Gespräche mit Gott - Band 3
physischen Körper verlassen könnt.
Das Lesen solcher Bücher wird euch daran erinnern, was für eine Freude es ist, den Körper loszulassen. Dann könnt ihr verstehen, wie es möglich ist, den Tod nie wieder zu fürchten. Ihr werdet die Dichotomie verstehen: die Freude, im Körper zu sein, und die Freude, von ihm befreit zu sein.
9
Das Leben muß so eine Art Schule sein.
Ich kann mich entsinnen, daß ich jeden Herbst dem Schulbeginn mit Spannung entgegensah – und daß ich es am Ende des Schuljahres kaum erwarten konnte, da wieder rauszukommen.
G ANZ GENAU! Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. So ist es. Nur ist das Leben keine Schule.
Ja, ich erinnere mich. Du hast das alles in Band 1 erklärt. Bis dahin dachte ich, das Leben sei eine »Schule« und wir kämen hierher, um »unsere Lektionen zu lernen«. Die damals gewonnene Einsicht, daß das eine falsche Lehre ist, half mir ungeheuer viel.
D AS FREUT MICH. Das ist es, was ich mit dieser Trilogie zu tun versuche – dir Klarheit bringen. Und jetzt ist dir klar, warum und wie die Seele nach dem »Tod« überaus glücklich sein kann, ohne unbedingt je dem »Leben« nachzutrauern.
Aber du hast vorhin eine wichtige Frage gestellt, und auf die sollten wir zurückkommen.
Welche?
D U FRAGTEST: »WENN die Seele im Körper so unglücklich ist, warum verläßt sie ihn nicht einfach?«
Ah ja.
N UN, DAS TUT sie. Und ich meine, nicht nur beim »Tod«. Doch verläßt sie ihn nicht, weil sie unglücklich ist, sondern weil sie sich regenerieren, erfrischen will.
Macht sie das oft?
J EDEN TAG.
Die Seele verläßt den Körper jeden Tagt Wann?
W ENN SICH DIE Seele nach anderen, weitreichenden Erfahrungen sehnt. Das findet sie erfrischend.
Und sie verläßt einfach den Körper?
J A. SIE VERLÄSST den Körper ständig. Dauernd. Während deines ganzen Lebens. Deshalb haben wir den Schlaf erfunden.
Die Seele verläßt den Körper, wenn er schläft?
N ATÜRLICH. GENAU DAS ist Schlaf.
Die Seele strebt im Verlauf deines Lebens immer wieder nach Erfrischung, nach einem Auftanken, wenn du so willst, damit sie weiter in diesem Träger, den ihr Körper nennt, herumtapsen kann.
Meinst du, das Wohnen in deinem Körper ist für deine Seele leicht? Das ist es nicht! Es mag einfach sein, aber leicht ist es nicht. Es ist das Schwierigste, was deine Seele je unternommen hat!
Die Seele, die eine dir unvorstellbare Leichtigkeit und Freiheit kennt, sehnt diesen Seinszustand wieder herbei, so wie ein Kind, das gerne zur Schule geht, die Sommerferien herbeisehnen kann. So wie sich ein Erwachsener, der gerne Leute um sich hat, sich auch nach dem Alleinsein sehnen kann. Die Seele trachtet nach einem wahren Seinszustand. Sie ist Leichtigkeit und Freiheit. Sie ist auch Friede und Freude. Sie ist auch Grenzenlosigkeit und Schmerzlosigkeit; vollkommene Weisheit und vollkommene Liebe.
Sie ist all diese Dinge und mehr. Doch während sie mit dem Körper zusammen ist, erfährt sie ausgesprochen wenig von all dem. Und deshalb hat sie eine Vereinbarung mit sich selbst getroffen. Sie bleibt im Körper, solange es nötig ist, um sich selbst als das, was sie nun wählt, zu erschaffen und zu erfahren – aber nur, wenn sie den Körper verlassen kann, wann immer sie das möchte!
Das macht sie täglich mittels der Erfahrung, die ihr Schlaf nennt.
»Schlaf« ist die Erfahrung der den Körper verlassenden Seele?
J A.
Ich dachte, wir schlafen ein, weil der Körper eine Erholungspause braucht.
D U IRRST DICH. Es verhält sich umgekehrt. Die Seele möchte die Erholungspause und bringt den Körper zum »Einschlafen«.
Die Seele läßt den Körper buchstäblich fallen (manchmal da, wo er gerade steht), wenn sie die mit ihm verbundenen Begrenzungen, die Schwere und den Mangel an Freiheit satt hat.
Sie verläßt den Körper einfach, wenn sie »auftanken« will; wenn sie all der Unwahrheiten, falschen Realität und eingebildeten Gefahren überdrüssig ist und wenn sie wieder einmal Bestätigung, Ruhe und geistige Wiedererweckung erfahren möchte.
Wenn sich die Seele zum erstenmal mit einem Körper verbindet, findet sie diese Erfahrung außerordentlich schwierig. Es ist sehr ermüdend, vor allem für eine neu angekommene Seele.
Deshalb schlafen Babys soviel.
Wenn sie ihren ersten Schock über ihre neuerliche Anbindung an einen Körper überwunden hat, erhöht sich allmählich ihre Toleranzschwelle. Sie bleibt mehr bei ihm.
Gleichzeitig tritt der von euch Geist genannte Teil ins Vergessen ein
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