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Geständnis auf der Hochzeitsreise

Geständnis auf der Hochzeitsreise

Titel: Geständnis auf der Hochzeitsreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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aus reiner Willkür darauf bestehen, nach elf Uhr niemandem mehr Zutritt zu gewähren, aber es gab keine Regel, die verbot, dass ein Mann hinausging, wann immer es ihm behagte.
    Ein überraschter Ausruf setzte seinen Überlegungen ein Ende. „Du auch hier, George? Wozu? Erzähl mir nicht, dass Darleston heute Abend uns beide versetzt!“
    Carstares fuhr herum, der bekümmerte Ausdruck wich seinem gewöhnlichen heiteren Lächeln. „Gütiger Himmel, Carrington! Hat Peter dich auch hergebeten? Was zum Teufel hat er nur vor?“
    „Uns einfach hier stehen lassen, so wie es aussieht“, erwiderte Viscount Carrington. „Aber mach dir keine Sorgen, in weniger als zehn Minuten können wir gehen und ihn auf der Straße erwarten. Dann geben wir ihm noch einmal zehn Minuten und begeben uns in unterhaltsamere Gefilde!“
    „Genau das dachte ich auch!“, meinte Carstares grinsend. Er fuhr sich durch die blonden Locken. „Hast du eine Ahnung, warum er uns hier treffen wollte?“
    „Nicht im Mindesten. Du?“
    Carstares rieb sich gedankenverloren die Nase. „Ich habe da so einen Verdacht. Weißt du, ich war bei ihm, als er vom Tod des jungen Nicholas Frobisher erfuhr, bei dem Jagdunfall letzten Winter.“
    Carrington schien verwirrt. „Ich erinnere mich. Peter war schwer getroffen deswegen. Er mochte den Jungen, der ja außerdem sein Erbe war, aber das ist kein Grund, verrücktzuspielen.“ Dann sagte er sehr höflich: „Guten Abend, Lady Sefton. Wie reizend, Sie zu sehen!“
    Die Patronesse lächelte ihm freundlich zu und erwiderte ohne die leiseste Spur von Sarkasmus: „Und wie ungewöhnlich, Ihnen hier zu begegnen, Lord Carrington und Mr. Carstares! Aber Sie müssen ein bisschen herumlaufen. Wissen Sie, die jungen Damen warten nicht an der Tür auf Tanzpartner. Ich werde es zu meiner besonderen Aufgabe machen, Sie den hübschesten vorzustellen.“ George Carstares ahnte, welches Vergnügen ihr der entsetzte Ausdruck auf dem Gesicht des Viscount bereitete, aber sie zuckte mit keiner Wimper dabei.
    Mit ausdrucksloser Miene versetzte die Schirmherrin den letzten Hieb. „Und natürlich sehen mein Gemahl und ich mit Freuden Ihrer Gesellschaft beim Essen entgegen.“ Damit schritt sie auf die Menge zu, ohne eine Antwort auf ihren beinahe königlich anmutenden Befehl abzuwarten.
    Carstares stöhnte. „Ich wusste, dass eine von ihnen uns das antun würde.“
    „Was meinst du?“, fragte Carrington. „Ach, mach dir keine Sorgen. Wir haben es gleich geschafft. Später werfen wir eine Münze darum, wem die Ehre gebührt, Peter zu fordern.“
    Nach einer Weile fuhr Carstares fort: „Nicholas ist also tot. Du weißt wohl nicht, wer jetzt den Titel erbt?“
    „Keine Ahnung“, erwiderte Carrington. „Ich bin nicht auf dem Laufenden über die entfernten Verwandten meiner Freunde.“ Dann aber kam ihm etwas in den Sinn. „Mein Gott! Das kann nicht sein! Nicht Jack Frobisher!“
    George nickte.
    Carrington dachte darüber nach. „Das wird Peter um keinen Preis wollen. Er muss wieder heiraten. Unangenehm für ihn nach den Erfahrungen mit Melissa, aber vielleicht trifft er diesmal eine bessere Wahl.“
    „Das hoffe ich“, sagte George. „Denn ich denke, deswegen sind wir hier. Um Peter zu helfen, eine Frau auszusuchen. Oder wenigstens, um ihn moralisch zu unterstützen, während er seine Wahl trifft. Und Gott sei Dank – wenn er hier ist, zieht er zumindest nicht in Erwägung, Caroline Daventry zu seiner Countess zu machen.“
    Was immer Lord Carrington auf den Verdacht seines Freundes erwidern wollte, es sollte für immer ungesagt bleiben. In diesem Augenblick breitete sich erstauntes Schweigen unter den Gästen aus, und die meisten Leute schauten ungläubig zum Eingang. Dann folgte ein verblüfftes Raunen, als ein hoch gewachsener Gentleman den Saal betrat.
    Er schien recht unbeeindruckt von dem allgemeinen Starren und Flüstern der Menge, stand nur da und sah sich aufmerksam um. Von hoher muskulöser Gestalt, trug er mit lässiger Eleganz Kniehosen aus Satin und einen Überrock, beides absolut de rigueur für einen Ball. Sein Krawattentuch war in einer Weise geschlungen, dass jeder modebewusste Herr grün vor Neid werden musste. Sein lockiges schwarzes Haar war der Mode entsprechend à la Brutus frisiert, und er schien nach jemandem Ausschau zu halten.
    Es dauerte nur einen Moment, dann fiel sein Blick auf Lord Carrington und Mr. Carstares. Ein Lächeln erhellte die ernste Miene des Gentleman, als er auf sie zukam. Dies

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