kamin an. Davon nimmt jeder eins in die Hand. Das Feuer wird sie nicht mögen.«
    So standen sie da, jeder in einer anderen Ecke, mit brennenden Holzscheiten in der Hand, und warteten. Aber nicht lange.
    Das Kratzen und Scharren an der Tür kannten sie nur zu genau.
    »Aaah!« schrie Herr Wurm. »Ihre Hand! Da, ihre Hand!«
    Langsam, ganz langsam schob sich die bleiche Hand der Baronin durch das Holz der Tür.
    »Das Salz wirkt nicht!« flüsterte Tom. »O mein Gott, es hält sie nicht auf.«
    Frau Wurm fing leise an zu schluchzen.
    Aber da hörte Tom noch etwas anderes…

    »Hööööhööö!« heulte Hugo draußen auf dem Flur. »Hööö, Josporo von ond zu Krötönschröck. Woißt du, wo üch gölon-döt bün? Üm Burggrobön, müttön üm schlommügön, stünkügön Burggrobön.«
    Jaspara zog ihre Hand zurück.
    Frau Wurm schluchzte wieder, aber diesmal vor Erleichterung.
    »Was willst duuu, du mittelmäääßig mickriger Spuuuuk?« hörten sie die rauhe Stimme der Baronin.
    »Oh, Hugo, paß auf«, murmelte Tom. »Paß bloß auf.«
    »Wos üch wüll?« säuselte Hugo. »Oooh, örgörn wüll üch düch, du groooßmäulügös Flockörlücht. Nur oin büßchön örgörn.«
    »Laaaß das!« knurrte Jaspara. »Ich habe keine Zeiiit für solche Aaaalbernheiten. Iiiich will liiieber ein paar saftige kleine Steeeerbliche verflüssigen und schlüüüürfen.«
    Lautlos wie ein Indianer schlich Tom zum Schlüsselloch und guckte hindurch. Was er sah, war erstaunlich.
    Hugo schwabbelte ganz dicht vor der immer noch beachtlich großen Baronin herum, zupfte sie an den Gewändern, streckte ihr die Zunge

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