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Gestern fängt das Leben an

Gestern fängt das Leben an

Titel: Gestern fängt das Leben an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Winn Scotch
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einen Australier namens Hugh Jackman zum absoluten Superstar katapultieren und zwei weitere Teile nach sich ziehen wird.
    Da kommt mir eine Idee. Ich werfe die Zeitung zu Boden, eile an meinen Schreibtisch im Wohnzimmer und hole mir das schnurlose Telefon.
    1   -   914   -   555   -   2973.   Ich wähle meine eigene Telefonnummer. Vielleicht hebt Nancy, unser Kindermädchen, ab.
    «Geh ran, geh ran, geh bitte ran   …», flüstere ich verzweifelt, bis eine quäkende Bandansage an mein Ohr dringt: «Die gewählte Rufnummer ist nicht vergeben. Bitte rufen Sie die Auskunft an.»
    Ich knalle das Telefon auf die Ladestation und starre zum Fenster hinaus. Scheiße. Ich weiß nicht, was ich tun soll.
    Plötzlich taucht im Fenster an der Hauswand gegenüber, keine anderthalb Meter entfernt, mein Nachbar auf und winkt mir hektisch zu. Mechanisch hebe ich einen Arm zum Gruß, bis ich merke, dass ich ja immer noch splitternackt bin. Meine Augenbrauen schießen hoch zum Haaransatz. Panisch renne ich zurück ins Schlafzimmer, um mir irgendwas anzuziehen.
    Mein übervoller Schrank platzt aus allen Nähten. Zerknitterte T-Shirts liegen in allen Fächern, einzelne Schuhe stapeln sich übereinander, Pashminaschals, ohne die man vor ein paar Jahren einfach nicht ausgekommen ist, liegen zusammengeknüllt in eine Ecke gestopft. Und ich frage mich, wie ich je so leben konnte – in einem Stadium von kontrolliertem Chaos. Aber dann fällt mir ein, dass mir genau das jahrelang Trost gespendet hat: Als meine Mutter die Familie verlassen hat, hob ich sprichwörtlich die Scherben auf, räumte hinter meinem kleinen Bruder her, schuf Ordnung in der Küche und tat alles, um meinen Vater nur nie daran zu erinnern, dass meine Mutter einfach gegangen war; ich ordnete und faltete und putzte, als übertrüge sich ein äußerlich geordnetes Leben auch auf die innere Gefühlswelt.
    Mit dem College entkam ich endlich der erstickendenAtmosphäre – und die ganze Ordnung brach zusammen. Es war unmöglich, mein Zimmer im Wohnheim zu betreten, ohne über einen Pizzakarton mit Essensresten zu stolpern oder über ein Vorlesungsskript vom letzten Semester oder einen BH, der dringend gewaschen werden musste.
    Und jetzt, gefangen im Wandschrank meines früheren Ichs, blicke ich auf das wohlbekannte Chaos. Ich hebe ein Sweatshirt vom Boden auf und ziehe es mir über den Kopf. Es riecht vertraut und fremd zugleich. In dem Versuch, die Erinnerung festzuhalten, schüttle ich den Kopf.
    Jack. Es riecht nach Jack.
    Ich sehe an dem Shirt herunter. Es ist tatsächlich seins. Oder war seins. Oder ist es jetzt vielleicht noch immer   … Wenn ich nur endlich rausfinden würde, was zum Teufel hier eigentlich los ist. Aber wem auch immer dieses verblasste, ausgeleierte und mit einem Schokopuddingfleck verschmutzte Sweatshirt jetzt gehört, irgendwann ist es mal
mein
Lieblingssweatshirt gewesen. Vorne steht
XXX
und darunter
U OF M ATHLETICS
drauf. Es hatte Jack gehört, als er aktiver Spieler des Lacrosse Teams von Michigan war. Ich streichle über die Buchstaben und schlinge die Arme um mich.
    Es lässt sich nicht leugnen, dass dieses Sweatshirt sich in diesem Raum-Zeit-Kontinuum ein bisschen nach Heimat anfühlt.
    ***
    Die Uhr im Wohnzimmer zeigt 10   :   27.   Wenn heute also Donnerstag, der 13.   Juli 2000 ist, sollte ich, wie Megan in ihrer Nachricht bereits angedeutet hat, jetzt wohl in derAgentur sein. Und zwar an meinem Arbeitsplatz bei Dewey, Morris & Prince, der führenden Werbeagentur für Verbrauchsgüter.
    Auf dem Schreibtisch vor mir entdecke ich ein Filofax und lasse mich, inzwischen etwas schicklicher angezogen, um meinen Nachbarn keine weitere Peepshow zu bescheren, in dem schmiedeeisernen Stuhl nieder. Das gute Stück haben Jack und ich am Pier 1 gekauft, als
wir
letzten Dezember zusammengezogen sind. Drei Monate lang waren wir auf Wohnungssuche gewesen und hatten schließlich im West Village diese «moderne und trotzdem von charmantem Vorkriegscharakter geprägte» Zweizimmerwohnung gefunden.
    Zu Weihnachten machte unsere Wohnung dann sogar schon einen ganz wohnlichen Eindruck.
    «Auf uns!» Jack hatte Heiligabend sein Glas erhoben und erklärt: «Aufs Zusammenleben, und auf uns!»
    «Ja, auf uns.» Ich lächelte selig, stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn sanft.
    «Jack und Jill   …», kicherte er und füllte sein Weinglas erneut. «Alle sagen, dass es Schicksal war.»
    «Ja, das sagen alle», stimmte ich zu, ließ mich auf

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