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Gesunde Ernaehrung bei Rheuma

Gesunde Ernaehrung bei Rheuma

Titel: Gesunde Ernaehrung bei Rheuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mayr
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unserer Nahrung bewußt zu werden und diese sanft und der jeweiligen Krankheitssituation angepaßt zu genießen.
    Eine Heilung rheumatischer, generell entzündlicher Erkrankungen ist durch Ernährungsumstellung in der Regel nicht möglich. Wenn es aber gelingt, durch eine sanftere Ernährungsweise mit weniger Linol- und Arachidonsäure den entzündlichen Prozeß einzudämmen, zum Stillstand zu bringen oder auch nur Medikamente einzusparen, dann ist viel erreicht.
    Der Begriff „Diät“ hat seinen Ursprung im griechischen Wort „Diaita“. Diaita bedeutet weder Hunger noch Qual, sondern „Lebensweise“. Die moderne Ernährung sollte ganz grundsätzlich eine „entzündungshemmende Lebensweise“ sein. Mit einer linol- und arachidonsäurearmen Lebensweise verbindet sich zwangsläufig eine Verlagerung des Ernährungsschwerpunktes in Richtung Kartoffeln und Gemüse, das heißt, zu einer Ernährung reich an basischen Mineralien, Pflanzenschutzstoffen, Vitaminen und Spurenelementen.

Die zwei Mannschaften: Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren
    Einfach ausgedrückt: Omega-6 Fettsäuren fördern die Entzündung, Omega-3 Fettsäuren bremsen die Entzündung.
    Die Öle und Fette, die wir mit der Nahrung aufnehmen, sind Verbindungen aus Glycerin und Fettsäuren. Öle enthalten im Gegensatz zu Fetten vorwiegend ungesättigte Fettsäuren. Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Sie sind lebenswichtig und müssen mit der Nahrung zugeführt werden, das heißt, sie sind für uns essentiell. Wir finden diese Säuren vornehmlich in Pflanzen und Algen. Während Omega-6 Fettsäuren mehr in Pflanzen, Farnen und grünen Blättern vorkommen, sind Omega-3 Fettsäuren vornehmlich in Algen, insbesondere in Kaltwasseralgen, zu finden. Dies erklärt den Omega-3 Fettsäuren-Reichtum in Fischöl von Kaltwasserfischen wie Lachse, Heringe und Makrelen. Durch die Nahrungskette reichern sie diese Öle in ihrem Körper an. Warmpflanzen, Farne und Blätter enthalten auch Omega-3 Fettsäuren, insgesamt aber viel weniger als Algen kalter Gewässer. Das Fleisch grünzeugfressender Wildtiere weist demzufolge einen höheren Anteil an Omega-3 Fettsäuren auf als beispielsweise tiermehlgefüttertes Mastvieh.
    Der wichtigste Vertreter der Omega-6 Fettsäuren ist die Linolsäure. Für die Pflanze ist die Linolsäure die Speicherform der Energie. Planzliche Fette und Öle sind linolsäurereich. Distelöl besteht zu 74% aus Linolsäure, Olivenöl lediglich zu 8%. Rheumatiker sollten demzufolge auf Distelöl zugunsten des Olivenöls verzichten. Aus Linolsäure wird über das Zwischenprodukt Gamma-Linolensäure der eigentliche Brennstoff jeder Entzündung, die Arachidonsäure hergestellt ( Abb. 1 und 2 ).
    Die Gegenspieler der Entzündung sind die Omega-3 Fettsäuren. Fischöle, gewonnen aus dem Fett bestimmter Kaltwasserfische wie Heringen, Makrelen und Lachse, sind Omega-3Fettsäurereiche Ölgemische. Einerseits verleihen diese Säuren den Zellwänden Geschmeidigkeit, Elastizität und Festigkeit. Fehlen diese Säuren in unserer Nahrung und genießen wir dafür überreichlich gesättigte Fette (Schweinefett, Wurstwaren, Salami etc.), so enthalten die Zellwände mehr gesättigte Fette. Die Wände verlieren an Geschmeidigkeit und die Zelle selbst ihr Reaktionsvermögen sowie die Fähigkeit, entzündlichen Reaktionen entgegenzuwirken. Andererseits sind sie die Hauptakteure jeglicher entzündlicher Vorgänge im menschlichen und tierischen Organismus. Bei einer Entzündung werden aus der Arachidonsäure entzündungsfördernde und aus den „Fischölen“ mehrheitlich entzündungshemmende Botenstoffe freigesetzt. Sie halten sich gegenseitig in Schach ( Abb. 1 ).
    Abb. 1: Für alle Entzündungen gilt der gleiche Entzündungsmechanismus.
    Abb. 2: Die Linolsäure wird über das Zwischenprodukt Gamma-Linolensäure weiter zur Arachidonsäure bzw. zu den entzündungshemmenden Prostaglandinen Typ E-1 abgebaut.
    Diese Kenntnis gilt es zu nutzen und in ein praktikables Konzept umzusetzen:
Niederhalten der „feindlichen Armee“:
Arachidonsäurearme Lebensweise
Nachschub an „Kämpfern“ drosseln:
Mässigung im Linolsäureverzehr
Ausbau der „Verteidigung“:
Nahrungsergänzung mit Fischöl und Vitamin E
Stärkung der „Logistik“:
Vitamine, Mineralien, Spurenelemente
Einschleusen von „Guerillakämpfern“, die mit Störaktionen den Feind auf seinem Boden bekämpfen:
Antioxidantienreiche Ernährung gegen freie Sauerstoffradikale (Brokkoli,

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