Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Gestaendnis im Palazzo der Traeume

Titel: Gestaendnis im Palazzo der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
Vom Netzwerk:
Ent kleidungskodex, ja. Wann immer ich es wünsche“, erwiderte er schroff und stand auf. Und bevor Sophie sich wehren konnte, zog er sie an sich und küsste sie. Wenn hier irgendjemand ein Recht hatte, verärgert zu sein, dann doch wohl er, schließlich hatte sie ihn, ohne mit der Wimper zu zucken, sitzen gelassen, als er einen Tiefpunkt seines Lebens durchlebte.
    Wie bei jedem seiner Küsse legte sie ihm unwillkürlich die Arme um den Nacken und schmiegte sich an ihn. Doch die Erinnerung an damals veranlasste Max, sie zurückzuweisen. „Wo ist das Bad? Ich möchte mich auch etwas frisch machen.“
    Diese grobe Reaktion war Sophie eine Lektion. Tief Luft holend zwang sie sich, äußerlich gelassen zu bleiben. Wenn sie die nächsten Wochen oder Monate überleben wollte, musste sie lernen, so kaltherzig und gefühllos zu werden wie Max. „Über den Flur die erste Tür rechts“, antwortete sie kühl.
    Als Max einige Zeit später wieder aus dem Bad kam und sich der Wohnzimmertür näherte, hörte er schon auf dem Flur das Lachen. Unbeschwert und sexy, weckte es in ihm Erinnerungen, die er lieber unter Verschluss gehalten hätte. Einen Moment blieb er auf der Türschwelle stehen und beobachtete Sophie. Sie saß auf der Erkerbank und lauschte lächelnd ins Telefon.
    „Oh Sam, du bist unmöglich!“
    Bei dem Namen Sam trat Max automatisch näher. Dabei musste er ein Geräusch gemacht haben, denn Sophie drehte sich zu ihm um, und ihr Lächeln verschwand abrupt.
    „Hör zu, ich kann jetzt nicht reden, aber ich verspreche dir, mich sehr zu bemühen, rechtzeitig zurück zu sein, okay?“ Sie beendete das Gespräch und stand auf.
    „Sam gehört zu deinen Freunden, wie ich vermute?“, erkundigte sich Max und setzte sich wieder auf das Sofa. Wie viele Männer hatte Sophie eigentlich in ihrem Schlepptau? Bei seinen anderen Frauen hatte ihn das nie gestört, und wenn er ehrlich war, hatte seine augenblickliche Verärgerung eine auffällig große Ähnlichkeit mit Eifersucht.
    „Ja, wir sind nach unserem Universitätsabschluss ein Jahr lang zusammen um die Welt getrampt.“
    „Wie nett“, erwiderte er. Doch sein Ton war überhaupt nicht nett.
    „Ja, es war toll“, erklärte sie trotzig. Sollte er ruhig den Eindruck bekommen, dass sie ihm nicht lange nachgeweint hatte. „Wenn du fertig bist, können wir vielleicht den schönen Abend ausnutzen und am Strand entlang zu meinem Lieblingsitaliener gehen. Wahrscheinlich entspricht er nicht deiner Klasse, aber das Essen ist ausgezeichnet.“
    „Freut mich zu hören, dass es doch etwas Italienisches gibt, das du zu schätzen weißt“, entgegnete Max barsch und stand auf.
    Als er so groß und fast bedrohlich vor ihr stand, verkniff sie sich die Bemerkung, dass er das einzig Italienische war, das sie nicht leiden konnte. Stattdessen sagte sie: „Wenn es dir nichts ausmacht, klingele ich auf dem Weg hinaus schnell bei meiner Nachbarin, um mit ihr alles Nötige wegen der Wohnung zu besprechen. Es dauert nur eine Minute.“
    „Nur zu“, meinte er spöttisch. „Ich bin ganz in deiner Hand.“
    Erst nach elf verließen sie das Restaurant wieder. Zum ersten Mal seit Tagen fühlte Sophie sich locker und entspannt, was vielleicht auch mit den drei Gläsern Wein zu tun haben mochte, die sie zum Essen getrunken hatte.
    Max nahm ihre Hand und hakte sie bei sich unter. „Schaffst du es noch zu Fuß, oder soll ich ein Taxi rufen?“
    „Davon träumst du wohl! Die Pubs schließen um elf, später bekommst du nur noch ein Taxi, wenn du es vorbestellt hast.“
    Natürlich strafte er sie Lügen, indem er nur Sekunden später ein Taxi herbeiwinkte.
    „Du hattest recht, was das Essen angeht. Es war wirklich gut. Und auch der Service war überaus schnell und zuvorkommend. Wobei das vielleicht mehr mit deiner Anwesenheit als mit meiner zu tun hatte“, meinte Max trocken und legte ihr auf dem Rücksitz des Taxis einen Arm um die Schultern. Du scheinst die Familie sehr gut zu kennen. Bist du dort Stammgast?“
    „Ja, wenn ich zu Hause bin, gehe ich zwei- bis dreimal die Woche dort essen.“
    „Die beiden Söhne Benito und Rocco scheinen … mit dir befreundet zu sein.“ Auf sie fixiert, wäre vielleicht treffender gewesen. Ganz eindeutig waren die beiden jungen Männer hoffnungslos in Sophie vernarrt, eine Erfahrung, die Max in mancher Hinsicht die Augen geöffnet hatte. Ironischerweise hatte der Inhaber des Lokals Max ins Kreuzverhör genommen, wie es eigentlich Sophies Vater mittags in

Weitere Kostenlose Bücher