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Geständnis auf der Hochzeitsreise

Geständnis auf der Hochzeitsreise

Titel: Geständnis auf der Hochzeitsreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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Ffolliot lächelte ihn an und erwiderte leise: „Es war nicht wichtig, Mylord. Nur eine Floskel. Wollen wir jetzt unsere Plätze einnehmen?“
    „Das sollten wir gewiss tun“, erwiderte er und führte sie aufs Parkett, wo man sich zu einem Tanz aufgestellt hatte.
    Sie ist ein hübsches Mädchen, dachte er. Viele Matronen hätten ihr Haar als rot beschrieben, aber es war eher von leuchtendem Kastanienbraun, und sie besaß die dazu passende samtene Haut. Unschuldig heiter sah sie ihn aus großen grauen Augen an, und ihr Lächeln war einfach bezaubernd. Auch ihre Figur gefiel ihm, schlank mit einer Andeutung weiblicher Rundungen. Alles in allem, befand Darleston, ist sie ganz entzückend.
    Während sie tanzten, versuchte er, sie in ein Gespräch zu verwickeln, aber sie wusste wenig zu sagen, abgesehen von wohlerzogenen Entgegnungen auf seine Bemerkungen. Die einzige Frage, die sie mit etwas Enthusiasmus beantwortete, war die, ob sie ihren Besuch bei Almack’s genoss.
    „O ja, Mylord! Sehr sogar! Es ist schön, so viele neue Leute kennen zu lernen und den ganzen Abend lang zu tanzen!“
    Das alles führte Lord Darleston schnell zu der Erkenntnis, dass diese junge Dame nicht infrage kam. Zwar wollte er nicht unbedingt eine Plaudertasche heiraten, aber doch eine Frau, die ein wenig mehr zu einer Unterhaltung beizusteuern wusste. Sie war liebenswürdig und süß, aber nicht sein Fall!
    Nach dem Tanz geleitete er Miss Ffolliot zurück zu ihrer Mutter, zu der sich inzwischen zwei Gentlemen gesellt hatten. Der eine war ihr Gemahl, ein sympathisch wirkender Herr mittlerer Statur, der andere Miss Ffolliots nächster Tanzpartner, der Darleston als Mr. Richard Winton vorgestellt wurde, ein Gentleman in etwa demselben Alter wie der Earl. Die beiden plauderten eine Weile miteinander, bis Mr. Winton sich und Miss Ffolliot entschuldigte, um sich mit ihr zum Tanz aufzustellen.
    Darleston bemerkte, dass Miss Ffolliot mit ihrem neuen Partner heiter plauderte, ohne nur das geringste Zeichen von Schüchternheit zu zeigen.
    Mr. Ffolliot beobachtete das Paar und sagte: „Mr. Winton ist einer unserer Nachbarn auf dem Land. Es fällt Phoebe stets leichter, mit alten Bekannten zu sprechen.“
    Darleston lächelte, verabschiedete sich und machte sich auf die Suche nach Carstares und Carrington. George war leicht zu finden. Er tanzte in derselben Gruppe wie Miss Ffolliot und Mr. Winton. Und nach einem Augenblick entdeckte Darleston auch Carrington, der höflich Lady Jersey lauschte, einer der Schirmherrinnen, die boshafterweise „das Schweigen“ genannt wurde.
    „Darleston, meine Güte!“, rief Ihre Ladyschaft aus, als er zu ihr trat, „ich habe Maria Sefton nicht geglaubt, als sie mir sagte, Sie seien hier! Es muss schon Jahre her sein! Und Lord Carrington auch noch! Was für ein Fang! Ich behaupte, während der ganzen bisherigen Saison hat es nichts so Aufregendes gegeben! Habe ich Sie denn bei Miss Ffolliot stehen sehen? So ein liebes Mädchen, leider etwas schüchtern. Reizende Eltern, aber der Bruder! Meine Güte! Wirklich! Er ist nur ihr Halbbruder. Die erste Mrs. Ffolliot starb bereits sehr jung, glaube ich, und John Ffolliot heiratete ein paar Jahre danach noch einmal. Sehen Sie, Darleston, so etwas kommt vor! Jetzt muss ich fort! Kommen Sie wieder! Ich bin sicher, dass uns so ein Schock nur guttun kann!“
    Sie flatterte davon, um alle und jeden darüber zu informieren, dass es genauso sei, wie sie es vermutet hatte: Darleston suche eine neue Gattin. Und es wurde Zeit! Immerhin war er es seinem Namen schuldig! Oh, du liebe Güte! Sich nur vorzustellen, dass dieser grässliche Jack Frobisher der nächste Earl werden würde! Außerdem war es höchste Zeit, dass Darleston darüber hinwegkam, wie diese Melissa ihn behandelt hatte. Auf so vulgäre Weise mit Barton durchzubrennen! Und sich dann auch noch bei dem Kutschunglück das Genick zu brechen! Wenigstens ersparte das Seiner Lordschaft den Skandal, sich von ihr scheiden zu lassen!
    Carrington und Darleston sahen ihr nach und konnten sich recht genau vorstellen, was sie erzählen würde. Halb verärgert und halb amüsiert erkundigte sich der Earl: „Hat sie innegehalten, um Atem zu schöpfen, während sie mit dir sprach?“
    Carrington grinste. „Mir ist nichts dergleichen aufgefallen.“
    Darleston verzog das Gesicht. „Ich habe das sichere Gefühl, dass unser liebes ‚Schweigen‘ alles über mich weiß. Bis hin zu dem Umstand, der mich heute hierher führte.“
    Belustigt

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