Gesund bleiben nach Kreb

Nitratgehalte. Aus Nitraten können Nitrosamine entstehen, die als krebserregend gelten.
    Petrach-Anthozym ® ist ein eingedickter Presssaft aus Rote Bete und Milchsäure, vermischt mit weiteren Bestandteilen, u. a. Vitamin C und Johannisbeersaft. In den 1970er Jahren behaupteten P. G. Seeger und H. Scholz, dass Krebspatienten durch Einnahme größerer Mengen Rote Bete (als Gemüse oder Saft) Krebs besiegen könnten. Als Grundlage für die Wirkung des Präparates (bzw. der Roten Bete) wurde angenommen, dass es u. a. in den Sauerstoff-Stoffwechsel von Tumorzellen eingreift, wodurch
die Wachstumsrate von Krebszellen herabgesetzt werde,
das Krebswachstum verzögert werde,
die körpereigene Abwehr gestärkt werde,
das Allgemeinbefinden unter Chemo- und Strahlentherapie verbessert werde.
    Der Saft aus der Roten Bete ist sicherlich gesund, aber Krebs stoppen kann er nicht. Essen Sie eher aus ökologischem Anbau Rote Bete, statt Petrach-Anthozym ® zu trinken!
    Als angeblicher Beweis für die behaupteten Wirkungen wird eine Sammlung von Fallberichten angegeben. Wissenschaftlich angemessene Untersuchungen erfolgten ausschließlich in Zellkultur- bzw. Tierexperimenten, klinische Studien fehlen hingegen.
Bewertung
    Aus wissenschaftlicher Sicht liegen keine haltbaren Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Petrach-Anthozym ® vor. Von einer Anwendung als Krebstherapeutikum oder zur Vorbeugung eines Krebswachstums durch Stärkung des Immunsystems wird dringend abgeraten.
ProstaSol
    Frage: In meiner Selbsthilfegruppe wurde kürzlich über den Kongress einer Patientengesellschaft, die sich für biologische Krebstherapien stark macht, berichtet, auf dem ein neues pflanzliches Produkt (ProstaSol) vorgestellt wurde, das die Prostata gesund erhält bzw. auch bei Prostatakrebs therapeutisch sinnvoll sei. Was ist davon zu halten?
    Laut Internetpräsentation der Vertreiberfirma ist Prosta-Sol ein Nahrungsergänzungsmittel, welches u. a. Scutellaria, Ginseng, Skullcap, Reishi, Ingwer, Brennnessel, Pygeum, Quercetin, Resveratrol sowie Sitosterolgemische enthält. Es soll der Gesunderhaltung der Prostata dienen. Es steht außer Frage, dass Pflanzenbestandteile (u. a. so genannte sekundäre Pflanzenstoffe) pharmakologische Wirkungen haben können, wobei aber meist nicht belegt ist, welche klinische Bedeutung sie haben.
Bewertung
    Aus wissenschaftlicher Sicht sind weder die Einzelkomponenten noch deren Kombination hinsichtlich klinischer Unbedenklichkeit und Wirksamkeit hinlänglich geprüft. Da der Wert der ProstaSol-Therapie bei Prostatakrebspatienten oder zur Vorbeugung einer Prostatakrebserkrankung nicht ersichtlich ist, sollte sie solange unterbleiben, bis Unbedenklichkeit und Wirksamkeit aufgezeigt sind.
Rath-Zellularmedizin
    Frage: Kann ich der Werbung von Dr. Rath auf Plakatwänden bzw. in Zeitungsannoncen glauben, dass durch Vitamine, Spurenelemente, Aminosäuren (Zellularmedizin) u. a. Krebskrankheiten verhindert bzw. mit Aussicht auf Heilung therapiert werden können?
    Über das Ausland vertreibt Dr. Rath u. a. Vitamin- und Spurenelementgemische (»zellulare Medizin«; »Zell-Vitalstoffe«) in Dosierungen, die in Deutschland zu einer Einordnung als »zulassungspflichtige Arzneimittel« führen. Vitamin- und Spurenelementgemische nach Dr. Rath sind hierzulande aber nicht als Arzneimittel zugelassen, obwohl der Hersteller/Vertreiber eindeutig mit wissenschaftlich nicht haltbaren medizinischen Wirkungen der Mittel (u. a. gegen Krebs) wirbt. Er beschreitet nicht den in Deutschland für alle Arzneimittelhersteller zwingend vorgeschriebenen Zulassungsweg, um Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit seiner Produkte zu belegen, worauf alle Patienten ein verbrieftes Recht haben. Deshalb sind insbesondere Hersteller und die Aufsichtsbehörden gefordert, diese Nachweise zu liefern bzw. einzufordern, bevor derartige Mittel vermarktet werden. Dieser Nachweis für eine Zulassung in Deutschland steht aus. Dr. Rath vertreibt seine Vitamin- und Spurenelementpräparate in Deutschland über das Internet und über ein Beraternetz. Laut Dr. Rath könnten sich Millionen Menschen mit hochdosierten Vitaminpräparaten u. a. gegen Krebs schützen. Mit einer neuen Mixtur aus Aminosäuren, Vitamin C und grünem Tee will er Krebs in den allermeisten Fällen besiegen können.
    Info
    Um aber hier in Deutschland diese Produkte ordnungsgemäß vertreiben zu können, bräuchte er eine Zulassung seitens der Arzneimittelbehörden, die den Nutzen und die