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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Augenblick nach, dann nickte er. »Ich kann allerdings beweisen, dass ich es nicht gewesen bin. Zwei von Melchetts Burschen hatten mich gesehen, als ich zurück ins Tal geritten war, wir hatten uns noch kurz unterhalten – wir konnten den aufsteigenden Rauch bereits sehen.« Richard konnte sich noch gut an den Augenblick der verzweifelten Angst erinnern.
    Algaria winkte abwertend. »Ich habe zweifellos eingesehen, dass meine Einschätzung falsch gewesen war – anderenfalls wärt Ihr gestorben. Es wart nicht Ihr, den der alte Royce gesehen hatte.«
    »Aber wer war es denn dann?«, fragte Catriona. Algaria zuckte einmal mit den Schultern; im selben Augenblick aber erleuchtete die Erkenntnis Catrionas Gesicht. »Dougal Douglas!« Sie wirbelte herum und schaute Richard an. »Das muss er gewesen sein.«
    Richard machte eine abwägende Handbewegung. »Er entspricht zumindest der Beschreibung, aber andererseits sind große, dunkelhaarige und blauäugige Gentlemen nun auch wieder nicht so selten, selbst in den Lowlands.« Er hielt einen Moment inne, den Blick in Catrionas Augen versenkt. »Algaria hat sich nur allzu schnell einer Fehlinterpretation hingegeben – wir sollten diesen Fehler nicht wiederholen.« Er musterte aufmerksam Catrionas Gesicht – er erkannte die Unversöhnlichkeit in ihrer Miene, konnte beinahe sehen, wie ihr Hexen-Verstand bereits Ränke schmiedete. Innerlich seufzte er einmal auf. » Aber … ich weiß auch, dass Dougal Douglas wusste, dass ich das Tal verlassen hatte. Er dachte, dass ich in Richtung Süden geritten wäre, dass ich mich an jenem Tage zur Mittagszeit bereits auf der Landstraße nach London befände.«
    Catrionas Augen wurden schmal, und sie schnaubte nur verächtlich. »Ich weiß, dass es Dougal Douglas war.« Dann schaute sie zu Algaria hinüber und hob fragend die Brauen. »Also hattest du Richard vergiftet, weil du dachtest, dass er verantwortlich war für das Feuer?«
    Algaria richtete sich auf. »Ja.«
    Catriona dachte nach – dachte über Algaria nach und deren strenge Disziplin, ihren großen Stolz. Sie dachte über Richard nach, eine eindringliche Kraft, die neben ihr stand, dessen Herzschläge ihr so vertraut waren wie die eigenen. Beide waren sie ihr wichtig, beide hatten sie ihr so viel zu geben. Sie und auch das Tal brauchten sie beide. Catriona straffte die Schultern und wandte sich zu Richard um. »Alles, was ich gehört habe, hast auch du gehört – du weißt nun genauso viel wie ich. Es war dein Leben, das Algaria dir nehmen wollte – als mein Gefährte und mein Beschützer gebe ich dir nun das Recht, über Algaria zu urteilen und sie zu bestrafen.«
    Catriona blickte schweigend in Richards Augen, dann, ohne noch einmal zu Algaria hinüberzuschauen, wandte sie sich um und verließ das Haus.
    Ließ Richard allein, der vor dem einfachen Kiefernholztisch stand und schweigend auf Algaria starrte.
    Algarias Haltung verkrampfte sich, stolz hob sie ihr Kinn, und ihre schwarzen Augen glühten geradezu. Sie war noch immer eine ernst zu nehmende Gegnerin – das konnte Richard spüren –, doch sie ging auch bereits von dem Schlimmsten aus. Dennoch würde diese alte Hexe ihn niemals um Verzeihung bitten oder um Gnade betteln.
    Zwar war Richard auch nicht geneigt, allzu viel Gnade zu zeigen … doch andererseits hatte er ja überlebt – und er und seine Ehefrau waren sich nun wesentlich näher, als sie es je zuvor gewesen waren. Zudem vertraute Catriona ihm so weit, das Schicksal ihrer Mentorin in seinen Händen zu lassen.
    Außerdem, trotz der Tatsache, dass er Algaria zwar ganz und gar nicht gerne um sich hatte, so hatte sie sich doch ganz so verhalten, wie auch er in dieser Situation womöglich gehandelt hätte – wenngleich nicht mit Gift. Ein gut platzierter Faustschlag wäre da schon mehr nach seiner Art gewesen.
    Doch wie sollte nun mit ihr verfahren werden – welche mögliche Strafe sollte Richard über sie verhängen? Die Antwort sprang mit einer solchen Wucht, einer solchen Macht in sein Bewusstsein, dass er unwillkürlich grinsen musste.
    Was Algaria nervös werden ließ; Richard grinste nur noch umso breiter. »Nach ausführlichen Erwägungen«, hob er an, »habe ich entschieden, dass die angemessenste Buße, die passendste Strafe für dich die sein wird, ins Tal zurückzukehren und die alleinige Amme unserer Kinder zu sein.« Für einen ganzen Haushalt von Cynster-Bälgern verantwortlich zu sein – o ja –, das war einfach perfekt! Zudem würde es ihm eine

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