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Gespenstische Warnung

Gespenstische Warnung

Titel: Gespenstische Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ist die morbide Angst
vor geschlossenen Räumen. Das betrifft Dich, Sam, wie ich mich erinnere, und so
wirst Du auch sterben — in einem geschlossenen Raum. Denk darüber nach, denn Du hast nicht mehr
viel Zeit, Ich weiß, Du kannst nicht davonrennen, denn dieser dumme Film, den
Du nie drehen wirst, bedeutet Deinem großen Ego zuviel. Nun hast Du nur noch
drei Tage Zeit, um die Beerdigungsvorbereitungen zu treffen. Du wirst damit
rechnen müssen, an einem Tag nach dem Dienstag der nächsten Woche sterben zu
müssen,
    »Sam bekam den ersten Brief vor
ungefähr einer Woche, den zweiten vor drei Tagen und den letzten heute mit der
Morgenpost«, sagte Sonia. »Sie sind alle drei in verschiedenen Vierteln von Los
Angeles aufgegeben worden.«
    »Vielleicht entspricht das Ganze nur
jemandes Vorstellung von einem Lausbubenstreich«, sagte ich.
    Sorel schüttelte den Kopf. »Beweisen
Sie das, Rick, und ich werde Sie für alle Zeiten lieben, aber ich bin verdammt
sicher, daß es sich hier um keinen dummen Streich handelt. Eines dieser
verrückten Luder ist darauf aus, mich umzubringen.«
    »Sie leben alle in Los Angeles und keine
von ihnen hat wieder geheiratet. Vielleicht ist das eine Art Tribut für Sam als
Ehemann?« Sonias Lippen zuckten flüchtig. »Oder vielleicht waren die
Unterhaltszahlungen ein bißchen zu großzügig?«
    »Ich werde Namen und Adressen
brauchen«, sagte ich zu ihr.
    »Ich habe sie hier schon für Sie
aufgeschrieben.« Sonia wies mit dem Kopf zu ihrer Handtasche hinüber, die auf
einem kleinen Tisch neben ihrem Stuhl lag. »Sams Engagement hier ist morgen
abend zu Ende. Am Sonntag ziehen wir aus dem Hotel aus und in ein Haus in
Brentwood, das uns ein Freund für die nächsten zwei Wochen zur Verfügung
gestellt hat, so daß Sam sich ausruhen kann, bevor er mit den Dreharbeiten
beginnt. Aber er kann sich nicht entspannen, solange er glauben muß, eine
seiner Exfrauen wird ihn an irgendeinem Tag ab nächsten Dienstag ermorden.«
    »Kann ich mir vorstellen«, sagte ich
großmütig. »Haben Sie irgendeine Vorstellung, wer von den dreien am ehesten
dafür in Frage kommt, Sie loswerden zu wollen, Sam?«
    Er zuckte gewichtig die Schultern. »Wer
weiß, bei welcher von den dreien die Sicherung durchgebrannt ist? Ich würde am
ehesten auf Beverly tippen. Sie hat, solange wir verheiratet waren, immer
versucht, meinen Gemütszustand zu verbessern. Aber das ist nur so eine lausige
Vermutung.«
    »Vielleicht gehen wir sie mal der
Reihe nach durch«, schlug ich vor. »Wer war die erste?«
    »Linda Galen.« Sein Grinsen war
verkrampft und voller Selbstverachtung. »Sie war das typische Mädchen von
nebenan, das, welches ich als kleiner Junge nie kennenlernte, solange ich aus
dem Wanderbühnenkoffer meiner alten Dame lebte. Die Sache dauerte fünf Jahre.
Sie war der >Heimchen-am-Herd<-Typ. Nach den ersten vier Jahren war sie
so sehr Heimchen, daß ich zu ersticken begann; sie nörgelte an allem herum — an
meinen Anzügen, meinen Freunden, meinem Alkoholkonsum bis ich einfach wegrannte
und nicht mehr zurückging.« Er drehte bedächtig sein Glas zwischen den Fingern.
»Sie pflegte zu stricken, während sie nörgelte. Ich saß da und horchte auf das
verdammte Geklapper der Nadeln, und ihre Zunge ging noch schneller, bis ich
schließlich das Gefühl hatte, sie stricke mich in einen Kokon aus feinem
Stahlnetz ein. Sie wollte mich eingefangen und so eng eingewickelt haben, daß
ich hätte keinen Finger mehr rühren können. Dann hätte ich keine andere Wahl
mehr gehabt, als mir die ganze Zeit über ihre verdammte Nörgelei anzuhören. Ich
stellte mir immer wieder das Bild von der im Kokon verfaulenden Hülse vor, die
einmal Sam Sorel gewesen war, während die Nadeln klickten und die ganze Zeit
über ihr Mundwerk lief und sie nicht einmal gemerkt hatte, daß ich schon vor
einem halben Jahr gestorben war.«
    »Sam hat Phantasie«, sagte Sonia
leichthin. »Aber das war immerhin der Ausgangspunkt für seine >Schwarze
Witwe<. Es wurde eine Riesenmenge Platten verkauft.«
    »Zwei Jahre ein freier Mann, dann
geriet ich wieder in die Falle«, fuhr Sorel mit brütender Stimme fort. »Meine
zweite Frau war ein intellektueller Typ und das komplette Gegenteil von Linda,
was vermutlich verständlich ist. Sie hieß Beverly Quillen und hatte einen
gewaltigen Sinn für Humor. Ich hätte von Anfang an wissen müssen, daß das
schiefgehen mußte. Außerdem hatte sie ein teuflisches Temperament. Wenn sie in
Wut geriet, wurde sie zu einer

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