Gespräche mit Gott - Band 1
theologischer Lehrsätze oder wissenschaftlicher Theorien zu erhalten.
Ja – ich weiß, worum ich gebeten habe.
U ND WIE DU gefragt hast, so soll dir geantwortet werden.
Nun, um mich leicht verständlich auszudrücken, werde ich mich eures mythologischen Modells von den Kindern Gottes bedienen, weil dieses euch vertraut ist und in vielerlei Hinsicht gar nicht so abwegig.
Kommen wir also darauf zurück, wie dieser Prozeß der Selbsterkenntnis zu funktionieren hat.
Es gab eine Möglichkeit, wie ich alle meine geistigen Kinder dazu hätte bringen können, sich als Teil von mir zu erkennen: nämlich indem ich es ihnen einfach sagte. Das habe ich getan. Aber siehst du, dem reinen Geist war es nicht genug, sich selbst einfach als Gott zu erkennen, oder als Teil von Gott, oder als Kinder Gottes, oder als Erben des Reichs Gottes (je nachdem, welche Mythologie du hier heranziehen möchtest).
Wie ich schon erklärte, besteht ein Unterschied zwischen etwas wissen und es erfahren. Der reine Geist sehnte sich danach, sich selbst als Erfahrung kennenzulernen (so wie ich es tat). Begriffliches Gewahrsein war euch nicht genug.
So entwarf ich einen Plan. Es ist die außergewöhnlichste Idee im ganzen Universum und beinhaltet die spektakulärste Zusammenarbeit. Ich sage Zusammenarbeit, weil ihr alle mit mir daran beteiligt seid.
Dem Plan gemäß betratet ihr als reiner Geist das eben geschaffene physikalische Universum. Das deshalb, weil ihr nur über die Physikalität erfahrungsgemäß das kennenlernen könnt, was ihr auf begrifflicher Ebene wißt. Dies ist tatsächlich der Grund, warum ich den physikalischen Kosmos überhaupt erschaffen habe – und das Relativitätssystem, das ihn und alle Schöpfung regiert.
Nachdem ihr, meine geistigen Kinder, erst einmal im physikalischen Universum existiertet, konntet ihr erfahren, was ihr über euch selbst wißt – aber zunächst mußtet ihr das Gegenteil kennenlernen. Um es etwas vereinfacht zu erklären: Ihr könnt euch nicht selbst als großgewachsen erkennen, solange euch nicht bewußt ist, daß es auch die Kleinwüchsigkeit gibt. Ihr könnt nicht den Teil von euch, den ihr dick nennt, erfahren, solange ihr nicht auch das Dünne kennt.
Daraus ergibt sich letztlich die logische Schlußfolgerung, daß ihr euch nicht als die, die ihr seid, erfahren könnt, solange ihr nicht dem begegnet seid, was ihr nicht seid.
Das ist der Zweck der Relativitätstheorie und allen physischen Lebens. Ihr definiert euch über das, was ihr nicht seid.
Nun, im Fall der letztlichen oder höchsten Erkenntnis – des Sich-Selbst-Erkennens als Schöpfer – könnt ihr euch nicht selbst als Schöpfer erfahren, solange und bis ihr nicht selbst erschafft. Und ihr könnt euch nicht selbst erschaffen, solange ihr euch nicht selbst auslöscht. In gewissem Sinn müßt ihr erst »nicht sein«, damit ihr sein könnt. Kannst du folgen?
Ich denke …
B LEI DABEI.
Natürlich könnt ihr keinesfalls nicht sein, wer und was ihr seid – ihr seid es einfach (reiner, schöpferischer Geist), ihr wart es und werdet es immer sein. Also habt ihr das Nächstbeste getan. Ihr habt euch dazu gebracht zu vergessen, wer-ihr-wirklich-seid.
Beim Eintreten ins physikalische Universum habt ihr die Erinnerung an euch selbst aufgegeben. Das gestattet euch, die Wahl zu treffen, wer-ihr-sein wollt, statt sozusagen einfach schon im Schloß aufzuwachen.
Statt lediglich gesagt zu bekommen, daß ihr ein Teil Gottes seid, habt ihr diesen Akt der Wahl, in dem ihr euch selbst als über totale Wahlfreiheit verfügend erlebt. Und diese ist der Definition nach das, was Gott ist. Aber wie könnt ihr Entscheidungsfreiheit in einer Sache haben, in der ihr gar keine Wahl habt! Ihr könnt nicht nicht meine Nachkommen sein, so sehr ihr euch auch bemühen mögt – doch ihr könnt vergessen.
Ihr seid, wart und werdet immer ein göttlicher Teil des göttlichen Ganzen, ein Glied des Körpers sein. Der Akt der Wiedervereinigung mit dem Ganzen, die Rückkehr zu Gott, ist ein Akt des Rück-Erinnerns, der Wieder-Eingliederung. Ihr wählt, euch daran zu erinnern, wer-ihr-wirklich-seid, oder euch mit den verschiedenen Teilen eurer selbst wieder zu vereinen, um euch in eurer Gesamtheit zu erfahren – das heißt – mich in meiner Allumfassendheit.
Eure Aufgabe auf Erden ist es deshalb nicht zu lernen (weil ihr bereits wißt], sondern euch zu erinnern /wieder einzugliedern/zusammenzufügen, wer-ihr-seid, und dies nicht nur in bezug auf euch, sondern auch
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