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Gestaendnis im Orchideengarten

Gestaendnis im Orchideengarten

Titel: Gestaendnis im Orchideengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Harrington
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Erweiterungsprojekt beauftragt.
    Sie war fest entschlossen, den maximalen Gewinn aus ihrer Investition herauszuholen. Der neueste Plan war, das Grundstück neben dem Hotel aufzukaufen und darauf einen Spa- und Wellnessbereich zu erbauen. Doch Arabella wollte eine zweite Meinung einholen, bevor sie den Startschuss gab, nämlich seine Meinung.
    Normalerweise schickte er für solche Zwecke einen Mitarbeiter, doch in dem Fall verhielt es sich anders. Er verdankte seiner Tante so viel, er würde es ihr kaum je zurückzahlen können. Darum machte er sich persönlich auf den Weg in die Provinz und hinterließ einen Schreibtisch in London, auf dem sich die Arbeit türmte. Die letzten Monate waren extrem arbeitsintensiv und anstrengend gewesen.
    Und nun musste er hier innerhalb von knapp einer Woche einen tragfähigen Erweiterungsplan ausarbeiten. Am nächsten Freitag wollte der Vorstand der Hotel-Gruppe in Kingsmede Manor tagen, um sich seine Vorschläge anzuhören.
    Das an sich war für Leo nicht ungewöhnlich.
    Als Unternehmensberater war er erfolgreich und wurde von vielen Firmen dafür bezahlt, in schwierigen Zeiten harte Entscheidungen zu treffen, um deren wirtschaftliches Überleben zu sichern. Er war bekannt dafür, genau das höchst professionell auszuführen. Doch diesmal hatte die Sache einen persönlichen Hintergrund.
    Er umklammerte das Lenkrad.
    Der Rizzi-Gruppe gehörten viele der schönsten Boutique-Hotels auf der Welt. Im Grunde war es ein Familienunternehmen, das von einer Person beherrscht wurde: von seinem Großvater Paolo Leonardo Rizzi. Dem Mann, der wie selbstverständlich davon ausging, dass jeder auf sein Kommando hörte, ganz besonders seine Familie. Dem Mann, den Leo für seine Unbarmherzigkeit hasste.
    In Paolo Rizzis Welt gab es keinen Platz für Emotionalität oder Rücksichtnahme, alles, was zählte, war Business und sein Hotel-Imperium.
    Seine Tante Arabella erwartete von ihm am Freitag also einen besonders ausgeklügelten Plan für die Weiterentwicklung des Hotels. Ein raffinierter Schachzug von ihr, denn so erhielt er endlich Gelegenheit, eine alte Rechnung mit dem Großvater zu begleichen, der vor vielen Jahren seine eigene Tochter und deren Familie verstoßen hatte.
    Leo war entschlossen, ihm zu zeigen, dass er damals einen großen Fehler begangen hatte.
    Er würde ihnen einen grandiosen Vorschlag unterbreiten, wie Kingsmede Manor mehr Profit abwerfen konnte, und bis Freitag würde er kein Sterbenswörtchen darüber verlieren, zu niemandem. Ganz einfach.
    Leo verlangsamte das Tempo, um in die Hotelauffahrt einzubiegen, einer von Birken gesäumten Allee. Die Wipfel der alten Bäume bildeten ein grünes Dach, die tagsüber die Augen vor der Sonne schützten. Jetzt, um acht Uhr abends, zauberten sie ein prachtvolles Lichtspiel auf die Windschutzscheibe seines Sportwagens.
    Diese Bäume waren ganz bestimmt schon vor langer Zeit gepflanzt worden, um die damals noch mit Kutschen vorfahrenden Gäste zu beeindrucken. Im Dossier zu Kingsmede Manor, das seine Tante ihm geschickt hatte, stand, dass das Hotel einst der Privatwohnsitz einer adligen Familie gewesen war, die vor drei Jahren hatte verkaufen müssen.
    Das war ein wichtiger Punkt auf seiner Suche nach einem Alleinstellungsmerkmal für das Hotel. Amerikanische Touristen waren ganz vernarrt in englische Gutshäuser, besonders wenn sie unter Denkmalschutz standen und früher einmal kauzigen Adligen gehörten.
    Leo kniff die Augen zusammen, als am Ende der Allee das Hotel in den Blick rückte. Vor dem Eingang war eine große Brunnenanlage mit einer beeindruckenden Fontäne.
    Leo lächelte anerkennend. Sehr beeindruckend . Kein Wunder, dass seine Tante sofort zugegriffen hatte. Sie hatte einen untrüglichen Geschäftsinstinkt und Geschmack obendrein.
    Wenig später parkte er den Wagen vor dem Eingang, öffnete die Autotür und schwang sich mit den schwarzen Designerstiefeln voran elegant aus seinem Sportwagen, der Rest seines über eins fünfundachtzig großen, durchtrainierten Körpers folgte. Leo wusste genau, wie man ein kommerzielles Unternehmen auf Vordermann brachte; was er anpackte, wurde ein Erfolg. Jedenfalls stand das oft auf den Wirtschaftsseiten der internationalen Presse zu lesen.
    In der globalen Geschäftswelt war sein Faible für edles Design bekannt, und er pflegte dieses Image. Seine Kunden erwarteten Prestige und Resultate auf höchstem Niveau, und beides bekamen sie von ihm. Ihnen war es gleichgültig, ob er einst, als

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