Gesund bleiben nach Kreb
besagten Naturheilmittel sind in Deutschland nicht als Arzneimittel zugelassen und enthalten Bestandteile und Extrakte verschiedener chinesischer Heilpflanzen. PC-SPES und SPES sollen eine Wirksamkeit beim Prostatakrebs (PC-SPES) haben bzw. bei Krebspatienten schmerzlindernd (analgetisch) wirken und das körpereigene Abwehrsystem aktivieren (SPES). Daraus wird schließlich werbewirksam abgeleitet, dass PC-SPES/SPES u. a. Krebswachstum und Tumormasse reduzieren, Metastasenbildung verzögern, Überlebenszeit von Krebspatienten verlängern, Lebensqualität verbessern, Notwendigkeit von Chemo-/Strahlentherapie verzögern sowie Wirksamkeit von Chemo-/Strahlentherapie verbessern können. Alle Aussagen sind wissenschaftlich bislang nicht bewiesen und müssen als gefährliche Werbestrategien eingestuft werden. Anfang 2002 warnten nationale und internationale Behörden und Krebsinformationsdienste vor der Einnahme von PC-SPES und SPES. Beide Präparate wurden bzw. werden hauptsächlich über das Internet als »Nahrungsergänzungsmittel« vertrieben und haben auch in Deutschland weite Verbreitung gefunden. Da für beide Präparate Anwendungsgebiete benannt und beworben werden, gelten sie in Deutschland als Arzneimittel und bedürfen der Zulassung, deren Voraussetzung der Nachweis von Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit ist. Da diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind, ist eine Zulassung bislang nicht erteilt.
In den USA sind PC-SPES und SPES von der Herstellerfirma aus dem Handel genommen worden, weil im PC-SPES ein synthetisches Östrogen (Diethylstilbestrol) und ein gerinnungshemmendes Mittel (Warfarin) sowie im SPES einstarkes Schlaf- und Betäubungsmittel (Alprazolam) nachgewiesen wurden. Die Beobachtung, dass PC-SPES den Spiegel des Tumormarkers PSA (= Prostata spezifisches Antigen) für das hormonempfindliche Prostatakarzinom senken kann, beruht offenbar nicht auf dem angeblichen Gehalt an pflanzlichen Östrogenen im Präparat, sondern auf der Beimischung des synthetischen Östrogens Diethystilbestrol. Da diese Substanz überdies krebsauslösend ist, schwere Nebenwirkungen hervorrufen kann (Thromboseneigung, Brustwachstum und Brustschmerzen) und zum Scheitern einer aussichtsreichen Hormontherapie beim hormonempfindlichen Prostatakarzinom führen kann, ist von der Anwendung von PC-SPES dringend abzuraten. Dies umso mehr, als es beim hormonempfindlichen Prostatakarzinom Erfolg versprechende Hormontherapien gibt, die selbst im fortgeschrittenen Fall eine deutlich verbesserte Lebenserwartung ermöglichen.
Info
Die Erfahrung mit PCSPES und SPES, die unter dem Deckmantel der pflanzlichen Heilmittel chemisch-synthetische Arzneistoffe enthalten (haben), sollte allen Patienten eine dringende Warnung davor sein, Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, die nicht auf Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit geprüft sind.
Dies zeigt, wie wichtig es ist, vor »pflanzlichen Produkten bzw. Naturheilmitteln« aus anderen Kulturkreisen zu warnen. Kontrollen, die den hiesigen Qualitätsstandards entsprechen, finden in vielen Herkunftsländern Osteuropas, Asiens oder Südamerikas nicht statt und sollten zu einem unmittelbaren Stopp der Einnahme von PC-SPES und SPES führen. Dies umso mehr, als beide Präparate intensiv beworben wurden und werden, ohne dass bislang ein wissenschaftlich fundierter Wirksamkeitsnachweis erfolgt ist.
Die Extrakte aus verschiedenen chinesischen Heilpflanzen sollen das Krebswachstum stoppen können.
Bewertung
Aus wissenschaftlicher Sicht muss vor der Einnahme von PC-SPES und SPES und vor den Werbe- und Verkaufsstrategien dringend gewarntwerden. Auffällig ist, dass die ehemaligen Fürsprecher oder Anwender der in Deutschland nicht zugelassenen PC-SPES- und SPES-Therapie nunmehr »Ersatzprodukte« bewerben, u. a. im Internet, bei Patienten-Informationsveranstaltungen sowie auf Kongressen, die in Deutschland ebenfalls nicht als Arzneimittel zugelassen sind und die von den Krankenkassen nicht erstattet werden.
Petrach-Anthozym ®
Frage: In einem Buch über Krebsdiäten habe ich von der Möglichkeit gelesen, das Rote-Bete-Saft das Wachstum von Krebszellen bremsen kann bzw. das Entstehen von Krebszellen verhindern kann. Ich habe daraufhin im Internet gesucht und das Präparat Petrach-Anthozym ® gefunden, das u. a. Rote-Bete-Saft enthält. Kann ich mich damit verlässlich vor dem Wiederauftreten auch von Prostatakrebs schützen?
Info
Rote Bete enthalten in der Regel hohe
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