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Gesunde Ernaehrung bei Rheuma

Gesunde Ernaehrung bei Rheuma

Titel: Gesunde Ernaehrung bei Rheuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mayr
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Arachidonsäure. Die entzündlichen Erscheinungen sind in ihren Formen und Ursachen von einer beinahe unendlichen Mannigfaltigkeit, eine bunte Mischung chemischer Vorgänge, die trotz intensiver Forschung in ihrer Komplexität noch lange nicht schlüssig enträtselt sind. Zunächst einmal ist es verwunderlich, daß bei dieser Vielfalt an Erscheinungsformen alle Entzündungen doch einen gemeinsamen Nenner, einen gemeinsamen Brennstoff ihr eigen nennen, nämlich eine hoch ungesättigte Fettsäure, die Arachidonsäure. Der chemische Vorläufer dieser Fettsäure ist die Linolsäure. Neben ihrer Aufgabe als „entzündliche Reaktionäre“ erfüllen sie als „Zellwand-Bausteine“ eine weitere wichtige Funktion: Im Verein mit anderen Fettsäuren sorgen sie für Elastizität und Festigkeit der Membranen.
    Noch vor wenigen Jahren war man sich der Bedeutung der Linolsäure für die Entzündung wenig bewußt. Die mit der Nahrung, allen voran aus pflanzlichen Fetten und Ölen, aufgenommene Linolsäure wird im menschlichen und tierischen Körper bei Bedarf in Arachidonsäure umgewandelt und in die Zellwände eingelagert. Wenn nun eine Entzündung in Gang gesetzt wird, sei es durch ein Virus, durch Bakterien, einen Fremdkörper oder – wie bei der Multiplen Sklerose, der chronischen Polyarthritis oder der Colitis ulcerosa – durch einen Autoimmunprozeß,dann werden aus der Arachidonsäure entzündungsförderne Botenstoffe freigesetzt, die zu Rötung, Schwellung und Schmerz führen. Der auslösende Zündmechanismus ist von Krankheit zu Krankheit verschieden. Der Brennvorgang selbst läuft in jedem Fall nach einer eigenen Gesetzmässigkeit ab.
    Fleischreiche Ernährung heißt brennstoffreiche Ernährung. Diese Erkenntnis ist mittlerweile Volkswissen, die Arachidonsäure als „böser Bube“ von der Forschung anerkannt. In der täglichen Umsetzung des entzündungshemmenden Ernährungsprinzips wird allerdings dem Käse und den Milchprodukten allgemein viel zu wenig Beachtung geschenkt. Allgemein gilt der Grundsatz: Je mehr und je fetter,desto ausgeprägter sind die entzündlichen Erscheinungen.
    In jedem modernen Rheuma-Ernährungsbuch finden wir die Empfehlung zu reichlichem Verzehr von „hochwertigen“ Pflanzenölen wie Distelöl, Sonnenblumenöl und Olivenöl sowie „hochwertigen“ Vollkornprodukten, letztlich also eine Aufforderung zu einer linolsäurereichen und damit „brennstoffreichen“ Ernährungsform. Diese Empfehlungen dürfen dank neuester Erkenntnis nicht mehr uneingeschränkt akzeptiert werden. Alle diese Produkte sind linolsäurereich. Distelöl enthält 74% Linolsäure. Im Bedarfsfall, das heißt bei einer länger andauernden Entzündung, wird im menschlichen und tierischen Körper umgehend aus Linolsäure Arachidonsäure hergestellt (Abb. 1).
    Fastenerfolge bei Rheuma werden so begreiflich: die Reduktion der Linol- und Arachidonsäure in unserer Ernährung. Zur Therapie der Entzündung über den Weg der Ernährung gehört nicht nur das Meiden tierischer arachidonsäurereicher Produkte und die Beschränkung der pflanzlichen Fette mitihrem hohen Linolsäuregehalt, sondern auch eine vollwertige, gemüsereiche Kost. Gemüse enthält eine ganze Reihe wertvoller entzündungshemmender Substanzen.
    „Ohne Vollwerternährung geht es nicht,manchmal aber auch nicht ohne eine sinnvolle Vitalstoffergänzung“ (Zitat: Hans-Günter Berner: „An vollen Töpfen verhungern“) Insbesondere bei schwereren Zuständen wie Multiple Sklerose oder echten rheumatischen Erkrankungen kommt man um eine sinnvolle Ergänzung der Nahrung mit beispielsweise Fischöl,Vitamin E, Selen, Muschelextrakten und Vitalstoffen nicht umhin. Vieles im Entzündungsgeschehen ist noch unerforscht, vieles im Fluß.Das Wissen um die Bedeutung der zahlreichen Pflanzeninhaltsstoffe steckt noch in den Anfängen. In einigen Jahren wissen wir mit Sicherheit einiges mehr über das chemisch faszinierende Netzwerk „Entzündung“ und den Stellenwert der Fettsäuren wie auch der pflanzlichen Schutzstoffe. Bis dahin aber ist es unsere Pflicht, das bisher noch bescheidene Wissen so gut es geht in die Praxis umzusetzen. Eines hat uns die Erfahrung bereits gelehrt:
    So falsch kann der Weg nicht sein,denn in der Praxis bestätigt sich die Theorie der „brennstoffarmen“ Ernährung immer wieder auf das Neue. Die Menge und Art der Nahrung sind entscheidende Faktoren für die menschliche Gesundheit.

Die Ernährung bestimmt den Krankheitsverlauf
    „Dem Menschen

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