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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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gute Nacht wünschte und sich im Obergeschoss zu Catriona gesellte. Algaria hatte dafür unten auf der alten Sitztruhe genächtigt – wenngleich das auch noch nicht der Grund dafür war, dass sie so schlecht geschlafen hatte.
    Denn dafür hatte Richard schon gesorgt – hatte für genügend Anlässe gesorgt, dass seine bezaubernde Hexe von Ehefrau trotz ihrer Missbilligung vor lauter Wonne fast die halbe Nacht hindurch gestöhnt und geseufzt hatte.
    Richard war an diesem Morgen also äußerst guter Laune.
    Er ließ Donnervogel in einem gemächlichen Passgang hinter Catrionas Stute und Algarias altem Grauschimmel hertrotten. Seite an Seite ritten die beiden Frauen daher und unterhielten sich über Kräuter und Arzneitränke.
    Richard grinste – und fragte sich, ob Hexen sich wohl jemals über etwas anderes unterhielten.
    Höchst selbstzufrieden, in müßige Spekulationen versunken und den Blick auf die schwingenden Hüften seiner Frau gerichtet, ritt Richard daher …
    Pffft! Knack!
    Donnervogel scheute und wieherte schrill; Richard zog sogleich die Zügel an. Vor ihm hielten auch Catriona und Algaria ihre Tiere an, und ihre Gesichter wurden kreidebleich vor lauter Schreck, als sie sich umwandten und erkannten, worauf auch Richard schon starrte.
    Den Bolzen einer Armbrust.
    Nur einen knappen Zentimeter vor Richards Brust war dieser Bolzen durch die Luft gesaust, hatte dann einen Stein getroffen und war daran abgeprallt. Nun lag er gefährlich glitzernd in dem sanften Morgenlicht im Heidekraut.
    Die Fäuste fest um die Zügel geschlossen, riss Richard mit einem Ruck den Kopf wieder hoch und schaute sich um. Algaria und Catriona taten es ihm nach und durchforsteten mit ihren Blicken die sich links unter ihnen erstreckenden Hügel.
    »Da!« Algaria zeigte auf einen fliehenden Reiter.
    Catriona richtete sich in ihren Steigbügeln auf, um besser sehen zu können. »Es ist dieser verteufelte Dougal Douglas!«
    »Der Mann ist die reinste Pest!«
    Gelassen betrachtete Richard das sich unter ihnen erstreckende, lang gezogene Tal. »Wartet hier!« Mit diesem kurzen Befehl ließ er Donnervogel herumwirbeln und drückte seine Fersen in die Flanken des Pferdes. Der riesige graue Hengst stürmte los, ganz glücklich darüber, nun so schnell, als gelte es sein Leben, über das Heidekraut hinwegzurasen und kleine Bäche und Felsen zu überspringen. In gerader Linie ritten sie in das Tal hinab, um dort den fliehenden Dougal Douglas wie die vom Himmel gesandte Vergeltung abzufangen.
    Sie trafen an der Böschung aufeinander, genau so, wie Richard es geplant hatte: er auf Donnervogel und damit etwas höher als Douglas auf seinem schwarzen Pferd. Richard sprang aus dem Sattel seines Tieres, packte Douglas und ließ sich hinabrollen - weniger darauf bedacht, seine Beute festzuhalten, als vielmehr darauf, sicher auf dem Boden zu landen. Richard konnte es verhindern, mit seinem Kopf an irgendeinen Stein anzuschlagen; er trug nur ein oder zwei Schrammen davon und wirbelte sogleich wieder herum und sprang auf die Füße. Dann entdeckte er Douglas, einige Meter von ihm entfernt und benommen den Kopf schüttelnd. Richards Lippen kräuselten sich zu einem grimmigen Lächeln. Die Zähne fletschend, richtete er sich auf.
    Richard wusste nicht, ob Douglas sich dessen bewusst war, was ihn getroffen hatte – oder was ihn aus dem Sattel gerissen hatte oder wer derjenige war, der ihn an seinem Kragen wieder auf die Füße zerrte, ihn voller Zorn schüttelte und dann eine eiserne Faust in seine Eingeweide rammte – und es interessierte ihn auch nicht. Dass auf ihn mit einem Armbrustbolzen geschossen worden war, gab ihm, so empfand Richard, nämlich eine gewisse Handlungsfreiheit.
    Sie waren beide von etwa der gleichen Größe, hatten beide etwa die gleiche Statur – es war also kein Wunder, dass der alte Eremit ihn, Richard, und Douglas miteinander verwechselt hatte. Richard hatte keinerlei Gewissensbisse, Douglas ein wenig von seinem Hausgemachten schmecken zu lassen – etwas von dem, wie sie es südlich der Landesgrenze zusammenbrauten. Dieser erste Wutausbruch nahm ihm ein wenig von seinem Zorn; wieder packte er den in sich zusammengesunkenen Douglas am Kragen und zerrte ihn grob auf die Füße.
    »Wart Ihr das«, verlangte Richard zu wissen, als er sich gerade wieder an diverse Vorfälle erinnerte, die für sein Verständnis noch nicht hinreichend aufgeklärt waren, »der die Koppeltore offen gelassen hatte und im Obstgarten die Äste

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