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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Heuchelei sie auch war - das Ganze vielleicht weniger einfach für Dooley? Sam wusste es nicht.
    Vielleicht empfand Dooley ja einen Hauch von Respekt gegenüber Grace. Vielleicht war ein Teil seiner angeblichen Zuneigung für Cathy echt gewesen. Sam versuchte, nicht über Cathy nachzudenken und darüber, was ihr das hier antun würde, obwohl er es gewesen war, der diese Menschen in ihrer aller Leben gebracht hatte, nicht sie.
    Simone warf das Handtuch auf Grace' Knie und trat schnell wieder zurück.
    Sie war jetzt nervöser, als sie es außerhalb des Käfigs gewesen war, erkannte Sam, und das zarte Grün ihrer Augen wirkte trüb.
    »Vielen Dank.« Grace bedeckte ihre Brüste mit dem Handtuch, klemmte es sich unter die Achseln wie ein Badetuch und ermahnte sich, ja nicht darüber nachzudenken, was man vielleicht schon alles damit abgewischt hatte. Möglicherweise Blut oder ...
    Halt.
    »Vielen Dank«, sagte auch Sam.
    »Was ist mit deinem Vater passiert, Simone?«, fragte Grace. »Falls es dir nichts ausmacht, über ihn zu reden.«
    »Er ist gestorben.«
    Sam hätte zu gern gewusst, wie der Mann gestorben war. Ob die beiden ihn ermordet hatten? Doch Sam wusste nur zu gut, dass er diese Frage nicht stellen konnte. Und das Offensichtliche hatten sie ja einwandfrei nicht getan, denn sie hatten Regans Eltern nicht zu ihrem ersten »Paar« auserkoren.
    »Ist deine Mutter danach hier runter nach Miami gekommen?«, fragte Grace.
    »Ja«, erwiderte Simone. »Als sie jemanden brauchte, der sich um sie kümmert.«
    »Und das hast du für sie getan«, sagte Grace und hielt ihre Stimme dabei neutral.
    »Mehr, als die Schlampe es verdient hat«, tönte Dooley.
    »Was ist mit ihr passiert?«, fragte Grace.
    »Sie leidet unter vaskulär bedingter Demenz«, antwortete Simone.
    Grace schwieg einen Moment.
    »Ich würde gerne etwas über deine Träume hören«, sagte sie dann vorsichtig.
    Sie klammerte sich immer noch an den kleinen Waffenstillstand, wurde Sam bewusst. Dann sah er, wie Regan zu Dooley hinüberblickte und sich ihm unterwarf.
    »In Simones Träumen«, erklärte Dooley, »ging es ausnahmslos darum, ihre Eltern zu bestrafen.«
    »Und hast du sie bestraft, Simone?«, fragte Sam.
    Es war besser, dass diese Frage von ihm kam - sicherer für Grace, hoffte er.
    Simone sagte nichts, lehnte sich wieder gegen die Außenstangen des Käfigs.
    »Sie hat nie die Chance dazu bekommen«, antwortete Dooley an ihrer Stelle. »Der alte Mann war tot, und dann wurde Celine krank, also musste Simone sich ... nun ja, anderweitig orientieren.«
    »Es gab so viele perfekte Paare«, sagte Simone. »Ich habe sie alle gehasst.«
    »Das Problem war«, ergriff Dooley wieder das Wort, »dass sie auch sich selbst hasste ... dafür, dass sie so empfand. Sie glaubte, ein zutiefst schlechter Mensch zu sein, weil sie ihnen etwas antun wollte. Und das war der Grund dafür, dass sie sich stattdessen selbst verletzt hat.«
    Klassischer geht es nicht, dachte Sam. Beinahe schon ein bisschen zu sehr wie aus dem Lehrbuch.
    Er riskierte einen kurzen Blick auf Grace und gewann den Eindruck, dass sie ihnen das Ganze abnahm.
    »Und du hast ihr geholfen, damit aufzuhören, Dooley?«, fragte Grace.
    »Durch Matt habe ich endlich begriffen, dass ich meine Träume in die Realität umsetzen musste, weil es die einzige Möglichkeit für mich war, mich endlich zu befreien«, erklärte Simone.
    »Hatte er recht?«, fragte Grace. »Hat es dir geholfen?«
    »Dank Matt habe ich endlich erkannt, was meine Bestimmung war.« Simone versagte ihr eine direkte Antwort. »Er hat mir gesagt, dass ich gar kein schlechter Mensch sei, weil er solche Leute nämlich auch hasst, ihre Selbstgerechtigkeit und Eitelkeit.«
    Zwei klassische Psychos, dachte Sam. Ein verdammtes Soziopathen-Pärchen, das einander zufällig über den Weg gelaufen war, und der eine hatte jeweils die Defekte des anderen bedient. Simone Regan zum Teil ein Opfer - zuerst das Opfer ihrer Eltern, dann das von Dooleys Begeisterung, endlich jemanden gefunden zu haben, den er beherrschen konnte und der hilfsbedürftig war. Solchen Typen war Sam schon häufiger begegnet; er hatte ganze Bände über sie gelesen.
    Und das Spielchen, das diese beiden seither spielten, musste eine Herausforderung gewesen sein. Vielleicht ergötzte Dooley sich auch daran. Vielleicht war dies der Grund dafür, dass sie ihren Terror auf eine derart bizarre Art und Weise ausübten - und Spielchen zu spielen, war für so viele Serienmörder der

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