Bibelgeschichten für kleine Leute
Adam und Eva verlassen das Paradies
Einmal erzählte Frau Bibelwitz uns von den allerersten Menschen, die auf der Erde lebten.
Das war, als Niklas einen Unfall mit seinem Bobbycar gebaut hatte und über das Pflaster weinte, das wir ihm aufgeklebt hatten. Da fragte Niklas: „Warum gibt es Unfälle? Warum gibt es Schmerzen? Mist, so was! Echt!“
Mose machte ein Auge auf und sagte: „Gott war das nicht!“ Ja, ihr habt richtig gehört: „Nicht Gott“, sagte er. „Zumindest nicht mit Absicht.“
Zuerst war da ein wunderschöner Garten. Ganz viele Bäume wuchsen darin, sie trugen Früchte und Blüten zugleich. Der erste Mensch lebte darin, Adam. Er sah sich um und sagte: „Wie wunderbar ist dieser Garten! Ich will ihn Gottes Garten nennen.“ Und er probierte alle Früchte.
In der Mitte des Gartens aber war ein Baum, der höher, stärker und schöner war als alle anderen Bäume im Garten. „Das soll Gottes Baum sein“, sagte Adam. „Um den will ich einen großen Bogen machen.“ Und er zog um den Baum einen heiligen Kreis.
Adam fand auch Tiere, die ihm Gesellschaft leisteten, und schließlich Eva, seine Frau. Adam zeigte Eva den Garten und alles, was darin wuchs, und ließ sie von allen Früchten probieren. Nur von dem Baum in der Mitte des Gartens gab er ihr nicht. „Das ist Gottes Baum“, sagte er. „Der soll uns heilig sein.“
„Was würde denn passieren, wenn wir von Gottes Baum essen würden?“, fragte eines Tages eine Stimme in Eva. (Später erzählte Eva ihren Kindern, es sei die Stimme einer Schlange gewesen.) „Vielleicht“, sagte die Stimme lockend, „vielleicht würden wir werden wie Gott?“
Eva fand, dass sie das ausprobieren sollte. Sie pflückte und aß von dem Baum in der Mitte des Gartens. Und gab auch Adam davon.
„Und?“, fragte Niklas. „Was ist passiert?“ Frau Bibelwitz nahm eine Lakritzschnecke. „O“, sagte sie, „sie wurden wie Gott. Aber anders, als sie gedacht hatten: Von da an konnten sie nicht mehr in dem Garten leben. Sie mussten hinaus in die Welt: auf die Straßen und in die Dörfer und in die Städte der Menschen. Sie mussten arbeiten und Schmerzen ertragen. Sie mussten Krankheiten erleiden, Kummer und Tod.“ „Denn das alles“, sagte Mose, „das tut auch Gott.“
Noah baut eine Arche
Einmal erzählte Frau Bibelwitz uns von einem gewaltigen Regen, der beinahe alles Leben auf der Erde vernichtet hätte.
Das war, als es den ganzen Tag lang geregnet hatte und Niklas ärgerlich fragte: „Wer macht bloß den ganzen Regen?“ Da öffnete Mose ein Auge und blinzelte. „Wer weiß?“ Ich starrte ihn an. „Ist das alles?“, fragte ich. Er zwinkerte und sagte: „Aber ich weiß, wer vor dem Regen retten kann.“
Der achtsamste Mann weit und breit war Noah. Er achtete auf seine Frau und seine Kinder. Er achtete auf den Esel und die Eidechsen. Er achtete auf die kleinste Rebe vom Weinstock. Und natürlich auf die Nachbarn.
Seine Söhne hießen Sem, Ham und Jafet und sie waren beinahe so achtsam wie ihr Vater. Sie waren schon verheiratet und alle zusammen eine große fröhliche Familie.
Eines Tages begann Noah wunderlich zu werden. Es fing damit an, dass er Bäume fällte. „Ich brauche Holz“, sagte er und spaltete die Stämme. „Bauholz“, sagte er und rief nach seinen Söhnen, damit sie ihm halfen. Sie wunderten sich. Aber sie folgten ihm. Er hatte ihnen noch nie etwas Falsches geraten.
„Was willst du bauen?“, fragte Noahs Frau. Noah lächelte nur. Er begann, einen großen Kasten zusammenzuzimmern. „Ein Haus“, sagte Jafet. „Eher ein Boot“, meinte Sems Frau. „Hier, auf dem trockenen Land?“, fragte Hams Frau. „Es würde doch nie schwimmen.“
Sie sollte sich sehr irren.
Als das Boot fertig war, setzte sich Noah auf das Dach und lockte die Tiere. Er rief die Vögel, die Tiere der Wälder und Felder, die Schlangen, die Eidechsen und die Würmer. Paarweise kamen sie, und Noah lud sie ein in sein Boot. „Was wollen sie?“, fragte Noahs Frau. Noah sagte: „Leben.“
Und dann fing es an zu regnen. Es regnete so stark, dass der Tag finster wurde. So stark, dass die Regentropfen Löcher in den Boden schlugen. So stark, dass Noahs Frau nicht mehr die Hand vor Augen sah. „Komm rein!“, rief Noah und winkte sie in sein Boot.
„Sem, Ham, Jafet, kommt alle rein! Es wird Zeit!“ „Ist es im Haus denn nicht schöner?“, fragte Sems Frau noch. Aber sie folgten Noah, denn er hatte ihnen noch nie etwas Falsches geraten. Jafets Frau
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