Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt: Wie man sein Wunschgewicht dauerhaft hält (German Edition)
das menschliche Gehirn nur aus Glukose (= Zucker, Kohlenhydrate) Energie gewinnen kann. Man kann nämlich evolution s theoretisch recht leicht zeigen, dass der Mensch mit einem solchen Gehirn nicht durch die Altsteinzeit gekommen wäre, jedenfalls hätte sein Gehirn in dieser längsten Epoche der menschlichen Vorgeschichte dann nicht wachsen können.
Ich will Sie aber mit solchen Details nicht weiter langweilen. Viele meiner Bücher sind recht theoretisch gehalten. Meist bemühe ich mich darin sehr eingehend, meine Aussagen – die oftmals im Widerspruch zur Mehrheit s meinung der zuständigen medizinischen Fachdisziplinen stehen – mithilfe der Fachliteratur (zum Beispiel den medizinischen Lehrbüchern) zu begründen. Damit möchte ich unter anderem zeigen, dass meine Aussagen nicht einfach nur so dahergesagt werden, sondern es tatsächlich sehr gute Gründe für sie gibt.
Ich habe mich entschieden, in diesem Buch fast ganz darauf zu verzichten. Wenn Sie penible medizinische Begründungen benötigen, um bis ins letzte Detail nachvollziehen zu können, ob dies auch tatsächlich im medizin i schen Sinne richtig ist, was Sie im vorliegenden Buch erfahren, dann empfehle ich Ihnen mein Buch „Wie Übergewicht entsteht … und wie man es wieder los wird“. Dort finden Sie die zugehörigen Fachbegriffe, die Fußnoten, die Zitate, die Referenzen auf die einschlägige Fachliteratur und alles, was das Forscherherz sonst noch begehren mag. Im vorliegenden Buch gibt es davon fast nichts. Stattdessen habe ich mich bemüht, mich so verständlich wie möglich auszudrücken, um Ihnen meine Hauptargumente und die darauf aufbauenden Empfehlungen und Maßnahmen zur langfrist i gen Stabilisierung Ihres Wunschgewichts nahezubringen.
2 Kohlenhydrate, Fette, Proteine
In der Medizin und den Ernährungswissenschaften wird heute mehrheitlich angenommen , dass Menschen in erster Linie deshalb zunehmen, weil sie mehr Energie (Kalorien) aufnehmen, als sie verbrauchen. Als Gegenmittel werden zwei natürliche Maßnahmen empfohlen:
Reduzierung der Kalorienaufnahme (weniger beziehungsweise kal o rien ärmer essen)
Erhöhung des Kalorienverbrauchs (sich mehr bewegen; Sport betre i ben)
Die Devise für Übergewichtige lautet gemäß solchen Vorstellungen also: Weniger essen (vor allem an Kalorien) und sich mehr bewegen ( das heißt, mehr Energie verbrauchen).
Die Vorstellung basiert wesentlich auf der Annahme, dass alle Kalorien im menschlichen Organismus gleichwertig und gegeneinander austauschbar und aufrechenbar sind. Eine unmittelbare Konsequenz daraus ist, dass die konkrete Nahrungszusammensetzung für die Gewichtsentwicklung nur eine untergeordnete Rolle spielt, dass es also letztlich ziemlich gleich ist, ob Sie einen Tagesbedarf von beispielsweise 2.500 Kcal überwiegend mit Kohlenhydraten, Fetten oder meinetwegen auch Proteinen decken, en t scheidend ist einzig die Gesamtkalorienaufnahme. Wie ich noch zeigen werde, ist eine solche Annahme jedoch falsch, und zwar in erster Linie aufgrund der Besonderheiten des menschlichen Gehirnstoffwechsels.
Normale Nahrung setzt sich aus drei Hauptenergieträgern zusammen:
Kohlenhydrate
Fette
Proteine
Ich sprach absichtlich von „normaler Nahrung“, denn der Mensch kann zum Beispiel auch aus Alkohol erhebliche Mengen an Energie gewinnen. Solche Feinheiten sollen jedoch im Laufe der Ausführungen nicht weiter beachtet werden.
Unter den drei Hauptenergieträgern haben die Fette die meisten Kalorien, nämlich ca. 900 Kcal pro 100 g, gefolgt von den Kohlenhydraten und Proteinen mit jeweils etwa 400 Kcal pro 100 g. Dies hat zu der weitve r breiteten Auffassung geführt, man sollte vor allem Fette meiden, um Übergewicht zu verhindern, denn Fett hat die meisten Kalorien. Auf diese Weise könnte man bei einem gegebenen Gesamtkalorienbedarf mehr Nahrung zu sich nehmen als bei ausgesprochen fettreicher Ernährung und somit ein stärkeres Sättigungsgefühl erzielen und auch weniger schnell wieder hungrig werden. Dies ist ebenfalls falsch, wie ich noch zeigen werde.
Um es einmal etwas überspitzt auszudrücken: Einen Tagesbedarf von 2.500 Kcal könnten Sie bereits mit ca. 280 g Fett decken, während Sie dafür jeweils 625 g Kohlenhydrate oder Proteine verspeisen müssten. Wer also übergewichtig ist, für den lautete die übliche Empfehlung der Medizin und der Ernährungswissenschaften: Iss
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