Gesund bleiben nach Kreb
wirksame Arzneimittel zwar im entsprechenden Kulturkreis sinnvoll sein, bei Menschen mit anderen Erbanlagen hingegen besteht die Möglichkeit, dass die Wirkung ausbleibt bzw. sogar gegenteilige, unerwünschte Wirkungen eintreten. Daher ist vor der Anwendung von Kräuterzubereitungen oder Arzneimitteln der TCM eine Testung nach unseren westlichen Standards angezeigt.
INFO
Kostenerstattung?
Patienten, die sich nach den Methoden der TCM behandeln lassen möchten, sollten wissen, dass die meisten Krankenkassen die Behandlungskosten derzeit nicht erstatten, Ausnahme: Akupunktur bei definierten Schmerzzuständen (wobei derzeit die Aufnahme weiterer Anwendungsgebiete in die Erstattung diskutiert wird). Umso wichtiger ist es, selbst zu prüfen, in wessen Hände man sich begibt. Nicht selten kommen durch unseriöse Behandler (die zudem oft nur in TCM-Schnellkursen ausgebildet wurden) auf Patienten sehr hohe Kosten zu – für nicht auf Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit geprüfte Verfahren, die zuweilen nicht einmal nach den Regeln der ärztlichen Kunst ausgeführt werden. Ein Zusammenschluss von Ärztegesellschaften für Akupunktur hat daher jetzt Qualitätsstandards für eine qualitativ hochwertige TCM-Behandlung erarbeitet und vergibt ein Qualitätssiegel für Ärzte, die sich nach diesen Leitlinien richten und die Voraussetzungen erfüllen. Mehr Infos unter: → www.akupunktur-qualitaet .
Thymus-Therapie
Frage: Im Mitteilungsblatt einer Patientengesellschaft habe ich gelesen, dass eine Thymus-Therapie im Alter bzw. nach überstandener Krebserkrankung das Abwehrsystem stabilisiert und vor Krebserkrankungen bzw. vor Rezidiven oder Metastasen schützen kann. Stimmt das?
Die Thymusdrüse gehört zum so genannten lymphatischen System und erfüllt wichtige Funktionen innerhalb der körpereigenen Abwehr. Mit zunehmendem Alter nehmen Größe, Gewicht und Funktion der Thymusdrüse ab und es sinkt der Spiegel aktiver Thymusfaktoren (u. a. Thymuspeptide, Thymushormone). Dies geht einher mit einer gewissen Abwehrschwäche und einer höheren Rate von Infektions- und Krebserkrankungen.
Info
Grundlage der Thymus-Therapie mit Thymuspeptiden oder Thymuspeptidgemischen sowie mit Thymusgesamtextrakten ist die Verbesserung der Abwehrleistungen, um so Krebserkrankungen zu verhindern oder zu heilen bzw. um die Lebensqualität von Krebspatienten zu verbessern.
Die immunstimulierende Wirkung der Thymuspeptide bzw. der Thymuspeptidgemische in experimentellen Versuchsanordnungen ist gut belegt. Es zeigt sich ein großes therapeutisches Potenzial für die Behandlung von Krebs- und Infektionskrankheiten, allerdings fehlen noch fundierte klinische Studien, die den definitiven klinischen Wirksamkeitsnachweis liefern.
Achtung
Hier sei ausdrücklich vor der angeblichen Wirksamkeit von Thymusfrischextrakten gewarnt. Weil diese nicht standardisiert sind und damit auch keine Gewährleistung für Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit besteht, sollten derartige Substanzen Patienten nicht verabreicht werden. Es besteht die Gefahr von ernsthaften Infektionskrankheiten sowie von allergischen Reaktionen auf die Bestandteile des Präparates bis hin zu Todesfällen.
Es liegen mehrere gut dokumentierte Anwendungsbeobachtungen vor, die zeigen, dass Thymuspeptide oder Thymuspeptidgemische offenbar einen Einfluss auf Abwehrbereitschaft und Lebensqualität von Krebspatienten haben. Dazu gehört etwa die Abnahme von Nebenwirkungen der Standardtherapien. Es sei aber ausdrücklich daran erinnert, dass solche Anwendungsbeobachtungen keine Wirksamkeit auf wissenschaftliche Weise belegen können. Dafür sind die Fallzahlen in der Regel zu gering und die bewussten und unbewussten Einflussmöglichkeiten von allen Seiten viel zu unübersichtlich. Auch die Vielzahl an Studien zur Therapie mit standardisierten Thymuspeptidgemischenoder definierten Thymuspeptiden bringt bisher keine Klarheit, da sie alle gravierende Schwächen aufweisen und den wissenschaftlichen Standards in keiner Weise entsprechen. Die bisher vorliegenden Ergebnisse erlauben keine zweifelsfreie Aussage über rezidivfreie und metastasenfreie Zeiten oder über die Gesamtüberlebenszeit unter der Behandlung. Geht man nach der Literatur, dann nützt die Thymuspeptidtherapie den Patienten, weil sie die Zahl und Aktivität der Lymphozyten reguliert. Unbewiesen ist bislang, ob die Immunaktivierung durch Thymuspeptide bzw. deren Gemische auch einen klinischen Effekt hat, d. h. ob sie
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