Gespräche mit Gott - Band 1
und Bewußtsein und mit jeglichen subtilen Beziehungen zu tun haben, nicht entkommen. Andererseits werdet ihr diese Dreieinige Wahrheit in den groben Beziehungen des Lebens nicht vorfinden.
Diejenigen, die mit den subtilen Beziehungen des Lebens befaßt sind, wissen um diese Dreieinige Wahrheit. Manche eurer Theologen haben sie als Vater, Sohn und Heiligen Geist beschrieben. Manche eurer Psychologen benutzen die Begriffe von Überbewußtsein, Bewußtsein und Unterbewußtsein. Manche eurer Spiritualisten sagen dazu Geist, Körper, Seele. Manche eurer Wissenschaftler sehen sie als Energie, Materie und Äther. Manche eurer Philosophen sagen, daß ein Ding erst dann für euch wahr ist, wenn es in Gedanken, Wort und Tat wahr geworden ist. Hinsichtlich der Zeit sprecht ihr nur von drei Formen: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Ähnlich gibt es drei Momente in eurer Wahrnehmung: vorher, jetzt und danach. In bezug auf räumliche Beziehungen, gleich ob es sich um Punkte im Universum oder in eurem eigenen Zimmer handelt, erkennt ihr ein Hier, ein Dort und den Raum dazwischen.
Was die groben Beziehungen angeht, kennt ihr kein »dazwischen«. Der Grund dafür ist der, daß grobe Beziehungen immer Zweiheiten sind, während die Beziehungen des höheren Reichs unfehlbar Dreiheiten sind. Von daher habt ihr links-rechts, oben-unten, klein-groß, schnell-langsam, heiß-kalt und die größte je erschaffene Zweiheit: männlich-weiblich. Bei diesen Zweiheiten oder Gegensatzpaaren gibt es kein dazwischen. Ein Ding ist entweder das eine oder das andere, oder eine größere oder kleinere Version einer dieser Polaritäten.
Innerhalb des Reichs der groben Beziehungen kann nichts Vorstellbares ohne die Vorstellung seines Gegenteils existieren. Der größte Teil eurer Alltagserfahrung liegt in dieser Realität begründet.
Innerhalb des Reichs der sublimen Beziehungen hat nichts, was existiert, ein Gegenteil. Alles ist eins, und alles schreitet vom einen zum anderen in einem endlosen Kreis voran.
Zeit ist ein solches sublimes Reich, in dem das, was ihr Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nennt, in wechselseitiger Beziehung existiert. Das heißt, sie bilden keinen Gegensatz, sondern sind Teile desselben Ganzen,- Progressionen, Weiterentwicklungen desselben Gedankens,- Zyklen derselben Energie,- Aspekte derselben unwandelbaren Wahrheit. Wenn ihr daraus schließt, daß Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in ein und derselben »Zeit« existieren, habt ihr recht. (Aber das ist hier nicht der richtige Moment, um darüber zu sprechen. Wir werden darauf sehr viel detaillierter eingehen, wenn wir später die ganze Zeitkonzeption erkunden.)
Die Welt ist so, wie sie ist, weil sie gar nicht anders sein und dennoch im groben Bereich der Physikalität existieren könnte. Erdbeben und Orkane, Überschwemmungen und Wirbelstürme und all das andere, was ihr Naturkatastrophen nennt, sind nichts anderes als die Bewegungen der Elemente von einer Polarität zur anderen. Der ganze Zyklus von Geburt und Tod ist Bestandteil dieses Prozesses.
Dies sind die Rhythmen des Lebens, denen alles in der groben Realität unterworfen ist, denn das Leben selbst ist ein Rhythmus. Es ist eine Welle, eine Schwingung, ein Puls-schlag im Herzen von Allem-Was-Ist.
Krankheiten und Leiden sind das Gegenteil von Gesundheit und Wohlbefinden und manifestieren sich in eurer Realität auf euer Geheiß. Ihr könnt nicht krank sein, ohne euch auf bestimmter Ebene dazu gebracht zu haben, und ihr könnt wieder wohlauf sein in dem Moment, in dem ihr euch ganz einfach dazu entscheidet. Tiefe persönliche Enttäuschungen sind gewählte Reaktionen, und globale Katastrophen sind das Ergebnis eines globalen Bewußtseins.
Deine Frage impliziert, daß ich diese Ereignisse gewählt habe, daß es mein Wille und Wunsch ist, daß sie geschehen.
Doch diese Dinge gelangen nicht durch meinen Willen zum Sein, ich beobachte nur euer dementsprechendes Tun.
Und ich unternehme nichts, um sie zu verhindern, denn damit würde ich eurem Willen entgegenarbeiten. Und das würde euch wiederum der Gotteserfahrung berauben, der Erfahrung, die ihr und ich gemeinsam gewählt haben.
Verdammt daher nicht all das, was ihr in dieser Welt als schlecht anseht. Fragt euch vielmehr selbst, was ihr daran als schlecht verurteilt, und was, wenn überhaupt, ihr tun wollt, um es zu ändern.
Forscht im Innern statt im Außen und fragt euch: »Welchen Teil meines Selbst möchte ich jetzt angesichts dieses Unglücks erfahren?
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